Gesundheit

Dürfen Hunde Kürbis fressen?

Kürbis (botanischer Name: Cucurbita) ist mit nur 28 kcal/100g kalorienarm und sättigt aufgrund der vielen Ballaststoffe sehr gut. Er enthält sehr viele Vitamine (A, B, C, E), Antioxidantien und Spurenelemente. Obendrein mögen ihn die meisten Hunde. Dürfen Hunde Kürbis fressen und wenn ja, wie füttere ich ihn richtig?

Hokkaido-Kürbis wird häufig bei uns verwendet, doch es gibt viele weitere Kürbis-Arten

Ja oder Nein?

Ja, Kürbis ist für Hunde sogar gesund. Wir zeigen euch die Vor- und Nachteile von Kürbis für Hunde und wie ihr ihn am besten an euren Hund verfüttern könnt.

Vorteile

 

5 ausgezeichnete Gründe für den Kürbis

  1. Starke Antioxidantien: Stärken Sehkraft und das Immunsystem

    Kürbis enthält viel Beta-Carotin, das als starkes Antioxidans die Gesundheit der Zellen und das Immunsystem unterstützt und freie Radikale abwehrt. Aus Beta-Carotin können Hunde Vitamin A bilden, sofern sie nicht unter Zinkmangel leiden. Vitamin A ist wiederum sehr wichtig für die Sehkraft, sowie für die Entwicklung von Zellen und einer gesunden Haut. Kürbis enthält auch Zink, das ebenfalls ein Antioxidans ist und das Immunsystem unterstützt. Gleichzeitig hilft Zink, Haut und Haar gesund zu halten. Kürbis ist eines der wenigen Gemüse, das eine gute Portion Vitamin E enthält. Vitamin E ist ein starkes Antioxidans, dass die Zellen und das Immunsystem schützt. Und damit nicht genug, enthält Kürbis obendrein noch eine gute Portion Vitamin C und Lycopin, ein Carotinoid, ebenfalls starke Antioxidantien.
  2. Gut für das Blut

    Kürbis ist reich an Eisen und Folsäure. Hunde können zwar Eisen aus tierischer Nahrung besser verwerten, aber eine Extra-Portion ist immer hilfreich und fördert den Sauerstofftransport im Blut. Folsäure unterstützt das Zellwachstum und die Blutbildung.

  1. Leicht entwässernde Wirkung: Reguliert den Säure-Basen-Haushalt

    Kürbis enthält mit über 300mg Kalium/100g sehr viel Kalium, das eine leicht entwässernde Wirkung hat und die Nieren- und Blasentätigkeit anregt. Kalium kann obendrein vom Körper nicht gespeichert werden und muss täglich zugeführt werden.
  2. Gut für die Nerven und bringt Energie

    Kürbis enthält viele B-Vitamine (B1, B2, B6), die gut für die Nerven und den Energiehaushalt des Hundes sind und gleichzeitig das Immunsystem unterstützen.
  3. Viele Ballaststoffe, sättigend – hilft bei Durchfall

    Obgleich Kürbis nicht viele Kalorien hat, ist er aufgrund der vielen Ballaststoffe sehr sättigend. Wenn dein Hund abnehmen muss, ist Kürbis also eine gute Wahl. In kleinen Mengen kann Kürbis auch ausgleichend und beruhigend bei leichten Magen- und Darmproblemen wie Durchfall wirken. Bei starkem Durchfall helfen Möhren als Suppe gekocht noch besser: Moro\'sche Möhrensuppe gegen Durchfall beim Hund.

Nachteile

 

Kürbisse können jedoch für Hunde unter bestimmten Umständen gefährlich werden. Zierkürbisse und bitter schmeckende Kürbisse sind für Hunde giftig. Gerade zu Halloween kann dies für unsere Hunde gefährlich werden. 

1. Vorsicht giftig: Bittere Kürbisse meiden – Kürbisse aus dem Garten prüfen

Manche Kürbisgewächse können den für Hunde und Menschen giftigen Bitterstoff Cucurbitacin enthalten. Cucurbitacin kann insbesondere bei wilden Kürbissen oder bei Zier-Kürbisgewächsen und in deren Kreuzungen vorkommen. Cucurbitacin gehört zu den Triterpenen und kann zu folgenden Vergiftungserscheinungen führen: 

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Magenkrämpfe
  • Schleimhautreizungen

Auch Gurken, Zucchini und Melonen gehören zu den Kürbisgewächsen und können betroffen sein. Durch Rückkreuzungen oder Auswilderungen mit Rückmutationen kann es gerade in privaten Gärten zum Vorkommen der giftigen Bitterstoffe in Kürbissen, Gurken oder Zucchini kommen. Deshalb solltet ihr hier vorsichtig sein und selbst gezogene Kürbisgewächse vorher probieren.

Sind sie bitter: Hände weg! Wenn euer Hund bittere Gurken, Zucchini oder Kürbisse doch gefressen hat, dann solltet ihr mit eurem Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt oder in die Tierklinik fahren. Hier findet ihr weitere Infos, was ihr im Falle einer Vergiftung eures Hundes tun könnt und wie die Symptome aussehen: Vergiftung beim Hund vermeiden, erkennen und behandeln.

2. Zuviel Kürbis kann nach hinten losgehen

Sollte euer Hund große Mengen an Kürbis verzehren, kann Durchfall drohen. Dies nur als kleiner Hinweis, denn im Grunde solltet ihr eurem Hund nur wenig Gemüse geben, da seine Hauptmahlzeit aus tierischen und nicht aus pflanzlichen Inhaltsstoffen besteht.

Fütterung

So verfüttert ihr Kürbis am besten an euren Hund

Kürbis: roh oder gegart verfüttern?

Ihr könnt Kürbis sowohl roh als auch gegart an eure Hunde verfüttern. In jedem Fall solltet ihr ihn stark zerkleinern, damit euer Hund die kostbaren Nährstoffe auch aufnehmen kann. Zuvor sollte er – je nach Kürbisart – geschält, entkernt und in grobe Stücke geschnitten werden.

  • Wenn ihr Kürbis roh verfüttern möchtet, so ist es am besten, kleine Kürbisstücke mit etwas Wasser oder Öl im Stabmixer zu pürieren. Alternativ könnt ihr auch fertiges Kürbispüree in Dosen oder Gläsern kaufen. Hier solltet ihr aber darauf achten, dass es sich um pures Kürbispüree ohne weitere Zutaten und Gewürze handelt.
  • Ihr könnt die Kürbisstücke aber auch vor dem Füttern leicht garen, am besten dämpfen, damit so wenig wie möglich Nährstoffe verloren gehen. Danach wird er ebenfalls mit dem Stabmixer püriert oder einfach gestampft oder mit der Gabel gemust.

Jetzt kann das Kürbispüree z.B. als Teil einer BARF-Mahlzeit zum Rest des Futters gegeben werden. Kleine gegarte Kürbisstücke können auch als Leckerli gegeben werden.

Gemeinsam mit Fett geben

Es ist gut, Kürbis mit etwas Fett zu geben, da das Vitamin E im Kürbis fettlöslich ist und sonst nicht vom Hund aufgenommen werden kann.

Kürbis ungewürzt geben

Wie jedes Gemüse oder Obst sollte auch Kürbis niemals für den Hund gewürzt werden.

Besser Bio-Kürbis und regional

Kürbis hat in Deutschland von September bis Januar Saison. Dann könnt ihr ihn regional mit einer guten CO2-Bilanz erhalten und wenn er dann noch aus dem Bio-Anbau stammt, ist er weniger belastet und besser für euch und die Umwelt.  

Wie viel Kürbis darf ich meinem Hund füttern?

Um euch eine Idee davon zu geben, wie viel Kürbis euer Hund am Tag fressen sollte, nehmen wir durchschnittliche BARF-Berechnungen:

  • Die tägliche Futterportion eines Hundes beträgt ca. 3% des Körpergewichts.
  • Bei der BARF-Fütterung sollte der pflanzliche Anteil der Fütterung ca. 20% der Gesamtmenge ausmachen.
  • Zweidrittel davon sind Gemüse und ein Drittel Obst. Rund 13% der Tages-Portion wären also Gemüse.
  • Beispiel-Rechnung: Ein erwachsener Hund von 10kg würde also eine Gemüse-Portion am Tag von ca. 40g erhalten. Kürbis kann hiervon ein Teil mit weiteren Gemüsesorten sein. Wir sprechen hier also von vielleicht 15-20g Kürbis an einem Tag bei einem Hund von 10kg Gewicht.
    Hinweis: die BARF-Rationen sollten für eure Hunde individuell nach Alter, Rasse, Größe, Bewegung, Gesundheitszustand und Verträglichkeiten berechnet werden. Die oben aufgestellte grobe Berechnung der Kürbis-Portion soll euch nur ein Gefühl dafür geben, wie viel bzw. im Grunde wie wenig Gemüse euer Hund in etwa bekommen sollte.

Dürfen Hunde auch Kürbiskerne fressen?

Kürbiskerne sind für Hunde gesund, denn sie enthalten viel Beta-Carotin (gut für für die Augen!), sowie wichtige Vitamine (A, B, C, E) und Nährstoffe: Eisen, Magnesium, Kalzium, Selen und Zink. Kürbiskerne gelten auch als gutes natürliches Heilmittel bei Blasenentzündungen, Inkontinenz oder Prostataerkrankungen. Ebenso wird ihnen eine natürliche Wurmprophylaxe nachgesagt, die jedoch nicht wissenschaftlich erwiesen ist. Als Heilungs-Dosierung wird pro 10kg des Hundes 1TL gemahlene Kürbiskerne pro Tag empfohlen. Als Prophylaxe und zur ausgewogenen Ernährung wird etwas weniger gegeben: ca.1 TL bis 1 EL 1-2 mal pro Woche.

Kürbis: gute Zutat für Hunde-Leckerlis

Wenn ihr Hundekekse selbst herstellt, was gar nicht schwer ist, ist Kürbis eine sehr gute Zutat. Häufig wird Kürbispüree mit Mais- oder Reismehl (kein Getreide), Eiern und etwas Leckerem wie Thunfisch oder Lachs zu einer Masse vermengt. Die Masse kann dann auf einer Backmatte zu kleinen Leckerlis im Ofen gebacken werden.

Gesunde Beschäftigung mit Kürbis

Ihr könnt Kürbispüree auch in ein dafür vorgesehenes Hundespielzeug füllen und bei Bedarf mit etwas Quark oder Joghurt oder anderen Leckereien vermischen. Legt ihr das gefüllte Hundespielzeug in ein Eisfach, ist euer Hund später mit dem Herausschlecken des Eises eine Weile glücklich beschäftigt.

Kürbis zum Start nur testweise und in kleinen Mengen füttern

Bei empfindlichen Hunden solltet ihr euren Tierarzt am besten vorher fragen, ob ihr ihm Kürbis füttern dürft. Er kennt euren Hund und seine individuellen Bedürfnisse und Schwächen am besten. Wie bei fast jedem Futtermittel besteht auch bei Kürbis die Gefahr, dass dein Hund allergisch auf ihn reagieren kann oder ihn einfach nicht gut verträgt. Bei Nicht-Vertragen kann es zu Blähungen, Durchfall oder auch Erbrechen kommen. Es ist daher immer ratsam, ein neues Gemüse zu Beginn in sehr kleiner Menge zu testen. Sollte dein Hund allergische Reaktionen wie Schwellungen, Atemprobleme, Ausschläge, Jucken, Husten oder andere Allergie-Symptome zeigen, solltest du ihm natürlich keinen Kürbis mehr geben und einen Tierarzt kontaktieren. 

Fazit zur Fütterung von Kürbis an Hunde

Kürbis ist zur Fütterung von Hunden ein absolut geeignetes Gemüse. Er ist kalorienarm und sättigend durch viele Ballaststoffe. Er enthält sehr viele Vitamine (A, B, C, E) und ist ein starkes Antioxidans und enthält wertvolle Spurenelemente. Obendrein mögen ihn die meisten Hunde und er kann leichte Durchfälle heilen. Gerade als Püree ist Kürbis vielseitig einsetzbar.

Wissenswertes rund um den Kürbis

Viele Kürbis-Sorten

Es gibt sehr viele unterschiedliche Kürbissorten, obgleich bei uns mittlerweile der Hokkaido-Kürbis am bekanntesten ist. Doch lecker sind auch der Butternut-Kürbis, der Spaghetti-Kürbis oder der Muskatkürbis. Der kleine Ambercup, der grün gestreifte Buttercup, der Muscade de Provence, die Bischofsmütze, der Mandarin. 

Die größte Beere der Welt: Kürbis ist eigentlich kein Gemüse

Botanisch gesehen zählen die Kürbisse nicht zu den Gemüsen, sondern zu den Früchten.

Wann ist Kürbis-Saison?

Kürbisse haben in Deutschland von September bis November Saison, können aber über mehrere Monate gelagert werden. Dadurch sind sie lokal auch noch im Januar bei uns verfügbar.   

Kürbis ist seit Jahrtausenden bekannt – wo kommt er her?

Kürbisse stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und sind dort Jahrtausende bekannt. Mit der Entdeckung Amerikas kamen die Kürbisse auch nach Europa auf den Tisch. Heutzutage kommt man im Herbst schon allein aufgrund von Halloween nicht mehr um den Kürbis herum.

Rekordverdächtig: Kürbis-Wettwiegen

2016 hat der belgische Züchter Mathias Willemijns bei den Kürbis-Europameisterschaften in Ludwigsburg den Weltrekord beim Kürbis-Wettwiegen erhalten. Sein Prachtexemplar von einem Kürbis wog mit 1.190,5 Kilo mehr als eine Tonne.      

Kürbis ist lange lagerfähig

Ganze Kürbisse lassen sich wochenlang bei Zimmertemperatur lagern. Bereits angeschnittene Kürbisse oder Kürbisstücke sind im Kühlschrank in Folie eingepackt ebenfalls noch sehr lange haltbar.

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