Gesundheit

Testosteron-Machos: Tipps für liebestolle Rüden

Liebestolle Rüden können eine Herausforderung sein

Das Zusammenleben mit einem nicht kastrierten Rüden verändert sich mit einem Schlag, sobald die Frühlings- (oder Herbst)-Gefühle durch läufige Hündinnen einsetzen. Viele nicht kastrierte Rüden sind nicht mehr sie selbst, sobald sie läufige Hündinnen in der Nachbarschaft wittern.

Mit Beginn der Pubertät setzt erstes Interesse an der Damenwelt ein und dieses kann sich bis zur Hysterie steigern. Je nach Trieb und Testosteron-Konzentration kann der Stress für den armen Rüden sogar sehr groß werden.

Zum Glück gibt es einige Tipps für den Alltag und Hilfen aus der Pflanzenwelt, um diese Zeit etwas entspannter zu überstehen. Im Notfall können eine Hormon-Therapie oder eine Kastration sinnvoll werden.

Typisches sexualisiertes Verhalten von Rüden

Rüden leiden sehr, wenn sie eine läufige Hündin in der Umgebung wittern – meist steigert sich dieses sexualisierte Verhalten in der Pubertät und kann seine Halter zur Verzweiflung bringen. Doch bei vielen folgt Licht am Ende des Tunnels, denn mit dem Erwachsensein werden viele Rüden gesetzter. 

Typische Anzeichen für liebeskranke Rüden

  • Rüden sind schon früh morgens putzmunter und möchten Gassigehen, um die Duftmarken abzuarbeiten. Dafür wecken sie dich auch gern mal, denn sie haben etwas Dringendes zu tun.
  • Exzessives Markierverhalten und starkes Interesse an Duftmarken: Es wird geschnüffelt, was das Zeug hält und die Leine ist straff, denn er will ja seine Route ablaufen und alle Duftmarken lesen und übermarkieren. Es wird eifrig am Boden geleckt, wo die Herzallerliebste uriniert hat oder besser noch an ihrem Hinterteil. 
  • Der Rüde ist gestresst und zeigt dieses durch Dauerhecheln und Unruhe, manche auch mit Jaulen, Winseln und Bellen.
  • Intensives Beschnuppern und Belecken von anderen Rüden und Hündinnen, was oft bei diesen so gar nicht willkommen ist. Von ihnen kommt ein Knurren, Verbellen oder wenn das nicht hilft, Wegbeißen als Strafe – ein Spaß ist das in dieser Zeit nicht.
  • Einige Rüden beginnen zu Onanieren (lecken am Geschlechtsteil, teilweise bis zum Samenerguss).
  • Machohaftes Imponiergehabe: Fixieren von anderen Hunden, insbesondere von Rüden und Aggression gegenüber anderen intakten Rüden sind keine Seltenheit – da helfen nur eine konsequente Erziehung und das Umgehen solcher Situationen. 
  • Kastrierte Rüden können für intakte Rüden ebenfalls wahnsinnig aufregend in dieser Zeit riechen.
  • Hartnäckige Belagerung von läufigen Hündinnen, allerdings sind manche Rüden insbesondere in eine Hündin verliebt, während die anderen sie fast kalt lassen können.
  • Hundedamen sind umwerfend und fordern den kompletten Charme der Rüden heraus.
  • Appetitlosigkeit, Fressen verweigern oder kaum fressen.
  • Aufreiten und Besteigen von Hündinnen, Rüden oder auch gern mal vom Bein des Menschen. Letzteres solltet ihr natürlich unbedingt unterbinden. 
  • Sabbern oder in schweren Fällen auch Schaum vor dem Maul.
  • Ungehorsam: Gelerntes wie beispielsweise Leinenführigkeit oder Kommandos werden schnell vergessen, das Interesse an den Hundedamen ist einfach zu groß.
  • Ausreißen: Der Rüde macht sich auch gern mal selbstständig auf den Weg zu der gut riechenden Hündin, sobald ihr Halter nicht aufpasst. Als meine Hündin läufig war, hatten wir den Dackel, der rund 1 km entfernt wohnt, sehnsüchtig am Gartentor stehen. Er ließ sich zum Glück sehr freundlich zurückbringen.

Mögliche körperliche Beschwerden

  • Es kann ein gelblicher Ausfluss aus dem Penis fließen.
  • Bei dauerhafter und starker sexueller Erregung kann es zu einer Vergrößerung der Prostata kommen. Rüden produzieren Samen und Prostatasekret, wenn sie eine läufige Hündin in der Nase haben. Ungenutzt kann dieses zu einem Stau in der Prostata führen, die sich vergrößern kann. Es kann auch zur Bildung von Zysten kommen.

Verhaltens-Tipps im Alltag bei triebigen Rüden

Es ist eine besondere Zeit für euren Rüden und ihr solltet sehr geduldig mit ihm sein, auch wenn es schwer fällt. Er meint es nicht böse, dass er nicht gehorcht oder viele bereits trainierte gute Manieren einfach wieder vergisst.

Deshalb verlangt nicht zu viel von ihm und bleibt geduldig am Ball:

  • Impulskontrolle wird in dieser Zeit schwierig. Sie sollte deshalb mit viel Geduld und Ausdauer immer wieder auf Spaziergängen geübt und besonders belohnt werden. Ein guter Trainer kann euch hierbei unterstützen.
  • Schleppleinen können für sehr triebhafte Rüden, die ihre Erziehung in der Zeit der Damendüfte komplett vergessen, sinnvoll werden. Denn die Versuchung, einfach den Düften zu folgen und wegzulaufen ist groß.
  • Es kann einen Spaziergang entspannen, wenn ihr denselben Weg zurückgeht, den ihr gerade mit dem Rüden erst gekommen seid, denn dort ist bereits alles gelesen und markiert, so dass der Rüde voraussichtlich entspannter gehen kann.
  • Für manche Rüden kann es sinnvoll sein, weitab von der für ihn besonders spannenden Hündin spazieren zu gehen.
  • Eine gute körperliche Auslastung kann manchen Rüden helfen, nicht so gestresst zu reagieren. Natürlich sollt ihr euren Rüden nicht überfordern, aber er sollte ausreichend körperlich und geistig ausgelastet sein.
  • Leben Rüde und läufige Hündin gemeinsam in einem Haushalt, ist natürlich eine räumliche Trennung in der "heißen Phase" sinnvoll. Für den Rüden ist es einfach eine Qual, wenn die Hündin in der Nähe ist. Manche geben den Rüden in dieser Zeit beispielsweise zu Freunden oder zu anderen Familienmitgliedern, damit er nicht so stark leidet.

Tierarzt und Tierheilpraktiker können helfen

Sollte euer Rüde stark unter läufigen Hündinnen leiden und zu einem hypersexualisierten Verhalten neigen, ist es hilfreich, einen guten Tierarzt oder Tierheilpraktiker zu Rate zu ziehen.

Insbesondere Tierheilpraktiker oder Tierärzte, die sich auf Homöopathie und Pflanzenkunde (Phytotherapie) spezialisiert haben, können euren Rüden mit natürlichen Mitteln behandeln und unterstützen.

Wenn die Hormone beim Rüden durcheinander geraten sind, könnte auch nach eingehender Analyse eine Hormontherapie zur Regulierung der Hormone sinnvoll sein.

Ein Hormon-Chip oder eine Kastration sollten dagegen das letzte Mittel der Wahl sein.

Homöopathie

Homöopathische Mittel für liebestolle Rüden

Es gibt viele Mittel aus der Homöopathie, die eurem Rüden auf sanfte Art und Weise über die Aufregung zur Zeit der läufigen Hündinnen hinweghelfen können. Dabei sei angemerkt, dass einige Mittel erst nach einer längeren Zeit wirken und ihr Geduld haben solltet.

Um individuell auf euren Rüden die richtigen Mittel in der richtigen Dosierung zu erhalten, ist ein Gang zu dem Tierheilpraktiker eures Vertrauens oder zu eurem Tierarzt, sofern dieser auch in Homöopathie ausgebildet ist, empfehlenswert. In der Homöopathie ist das Wesen des Hundes ausschlaggebend für die Medikation und muss daher auf euren Hund ausgerichtet werden.

Wir stellen euch im Folgenden mögliche Wirkstoffe und ihren Einsatz vor, raten aber zu professioneller Hilfe für eine individuelle Therapie vom Fachmann, denn jeder Hund ist einmalig.

Eine Dosierung wird euch der Tierarzt oder Tierheilpraktiker individuell auf euren Hund geben, als Basis dient eine Dosierung des Wirkstoffes von D6, 3x täglich 1 Tablette (alternativ 5-10 Tropfen). In akuten Fällen werden die Arzneien mehrmals am Tag gegeben und bei nachlassenden Symptomen langsam reduziert. 

Vier ausgleichende Arzneien aus der Homöopathie

Den folgenden vier pflanzlichen Arzneien aus der Homöopathie wird eine ausgleichende Wirkung auf die Hormone und auf ein hypersexuelles Verhalten von Rüden nachgesagt.

Leider ist die Wirkung häufig nicht wissenschaftlich belegt, da es wenige Studien dazu gibt.

Lediglich beim Mönchspfeffer konnten Studien die ausgleichende Wirkung auf die Hormone genauer erforschen und auch belegen. 

Mönchspfeffer (Agnus castus) – hilft Rüden wie Mönchen

Mönchspfeffer ist ein sehr altes pflanzliches Arzneimittel, das bereits die Mönche bei sich einsetzten, um ihren Geschlechtstrieb unter Kontrolle zu bringen und so in Keuschheit besser leben zu können. Es soll dem Rüden helfen, seine Gefühle zu kontrollieren und trotz all der läufigen Hündinnen und der Gerüche, die sie verströmen, ruhiger zu bleiben. Mönchspfeffer hat sowohl eine beruhigende als auch eine hormonregulierende Wirkung. 

Stefanskraut (Delphinium Staphisagria)

Wird bei stark reizbaren und unausgeglichenen Rüden eingesetzt und soll insbesondere auch bei hypersexuellem Verhalten und Onanieren ausgleichend wirken.  

Erdkröte (Bufo Rana)

Wird bei gesteigertem Sexualverhalten mit neurotischem Verhalten und krampfartigem Onanieren bei Rüden von Heilpraktikern eingesetzt. 

Origanum (Origanum vulgare)

Wird zur Regulierung des Hormonhaushalts bei starkem Sexualtrieb des Rüden eingesetzt.

Bachblüten

Bachblüten zur Beruhigung liebestoller Rüden

Bachblüten-Essenzen können eine beruhigende und ausgleichende Wirkung auf den gestressten oder sogar aggressiven Rüden haben, auch wenn ihre Wirkung bisher nicht wissenschaftlich belegt wurde. Ihr könnt euch bei einem Heilpraktiker eine individuell auf euren Hund zusammengestellte Mischung geben lassen oder bereits fertige Bachblüten-Mischungen bei Stress versuchen.

Rescuetropfen

Rescuetropfen sind eigentlich für Angst, Panik und Stress gedacht. Doch manchen Rüden helfen sie auch in der liebestollen und stressigen Zeit. Ihr solltet am besten darauf achten, dass die Tropfen keinen Alkohol enthalten, da dieser für Hunde nicht gesund ist.

Die Basis der Original-Tropfen enthalten:

  • Gelbes Sonnenröschen (Rock Rose), (Helianthemum nummularium) - bei Panik
  • Kirschpflaume (Cherry Plum), (Prunus Cerasifera) - angespannte Nerven
  • Drüsentragendes Springkraut (Impatiens glandulifera) - Ungeduld, innere Anspannung
  • Weiße Waldrebe (Clematis vitalba) - geistig abwesend
  • Doldiger Milchstern (Star of Bethlehem), (Ornithogalum Umbellatum) - traumatischer Schock

Dazu können je nach Produkt auch weitere Zutaten kommen wie:

  • Gewöhnliche Rosskastanie (White Chestnut) - Gedankenkarussel stoppen
  • Europäische Lärche (Larch) - bei vermindertem Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl
  • Zitterpappel (Aspen) - bei Übersensibilität
  • Gauklerblume (Mimulus) - verstärkte und bestimmte Ängste
CBD-Öl

CBD-Öl zur Beruhigung

Tierärzte empfehlen bei sehr gestressten Rüden auch die zeitweise Gabe von CBD-Öl. CBD-Öl kann eine beruhigende Wirkung auf sehr unruhige und nervöse Rüden haben. Da CBD-Öl richtig angewendet kaum Nebenwirkungen hat, ist es durchaus einen Versuch wert.

CBD-Öl ist nicht zu verwechseln mit Hanföl oder Cannabis. Es wird in sehr unterschiedlichen Konzentrationen, Qualitäten und zu sehr unterschiedlichen Preisen angeboten. Wenige Tropfen am Tag können einen Rüden bereits beruhigen.

Wie ihr CBD-Öl dosiert, worauf ihr beim Kauf achten solltet und welche CBD-Öle wir empfehlen, findet ihr in diesem Artikel: CBD Öl für Hunde - so wendet ihr es am besten an.

Produktempfehlungen

5 pflanzliche Produkte für liebestolle Rüden

Die folgenden fünf pflanzlichen Produkte können wir zum Ausprobieren für liebestolle Rüden empfehlen.

Unsere ersten vier Empfehlungen enthalten beruhigende pflanzliche Wirkstoffe wie Mönchspfeffer. Unklar ist meist leider aufgrund der Produktseiten, ob sie aus biologischem Anbau stammen und in welcher genauen Konzentration die jeweiligen Wirkstoffe enthalten sind.

Preislich liegen diese vier Produkte relativ nah beieinander, es gibt natürlich auch wesentlich teurere und viele weitere Produkte auf dem Markt:

1. Rescuetropfen von Nelson

Bachblüten-Tropfen ohne Alkohol gibt es für Hunde von Nelsen: 

2. Phytormon von PerNaturam

Phytormon von PerNaturam enthält Mönchspfeffer und weitere beruhigende Kräuter wie Passionsblume, Hopfen und Verbene, sowie die nährstoffreiche Moringa.

Etwas unklar ist uns, warum auch Taigawurzel enthalten ist, da sie auch unruhig machen kann. Leider geht aus der Beschreibung nicht hervor, ob die Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau stammen.

3. Triebregulat von cdVet

Enthält Mönchspfeffer und weitere Nährstoffe, die sich positiv auf das Triebverhalten auswirken können. Laut Packungsbeilage: 100% Naturprodukt, ohne Füllstoffe, ohne Geschmacksverstärker und ohne synthetische Zusatzstoffe.

Rezeptur von Tierheilpraktikern, Tierärzten und Tierbesitzern. Leider geht aus der Beschreibung nicht hervor, ob die Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau stammen.

4. Kräuterhelden Casanova von TerraCanis

Mönchspfeffer ist mit erster Nennung am stärksten vertreten. Auf der Packung wird 100% Lebensmittel-Qualität der Rohstoffe garantiert. Es ist allerdings unklar, ob die Kräuter aus biologischer Landwirtschaft stammen. Casanova wurde laut TerraCanis mit einer Dozentin an der europäischen Akademie für Naturheilkunde entwickelt.

5. CBD-Öl von Dr. Jutta Ziegler

10%iges CBD-Öl, frei von Alkohol und tierischen Nebenerzeugnissen:

Kastration & Hormon-Chip

Kastration des Rüden

Viele Halter von Rüden denken schnell darüber nach, ob eine Kastration Abhilfe bringen könnte. Doch eine Kastration sollte gut überlegt werden, da sie immer einen großen Eingriff darstellt, der auch Nebenwirkungen haben kann und nicht rückgängig zu machen ist.

Abgesehen davon ist eine Kastration in Deutschland nur bei einer medizinischen Indikation bei Hunden erlaubt. Die Vor- und Nachteile einer Kastration des Rüden sollten deshalb genau überlegt werden und das letzte Mittel der Wahl sein.

Hormon-Chip: Kastration auf Probe

Statt einer Kastration gibt es auch die Möglichkeit, mithilfe von einem Hormon-Chip den Sexualdrang des Rüden auf Zeit zu drosseln.

Allerdings können sich auch hier unerwünschte und leider auch dauerhafte Nebenwirkungen einstellen.

Lasst euch daher von einem guten Tierarzt oder auch Tierheilpraktiker zunächst beraten.

Fazit

Zusammenfassende Tipps

Es ist sicherlich nicht immer leicht, einen Rüden in der Zeit der läufigen Hündinnen zu halten. Insbesondere dann nicht, wenn die Hormone in der Pubertät mit dem Rüden durchgehen.

Doch Rüden werden erwachsener und viele Rüden reagieren meist verstärkt auf wenige Hündinnen, in die sie besonders verliebt sind.

Es gibt natürliche Heilmittel zur Regulierung der Hormone, bei denen es sich lohnt, sie auszuprobieren. Sprecht am besten zunächst einen erfahrenen Tierheilpraktiker oder euren Tierarzt an und lasst euch beraten.

Mit einem guten Trainer könnt ihr eine langsam aufgebaute Impulskontrolle einüben, die euch in dieser Zeit sehr gut helfen kann.

Eine Kastration sollte nur das letzte Mittel der Wahl sein. Es kann vorher sinnvoll sein, einen Kastrations-Chip auszuprobieren. Leider können sowohl Kastration als auch der Kastrations-Chip dauerhafte unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen.

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