Gesundheit
Darf mein Hund Spargel fressen? Die Vor- und Nachteile von Spargel
Spargel (botanischer Name: Asparagus officinalis) ist ein sehr leckeres und kalorienarmes Edelgemüse, für das insbesondere am Anfang der Saison hohe Preise gezahlt werden. Mit nur 20 kcal/100g ist Spargel extrem kalorienarm und dabei sehr reich an Vitaminen, Antioxidantien und Mineralstoffen. Die meisten Hunde dürfen Spargel essen, doch einige Hunde sollten Spargel besser meiden. Wir zeigen euch, was ihr bei der Fütterung von Spargel an euren Hund beachten solltet.

Ja oder Nein?
Ja, Hunde dürfen Spargel fressen. Allerdings gibt es bei der Fütterung einiges zu beachten und nicht alle Hunde sollten Spargel fressen. Wir zeigen euch die Vor- und Nachteile bei der Fütterung von Spargel für Hunde und wie Spargel am besten gefüttert wird.
In Deutschland gibt es drei Spargelsorten, die hauptsächlich angeboten werden:
- Weißer Bleichspargel
Er ist ganz weiß, sehr milde und hat vor der Ernte keine Sonne gesehen. - Violetter Bleichspargel
Er wird erst geerntet, wenn die Köpfe schon aus der Erde schauen. Die Köpfe verfärben sich mit dem Sonnenlicht leicht violett. Er ist nicht so milde wie der weiße Bleichspargel. - Grünspargel
Grünspargel wächst über der Erde und sieht das Sonnenlicht. Er ist besonders aromatisch.
Alle drei Sorten sind kalorienarm und gesund, der grüne Spargel ist sogar noch etwas gesünder und dabei preisgünstiger.
Vorteile
6 gute Gründe für das Füttern von Spargel an Hunde
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Spargel regt den Stoffwechsel an und stärkt die Zellen
Spargel regt den gesamten Stoffwechsel an und entschlackt. Es werden Giftstoffe aus dem Körper geschwemmt. Spargel enthält viele sekundäre Pflanzenstoffe, so auch Saponine. Diese stärken die Zellen und haben antibakterielle und Krebs abwehrende Wirkung. Gleichzeitig fördern sie die Produktion des körpereigenen Stresshormons Cortisol. -
Spargel stärkt die Zellen und das Immunsystem
Mit 105µg/100g Spargel ist Spargel so reich an Folsäure, wie kaum ein anderes Gemüse oder Obst. Folsäure, auch Vitamin B9 oder B11 genannt, ist wichtig für das Zellwachstum und für die Vermehrung von Zellen. Sie ist sowohl an Wachstumsprozessen, der Blutbildung als auch an der Zellteilung beteiligt. Spargel enthält viele sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien. Auch Zink (0,4 mg/100g) und Vitamin E (2mg/100g) sind enthalten und sind starke Antioxidantien, die das Immunsystem unterstützen. Spargel ist reich an Beta-Carotin, einer Vorstufe des Vitamin A, das ein sehr starkes Antioxidans ist und sowohl Krebserkrankungen als auch Herz- Kreislauferkrankungen verringern kann. Nebenbei ist es das Vitamin, das die Sehkraft stärkt. Auch Vitamin C ist enthalten, unterstützt die antioxidative Wirkung und stärkt das Immunsystem. Hunde können Vitamin C im Gegensatz zu Menschen zwar selbst im Körper produzieren, doch können Zugaben hilfreich sein. -
Spargel ist gesund für das Blut
Mit rund 0,7mg Eisen pro 100g ist Spargel reich an dem für die roten Blutkörperchen wichtigen Spurenelement. Die roten Blutkörperchen transportieren den wichtigen Sauerstoff im Körper.
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B-Vitamine für Vitalität und gesunde Nerven
Spargel enthält viele B-Vitamine, insbesondere B1 (0,11mg/100g), B2 (0,1mg/100g), B6 (0,05mg/100g) und B9 bzw. B11, die Folsäure. Die B-Vitamine unterstützen die gesunde Nervenfunktion und sorgen für Vitalität und Fitness. -
Für entspannte Muskeln und starke Knochen und Zähne
In Spargel ist sehr viel Kalium enthalten, das den Wassergehalt der Zellen reguliert und für Herz und Nerven grundlegend ist. Spargel ist auch reich an Calcium und Phosphat Beide sind für den Knochenaufbau und die Zähne wichtig. -
Für eine schlanke Linie und eine gesunde Verdauung
Obendrein ist Spargel arm an Kalorien und enthält Ballaststoffe und den Bitterstoff Saponin. Ballaststoffe und Bitterstoffe regulieren die Verdauung und sind gut für die Darmfunktion.
Nachteile
4 Nachteile, auf die ihr bei Spargel achten solltet
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Spargel enthält viele Purine: Tabu für Hunde, die zu Blasen- und Nierensteinen neigen
Spargel hat einen relativ hohen Gehalt an Purinen. Bei Hunden oder auch Hunderassen, die Purine nicht richtig abbauen können, sollte auf Spargel in der Ernährung besser verzichtet werden. Manche Hunderassen, wie der Dalmatiner, neigen aufgrund eines Gen-Defektes zu einem gestörten Purin-Stoffwechsel. Andere Hunde können aufgrund von Krankheiten wie z.B. Rheuma oder Gicht Purine nicht vollständig abbauen. Dies führt zu Ablagerungen in den Nieren, in der Blase und auch in den Gelenken. Bei allen anderen Hunden solltet ihr auf eine moderate Fütterung achten.
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Übler Uringeruch nach dem Spargel lässt sich vermeiden
Auch bei Hunden kann der Urin nach dem Verzehr von Spargel geradezu streng riechen. Das ist sicherlich bei noch nicht stubenreinen Welpen besonders unangenehm. Urin riecht so unangenehm, weil Spargel Asparaginsäure mit schwefelhaltige Verbindungen enthält. Enzyme spalten diese schwefelhaltigen Verbindungen bei Menschen und Hunden auf, so dass es bei der Verdauung zu dem Geruch kommt.
Dazu ein Tipp: Laut Bundeszentrum für Ernährung haben norwegische Wissenschaftler entdeckt, dass der Urin nach dem Verzehr von Spargel weniger riecht, wenn zuvor auch Erdbeeren verzehrt wurden. Denn Erdbeeren enthalten die sekundären Pflanzenstoffe Anthocyane. Diese reagieren mit den Proteinen des Spargels und hemmen damit den Geruch. Da Erdbeeren auch für Hunde sehr gesund sind, empfiehlt es sich wenn also, beides parallel zu füttern.
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Blähungen und Unverträglichkeiten
Insbesondere roh kann Spargel zu leichten Verdauungsproblemen wie Blähungen oder gar Bauchschmerzen, Durchfall und Übelkeit führen. Mit dem Garen und Füttern von kleinen Portionen lässt sich dies meistens vermeiden.
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Spargelkraut ist giftig für Hunde
Die wenigsten von uns bauen Spargel an. Trotzdem sei erwähnt, dass das Spargelkraut mit seinen roten Samen für Hunde giftig ist. Für die meisten Hunde sind sie zwar nicht gleich tödlich, doch verursachen sie Durchfall und Erbrechen. Deshalb solltet ihr euren Hund von Spargelpflanzen fernhalten.
Fütterung
So verfüttert ihr Spargel am besten an euren Hund
Spargel am besten schonend garen
Ihr könnt Spargel in kleinen Stücken oder püriert auch roh an euren Hund verfüttern, sofern er es verträgt. Schonend gegart und danach püriert oder gestampft ist er bekömmlicher, enthält aber weniger Vitamine.
Weißen Spargel solltet ihr schälen
Im Gegensatz zum grünen Spargel, solltet ihr euch für den Hund den weißen Spargel schälen. Die Schalen sind recht zäh und euer Hund könnte sich an ihnen verschlucken. Die Schnittenden können bei weißem und grünem Spargel ca. 1cm abgeschnitten werden.
Spargel am besten pur füttern
Spargel ist pur am gesündesten für euren Hund. Daher bitte weder salzen, noch zuckern oder Butter dazu geben, wenn ihr Spargel an euren Hund verfüttern möchtet.
Spargel aus deutschem Anbau
Am besten verwendet ihr Spargel während der Saison aus deutschem Anbau. Die Ökobilanz von Frühspargel oder von importiertem Spargel ist sehr schlecht. Deshalb lohnt es sich zu warten
Wie viel Spargel darf mein Hund fressen?
Um euch eine Idee davon zu geben, wie viel Spargel euer Hund fressen darf, nehmen wir durchschnittliche BARF-Berechnungen.
- Die tägliche BARF-Ration eines Hundes beträgt ca. 3% des Körpergewichts.
- Bei der BARF-Fütterung sollte der pflanzliche Anteil der Fütterung ca. 20% der Gesamtmenge ausmachen.
- Zweidrittel davon sind Gemüse und ein Drittel Obst.
- Rund 13% der Tages-Portion sind Gemüse.
- Beispiel-Rechnung: Ein erwachsener Hund von 10kg würde also eine Gemüse-Portion am Tag von ca. 40g erhalten. Gegarter Spargel kann hiervon gelegentlich mal ein Teil sein. Doch sollten auf Dauer weitere Gemüsesorten eingeplant werden. Wir sprechen hier also von vielleicht 15-20g Spargel an einem Tag bei einem Hund von 10kg Gewicht.
Wichtiger Hinweis: die BARF-Rationen sollten für eure Hunde individuell nach Alter, Rasse, Größe, Bewegung, Gesundheitszustand und Verträglichkeiten berechnet werden. Die oben aufgestellte grobe Berechnung der Spargel-Ration soll euch nur ein Gefühl dafür geben, wie viel Gemüse euer Hund in etwas bekommen würde.
Spargel zum Start nur testweise und in besonders kleinen Mengen füttern
Gegarter Spargel wird von vielen Hunden gut vertragen. Bei empfindlichen Hunden solltet ihr euren Tierarzt am besten vorher fragen, ob ihr ihm Spargel füttern dürft. Er kennt euren Hund und seine individuellen Bedürfnisse und Schwächen am besten. Wie bei fast jedem Futtermittel besteht auch bei Spargel die Gefahr, dass dein Hund allergisch auf ihn reagieren kann oder ihn einfach nicht gut verträgt. Bei Nicht-Vertragen kann es zu Blähungen, Durchfall oder auch Erbrechen kommen. Es ist daher immer ratsam, Spargel zu Beginn in sehr kleiner Menge zu testen. Sollte dein Hund allergische Reaktionen wie Schwellungen, Atemprobleme, Ausschläge, Jucken, Husten oder andere Allergie-Symptome zeigen, solltest du ihm natürlich keinen Spargel mehr geben und einen Tierarzt kontaktieren.
Fazit zum Füttern von Spargel an Hunde
Ja, Hunde dürfen Spargel fressen. Es sollten aber kleine Mengen sein und sanft gegart ist Spargel häufig besser verträglich. Da Spargel aber auch recht teuer ist und die Hunde die Vitamine und Nährstoffe aus anderen Gemüsen ebenso gut oder besser ziehen können, muss Spargel nicht auf dem Futterplan stehen. Als kleine Leckerei oder Futterergänzung ist er aber gesund und eine willkommene Abwechslung für viele Hunde.
Einzige Ausnahme: Dein Hund kann Purine nicht gut abbauen, hat Gicht oder neigt zu Urolithiasis (Harn- und Blasensteine). Dann solltest Du auf die Fütterung von Spargel bei deinem Hund besser ganz verzichten.
Wissenswertes rund um den Spargel
Spargel-Saison
Sollte man besser warten oder schon Frühspargel nehmen? "Veronika, der Lenz ist da…Veronika, der Spargel wächst…" trällerten bereits in den 1920er Jahren die Comedian Harmonists. Und richtig, das Frühjahr ist die Saison für den einheimischen deutschen Spargel. Je nach Wetter beginnt ab Mai die Spargel-Saison und endet im Juni. Mit dem Reifen der Kirschen endet die Spargel-Zeit: "Kirschen rot, Spargel tot". Am 24. Juni endet die Spargelzeit in Deutschland.
Doch es wird häufig schon vor dem offiziellen Saison-Start sogenannter Frühspargel angeboten. Aufgrund von beheizten und auch abgedeckten Feldern kann die Spargelsaison auch in Deutschland schon ein paar Wochen früher im April beginnen. Doch die Ökobilanz sieht aufgrund der vielen Plastikfolien und der Versiegelung der Natur für den Frühspargel aus den abgedeckten Feldern nicht so gut aus. Auch die beheizten Felder haben naturgemäß einen höheren Energieverbrauch. Deshalb lohnt sich das Warten auf die einheimische Spargel-Saison nicht nur für den Geldbeutel, sondern auch für die Natur.
Zusätzlich gibt es Importe von Spargel. In wärmeren Ländern wie Italien, Griechenland, Frankreich oder Spanien kann Spargel teilweise schon Monate früher ab Februar geerntet werden. Aber auch aus Peru wird weißer Spargel nach Deutschland importiert. In Asien, in Südamerika und in den USA wird dagegen überwiegend grüner Spargel angebaut, der ebenfalls nach Deutschland importiert wird.
Wo kommt Spargel ursprünglich her?
Spargel kommt aus Süd- und Mitteleuropa, Vorderasien und auch in Nordafrika (Algerien) ist er beheimatet. Seine positive Wirkung auf die Gesundheit soll in China bereits vor über 5000 Jahren bekannt gewesen sein und dieses Wissen vererbte sich später auf die Ägypter, die Griechen und die Römer. Durch die Römer kam der grüne Spargel auch nach Deutschland. Doch erst im 16.Jahrhundert wurde er in Deutschland auch angebaut. Bei dem weißen Spargel dauerte ein Anbau sogar noch länger. Erst im 19.Jahrhundert erfolgte der Anbau in Deutschland. Heutzutage ist Deutschland der Haupterzeuger von Spargel in Europa.
Hieran erkennt ihr frischen Spargel
Spargel schmeckt frisch am besten. Frischen Spargel erkennt ihr an seiner glänzenden Haut und an den geschlossenen Köpfen. Die Schnittenden sind noch nicht ausgetrocknet und enthalten keine Rillen. Der Spargel ist nicht biegbar, sondern bricht. Zusätzlich quietschen die Spargelstangen, wenn ihr sie aneinander reibt.
Unterschiede zwischen grünem und weißen Spargel
Grüner Spargel ist etwas kräftiger im Geschmack, günstiger im Einkauf und obendrein ist er auch gesünder. Dies sind die wesentlichen Unterschiede zwischen weißem und grünen Spargel:
- Weißer Spargel wird gestochen, sobald der Kopf aus der Erde ragt. Grüner Spargel wächst dagegen ca. 15-20 cm aus der Erde und wird dann geerntet.
- Grüner Spargel ist meist etwas günstiger, da die Ernte nicht so aufwändig ist.
- Grüner Spargel hat in Deutschland eine etwas längere Saison von April bis Anfang Juli ohne Hilfsmittel. Er benötigt keine Folien und gilt deshalb als etwas umweltfreundlicher.
- Grüner Spargel ist etwas gesünder, denn er enthält im Gegensatz zu weißem Spargel doppelt so viel Vitamin C und Beta-Carotin.
- Grüner Spargel muss im Gegensatz zu weißem Spargel nicht geschält werden. Die Stangen sind auch dünner als die weißen Spargelstangen.
- Grüner Spargel ist in Deutschland fast das ganze Jahr über erhältlich, doch wird er zwischen Juli und April importiert, was zu einer schlechten Öko-Bilanz führt.
So lagert ihr Spargel richtig
Spargel liebt es kühl, feucht und dunkel. Deshalb ist er im Kühlschrank, eingewickelt in ein feuchtes Tuch am besten aufgehoben und hält sich ca. 1-4 Tage frisch. Grüner Spargel kann auch aufrecht stehend in einem Glas Wasser gelagert werden.
Ihr könnt Spargel übrigens auch einfrieren. Dazu sollte er zuvor aber nur gereinigt und ggf. geschält, aber nicht gegart werden.
Was ist Winterspargel?
Nein, im Winter gibt es keinen weißen Spargel in Deutschland. Als "Winterspargel" wurde die Schwarzwurzel benannt, die optisch ein wenig Ähnlichkeit mit dem Spargel hat und in Deutschland im Winter geerntet wird.
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