Gesundheit

Ballaststoffe für die gesunde Verdauung des Hundes

Ballaststoffe sind für eine gesunde Verdauung von Hunden notwendig und können sogar Krankheiten vorbeugen. In welchen Futtermitteln viele Ballaststoffe enthalten sind und in welcher Form sie gefüttert werden können, zeigen wir euch in diesem Artikel.

Was genau sind Ballaststoffe?

Ballaststoffe sind unverdauliche Faserstoffe in pflanzlicher Nahrung und gehören zu den Kohlenhydraten. Ballaststoffe gehören gemeinsam mit der Stärke zu den Polysacchariden (Mehrfachzucker). Die Polysaccharide, die nicht im Dünndarm verdaut werden können, sind Ballaststoffe.

Ballaststoffe gelangen unverdaut in den Dickdarm. Doch hier unterscheiden sich zwei Arten von Ballaststoffen in ihrer Wirkung und Funktion sehr stark:

  • Wasserunlösliche, nicht fermentierbare Ballaststoffe

    Wasserunlösliche Ballaststoffe quellen stark auf und können sehr viel Wasser binden, sind aber nicht in Wasser löslich. Die nicht fermentierbaren Ballaststoffe fördern die Peristaltik (Darmbewegung) und erhöhen das Stuhlvolumen. 

    Hierzu zählen beispielsweise Cellulose, Hemi-Cellulose und Lignin, die beispielsweise in Weizenkleie oder auch in Flohsamenschalen vorkommen. 

  • Wasserlösliche, fermentierbare Ballaststoffe = Präbiotika

    Die wasserlöslichen (fermentierbaren) Ballaststoffe sind bestes Futter für die guten Darmbakterien. Sie können von den guten Bakterien im Dickdarm zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut werden. Fermentierbare Ballaststoffe werden auch Präbiotika genannt und können in natürlicher Form mit zerkleinertem Obst oder Gemüse dem Hund gefüttert werden.

    Zu ihnen zählen beispielsweise Inulin und Pektin. Inulin ist beispielweise in Topinambur und Chicorée stark vorhanden, Pektin wiederum in Äpfeln, Brombeeren oder roten Johannisbeeren. Präbiotika kommen auch in Akazienfasern, Chiasamen, Leinsamen und Guarkernmehl vor.

Wichtige Aufgaben von Ballaststoffen

  • Regelmäßige Verdauung

    Ballaststoffe quellen im Magen auf und binden Wasser. Dadurch wird der Darminhalt vergrößert und die Darmbewegung (Peristaltik) wird angeregt und es kommt zu einem regelmäßigen Stuhlgang.
  • Gesunde Darmflora – gesunde Darmschleimhaut

    Die guten Darmbakterien ernähren sich von fermentierbaren Ballaststoffen und bilden aus ihnen wichtige kurzkettigen Fettsäuren. Die kurzkettigen Fettsäuren wie Butter- oder Essigsäure sind wiederum die Hauptenergiequelle für die Zellen der Darmschleimhaut. Ohne die kurzkettigen Fettsäuren ist der Darm angreifbar für chronische Darmerkrankungen. Das Immunsystem beginnt zu rebellieren und es kann zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Nahrungsmittelallergien kommen.
  • Entlasten Leber und Nieren

    Die kurzkettigen Fettsäuren können auch wichtige Organe wie Leber und Niere entlasten, denn sie schaffen ein saures Milieu. Dadurch wird das im Körper entstehende giftige Ammoniak in Ammonium umgewandelt und ausgeschieden, wodurch der Körper mit weniger Stickstoff belastet wird.
  • Vermindertes Hungergefühl

    Durch die aufgequollenen Ballaststoffe wird das Hungergefühlt gemindert. Dies kann Übergewicht und Adipositas vorbeugen.
  • Senkung des Cholesterinspiegels

    Durch die Aufnahme von Ballaststoffen werden vermehrt Gallensäuren ausgeschieden, wodurch der Gesamtcholesterinspiegel sinkt.

Ballaststoffe mindern Krankheitsrisiken

  • Risiko von Herzkrankheiten sinkt

    Eine Ballaststoffreiche Ernährung kann die Gefahr, an koronaren Herzkrankheiten wie Herzinfarkten aufgrund der Senkung des Cholesterinspiegels und des Blutdrucks vermindern.
  • Risiko an Gallensteinen sinkt

    Die vermehrte Ausscheidung von Gallensäuren kann wiederum die Gefahr von Gallensteinen vermindern.
  • Risiko für Diabetes mellitus sinkt

    Ballaststoffe können den Blutzuckerspiegel senken, da sie im Darm langsamer aufgenommen werden. Die Gefahr, an Diabetes zu erkranken sinkt.
  • Senkung Darmkrebs-Risiko

    Ein regelmäßiger Stuhlgang und eine verkürzte Zeit, in der die Nahrung im Darm verbleibt, kann das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, vermindern. 

4 typische Anzeichen, dass deinem Hund Ballaststoffe fehlen

Die folgenden Symptome zeigen fast immer einen Mangel an Ballaststoffen bei Hunden an:

  • Vermehrtes Fressen von Gras
  • Verstopfung, keine regelmäßige Kotabgabe
  • Häufige Probleme mit Analbeuteldrüsen wie z.B. Analbeuteldrüsenentzündungen
  • Darmprobleme

Ballaststoffe in Futtermitteln

Wenn ihr eurem Hund mit einem natürlichen pflanzlichen Anteil von ca. 20-30% füttert, so wird er ausreichend Ballaststoffe zu sich nehmen.

Sollte euer Hund bisher kaum Ballaststoffe erhalten haben, so solltet ihr ihn langsam daran gewöhnen. Denn zu viele Ballaststoffe können zu Blähungen, Durchfällen und Bauchschmerzen führen.

Ballaststoffe sind insbesondere in Getreidekörnern, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst zu finden. Doch diese werden oft nicht von Allergikern vertragen:

Ballaststoffe in Getreide

  • Flohsamenschalen (80-90g/100g)
  • Weizenkleie
  • Haferkleie
  • Guarkernmehl 

Obstsorten mit viel Ballaststoffen

  • Heidelbeeren (5 g)
  • Johannisbeeren (4g)
  • Granatapfel (4g)
  • Kiwi (3,5 mg)
  • Apfel (3 mg) – insbesondere in den Schalen
  • Banane (2,0 mg) 

Gemüsesorten mit viel Ballaststoffen

  • Schwarzwurzeln (18g/100g)
  • Topinambur (12g/100g)
  • Artischocken (6-11g/100g)
  • Karotten
  • Rote Beete
  • Kartoffeln
  • Rosenkohl (4,4 mg)
  • Weißkohl (3,0 mg)
  • Blumenkohl (2,9 mg)

Ballaststoffe in Nüssen und Samen

  • Chiasamen (34g/100g)
  • Kokosraspel (24g/100g)
  • Leinsamen (35g/100g)

Ballast- und Faserstoffe ergänzen

Wenn euer Hund weder Gemüse noch Obst frisst oder verträgt, könnt ihr die Ballast- und Faserstoffe auch in anderer Form ergänzen.

Ballaststoffreiche Zusätze

  • Inulin (lösliche Faserstoffe aus Chicorée, Artischocken oder Topinambur)
  • Pektin (9g/100g) - lösliche Faserstoffe meist aus Äpfeln
  • Flohsamenschalen
  • Leinsamen

Ihr könnt beispielsweise Flohsamenschalen oder frisch gemahlene Leinsamen mit Pektin oder Inulin mischen. Je nach Größe des Hundes solltet ihr sehr langsam beginnen und die Dosis dann auf eine tägliche Ration von 0,5 TL bis 1 EL pro Tag anheben. Alternativ gibt es auch fertige Ballaststoffmischungen für Hunde. 

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