20 Windhunde-Rassen: Die schnellsten Hunde der Welt

Windhunde sind elegant und rasend schnell. Während sie im Haus freundlich und ruhig sind, drehen die schnellen Sichtjäger draußen voll auf und sprinten was das Zeugs hält. Das erfordert in der Erziehung Fingerspitzengefühl und Menschen, die gewillt sind, ihren Windhund artgerecht bei Rennen oder Coursings auszulasten.
13 internationale Windhund-Rassen
Die folgenden dreizehn Windhunde-Rassen sind international anerkannt. Viele dieser Windhunde erreichen eine beachtliche Größe, der russische Barsoi und der irische Wolfshund sind mit bis zu 8 5cm Schulterhöhe Riesen, ähnlich auch der schottische Deerhound mit ca. 81cm Schulterhöhe. Doch es gibt auch so kleine und zarte Windhunde wie das Italienische Windspiel, das nur 3-5 Kg auf die Waage bringt.
Afghanischer Windhund (Afghane) - Die Schönen

Afghanen sind wunderschöne Windhunde aus Afghanistan, die ein herrlich langes und feines Haarkleid besitzen. Die würdevollen Afghanen tragen den Kopf stolz erhoben und fliegen nur so über die Erde.
Die selbstbewussten Afghanen sind nicht immer leicht zu erziehen. Obgleich sie sehr anhänglich und freundlich im Hause sind, so sind sie draußen die wilden und eigenwilligen Sprinter und Jäger, die schwer abrufbar sind.
Es sind sportliche und tolerante Halter gefragt, die mit dem Afghanen viel spazieren gehen oder sie am Rad laufen lassen. Um ausgelastet zu sein, sollten sie in Vereinen an Rennen oder an Coursings (Hetzjagd hinter falschem Hasen) teilnehmen dürfen. Das lange und feine Haarkleid einiger Pflege.
Azawakh (Tuareg-Windhund)

Azawakh sind besonders hochbeinige und schlanke und glatthaarige Windhunde. Azawakhs stammen aus Afrika, wo sie auch "Tuareg-Windhund" genannt werden.
Ihre Aufgabe ist es seit Jahrhunderten Antilopen, Gazellen und Hasen in der Steppe zu hetzen und gleichzeitig bewachen sie Hab und Gut ihrer Menschen. Die sehr ursprünglichen Azawakhs sind nicht für Anfänger gemacht.
Barsoi (Russischer Windhund) - Die größten

Der Barsoi ist eine international offiziell anerkannte sehr große Hunderasse aus Russland. Mit einer Schulterhöhe von bis zu 85 cm ist er einer der größten Windhunde. Er wird als Jagdwindhund, Renn- und Coursing-Hund geführt und kann auch mit etwas Geduld und einigen Kompromissen als großer Begleithund gehalten werden. Der Barsoi erreicht bis zu 60 km/h.
Barsois sind rasend schnelle Sichtjäger mit viel Energie, sobald sie raus kommen. Im Haus sind sie dagegen sehr ausgeglichen und freundlich. Ihr wunderschönes, langes, seidiges und welliges Haarkleid gibt es in vielen Farben.
Lese-Tipp: Porträt des Barsoi.
Chart Polski (Polnischer Windhund) - der Dominante

Der Chart Polski ist ein ausdauernder und robuster Windhund aus Polen, der kräftiger gebaut ist als viele andere Windhunde. Der Chart Polski ist ein intelligenter, aber im Verhältnis leicht zu erziehender Windhund. Ein Freilauf kann bei ihm möglich sein. Anderen Hunden gegenüber kann er sich jedoch recht dominant verhalten. Er ist vermutlich mit dem Saluki eng verwandt. Wie alle Windhunde benötigt er viel Auslauf und artgerechte Beschäftigung bei Rennen oder Coursings.
Deerhound (Schottischer Hirschhund) - sanfter Riese

Der rauhaarige schottische Deerhound ist eine absolut beeindruckend edle Hundepersönlichkeit im großen Format. Er ist ein sehr sanftmütiger, edler und freundlicher Riese. Im Haus und zu seinen Menschen verhält er sich ruhig und liebevoll. Draußen ist er ein athletischer Jäger, der aber - für einen Windhund - sehr gut erziehbar ist. Er benötigt artgerechte Bewegung und Menschen, die genug Platz für einen so großen Hund besitzen.
In Deutschland sind Deerhounds eher selten und wenn auf dem Lande anzutreffen. Im VDH wurden 2021 nur 158 Deerhound-Welpen geboren, was ihm Rang 94 der VDH-Welpenliste einbringt.
Lese-Tipp: Porträt Deerhound (Schottischer Hirschhund).
Galgo Espanol (Spanischer Windhund)

Der Galgo ist ein großer und glatthaariger Windhund, der in Spanien zur Hasen-Hetzjagd eingesetzt wurde und dem heutzutage bei kommerziellen Hunderennen in Spanien viel Leid widerfährt. Sehr häufig findet man daher "ausrangierte" Galgos im deutschen Tierschutz.
Galgos sind ausgesprochen liebenswerte und freundliche Begleiter, die sowohl mit fremden Menschen als auch Hunden sehr verträglich sind. Die anhänglichen und liebevollen Galgos sind auch als Familien- und Begleithunde geeignet und ist mit Konsequenz gut erziehbar. Galgos verfügen naturgemäß über einen starken Bewegungsdrang, große Ausdauer und einen ausgeprägten Jagdtrieb.
Greyhound - der Schnellste

Der Greyhound kommt aus Großbritannien und kann Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h erreichen. Damit ist er der Champion-Sprinter der Hundewelt und die schnellste Hunderasse. Lange Läufe sind dagegen nicht sein Ding.
Greyhounds sind sehr edle, freundliche und sanftmütige Begleiter, die draußen sehr unabhängig und selbständig agieren. Die athletischen und aerodynamisch geformten Greyhounds sind die Urform der Coursing-Hetzhunde, die früher für die Hasenjagd verwendet wurden. Wer einen Greyhound halten möchte, muss ihm regelmäßig die Möglichkeit zum freien Sprinten geben, beispielsweise bei Coursings. Ein Freilauf ist aufgrund des starken Jagdinstinkt des Sichtjägers selten möglich.
Irischer Wolfshund - der Größte

Der Irische Wolfshund ist eine der größten Hunderassen und mit dem Barsoi einer der größten Windhunde-Rassen. Ihre Schulterhöhe kann laut Rassestandard bis zu 85cm betragen, doch dies fällt oft sogar höher aus. Der irische Wolfshund gehört mit dem Deerhound zu den wenigen rauhaarigen Windhundrassen und er ist ein sehr sanftmütiger, edler Riese und ein ebenso blitzschneller Jäger.
Lese-Tipp: Rasse-Porträt zum Irischen Wolfshund.
Italienisches Windspiel - die Kleinsten

Das Italienische Windspiel ist die kleinste Windhundrasse mit maximal 38cm Schulterhöhe und ein Fliegengewicht von 3-5 Kg. Sie werden nicht umsonst auch "Italian Greyhound"genannt, da sie blitzschnell und sportbegeistert sind. Sie begeistern ihre Menschen mit Verspieltheit und einem gesunden Selbstbewusstsein. Trotz ihrer Zartheit sind die Italienischen Windspiele durchaus robust und auch wachsam.
Die sehr schlanken und glatthaarigen Windspiele benötigen bei Kälte und Nässe einen Schutz in Form ein warmes Mäntelchens. Wie alle Windhunde benötigen sie viel Auslauf und die Möglichkeit, ihrer Passion, dem Sprinten, regelmäßig nachkommen zu können.
Magyar Agar (Ungarischer Windhund)

Der Magyar Agar ist ein ungarischer Windhund, der ursprünglich zur Hasenjagd verwendet wurde. Die sehr robusten und agilen Magyar Agars sind intelligente Begleiter. Sofern er sich artgerecht auspowern kann, beispielsweise beim Coursing, Joggen oder auf langen Spaziergängen, ist er zuhause ein ruhig-verschmuster Windhund. Aufgrund des starken Jagdtriebes ist ein Freilauf im Grunde nur dort möglich, wo es kein Wild gibt.
Saluki (Persischer Windhund) - Der Schöne

Der Saluki ist ein wunderschöner persischer Rennhund, der eine Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h erreichen kann. Die schlanken, aber robusten Saluki haben ein seidiges Haarkleid und wirken mehr wie Tänzer. Wie bei allen Windhunden, bringt die Haltung von Salukis einige Herausforderungen mit sich, da sie einen starken Bewegungs- und Jagddrang haben.
Sloughi (Arabischer Windhund)

Der marokkanische Sloughi gehört zu den kurzhaarigen Windhunden. Die großen, athletischen Sloughis werden nicht umsonst auch "arabische Greyhounds" genannt. Sie gehören zu den klassischen schnellen Sichtjägern und werden für ihren melancholischen Blick geliebt und sind bei arabischen Scheichs beliebt. Sloughis sind nur für sportliche Menschen geeignet, die sie täglich viel bewegen und sich mit ihrem starken Jagdtrieb arrangieren. Dann sind die intelligenten und sanften Hunde im Haus fantastische Couch-Potatoes zum Schmusen.
Whippet - die kleinen Greyhounds

Whippets sehen den viel größeren Greyhounds sehr ähnlich und schaffen es auf bis zu 60 km/h. Obgleich Whippets sehr zierlich aussehen, so sind sie doch sehr robust. Die freundlichen Seelenhunde können sehr verschmust und verspielt sein. Doch ihr solltet nie den Sichtjäger in ihnen vergessen, der blitzschnell alles, was sich bewegt, verfolgt. Bei artgerechter Bewegung sind Whippets hervorragende Begleiter.
Die mediterranen Windhunde
Diese Windhunde sind offiziell anerkannt, gehören aber nicht zu der international anerkannten Gruppe der Windhunde.
Pharaonenhund (Pharaoh Hound)

Der Pharaonenhund ist eine sehr gesunde und pflegeleichte Hunderasse mit einer hohen Lebenserwartung. Sein Name ist etwas verwirrend, denn er kommt nicht aus Ägypten, sondern aus Malta und wird auch "Kelb Tal Fenek" genannt. Die sportlichen Pharonenhunde sind sehr verspielt, ausdauernd und intelligent. Sportliche Menschen, die Hundeerfahrung haben und seinen Jagdtrieb in gewünschte Bahnen lenken können, werden ihre Freude am seltenen Pharaonenhund haben.
Podenco Canario - Jagdhund der Kanaren

Der Podenco Canario ist ein ausgesprochen freundlicher und verschmuster Hund. Podenco Canarios sind wenig wachsam und sehr sozial, weshalb sie sich mit anderen Menschen und Hunden meist gut verstehen. Die Kaninchen-Jäger der kanarischen Inseln verfügen über einen hohen Jagdinstinkt und sind blitzschnell hinter allem hinterher, das sich bewegt.
Lese-Tipp: Unser Hundeporträt zum Podenco Canario.
Podenco Ibicenco - Jagdhund der Balearen

Der Ibiza-Podenco ist der Kaninchen-Jagdhund der Balearen. Dies erfordert nicht nur Schnelligkeit, sondern auch selbständiges Arbeiten. Die sehr sozialen Podenco Ibicencos sind sehr freundlich zu Menschen und vertragen sich meist sehr gut mit anderen Hunden. Viele von ihnen erhoffen sich als Tierschutz-Hunde ein besseres Leben, nachdem sie von den Jägern ausrangiert wurden. Die sympathischen und sportlichen Podencos sollten allerdings körperlich ausgelastet werden und ihr Jagdtrieb wird sich sicherlich nie vollständig unter Kontrolle bringen lassen.
Lese-Tipp: Unser Rasse-Porträt zum Podenco Ibicenco.
Podenco Portugues (Podengo Português)

Die portugiesischen Podengo Português sind sehr sportliche und wachsame Jagd-, Wach- und Windhunde. Es gibt sie in drei unterschiedlichen Größen und sie können sowohl glatt- als auch rauhaarig sein.
Lese-Tipp: Unser Rasseporträt zum Podenco Português.
Weitere Windhund-Rassen
Es gibt viele Windhund-Rassen, die nicht international, sondern lediglich national oder gar nicht anerkannt sind.
Podenco Andaluz

Der Podenco Andaluz ist ein spanischer Windhund, dessen Wiedererkennungsmerkmal seine riesigen Stehohren sind.
Lese-Tipp: Rasseporträt Podenco Andaluz.
Shanxi Xigou

Der Shanxi Xigou ist eine sehr seltene und große Windhundrasse aus China, die dem Saluki stark ähnelt. Der chinesische Kennel Club versucht, diese Windhundrasse wieder zu beleben. Die majestätischen Sichtjäger haben einen ausgeprägten Wachinstinkt. Gegenüber ihren Menschen sind sie sehr freundlich.
Lese-Tipp: Unser Rasse-Porträt zum Shanxi Xigou.
Silken Windsprite (Langhaariger Whippet)

Silken Windsprites sind sehr elegante, mittelgroße Windhunde mit einem seidigen Haarkleid. Silken Windsprites sind rasend schnelle Sprinter und verfügen über einen nicht zu unterschätzenden Jagdtrieb. Sie stammen aus den USA und sind als Hunderasse nicht offiziell anerkannt.
Lese-Tipp: Unser Rasse-Porträt zum Silken Windsprite.
Windhunde: Aussehen, Charakter & Erziehung
Windhunde unterscheiden sich sowohl durch ihr Aussehen als auch durch ihre Charaktereigenschaften sehr von anderen Hunderassen.
Aussehen der Windhunde
Alle Windhunde sind extrem schlank, sehnig und langbeinig, nur ihr Brustkorb ist meist sehr ausgeprägt. Die schlanken Köpfe blicken mit machen Augen in die Welt. Bei den glatthaarigen und kurzhaarigen Windhunden sind die Rippen sichtbar.
Charakter von Windhunden
Windhunde werden sehr häufig mit Katzen verglichen, da sie ähnlich verschmust und doch sehr eigenständig sein können. Die meisten Windhunde strahlen eine geradezu majestätische Ruhe aus, solange sie im Hause sind. Sie wurden immer als selbständige Sichtjäger gezüchtet und besitzen daher nicht den "Will to please", das Gefallen wollen, der typischen Begleit- und Gebrauchshunde wie es der Labrador mit sich bringt.
Sobald es nach draußen geht, zeigt sich die andere Seite der Windhunde: Eine geballte Energie, ein starker Jagdtrieb und eine starke Eigenständigkeit. Windhunde sind Sichtjäger und arbeiten weniger mit der Nase. Das bedeutet, dass sie sehr schnell auf Bewegungsreize in ihrer Umgebung reagieren. Rennen ist ihre große Leidenschaft und der Hetztrieb kann schnell durch beispielsweise eine Katze oder einen Vogel ausgelöst werden. Einmal losgesprintet ist der Windhund nur noch schwer bis gar nicht abrufbar.
Die meisten Windhunde bellen so gut wie gar nicht.
Sind Windhunde gute Familienhunde?
Windhunde sind ausgesprochen freundlich und liebevoll innerhalb ihrer Familie. Sie sind verschmust und lieben die Nähe zu ihren Menschen. Im Haus sind Windhunde sehr ruhig und ausgeglichen und freundlich zu Kindern. So gesehen sind sie sehr gute Familienhunde, sofern sie ausgelastet werden. Die großen Windhunde können natürlich kleine Kinder sehr leicht im Spiel umrennen. Deshalb sollten die Kinder bei großen Windhunderassen besser etwas älter sein.
Erziehung von Windhunden - Sind Windhunde für Anfänger geeignet?
Windhunde sind auf absolute Selbständigkeit gezüchtet worden. Sie sollten sehr eigenständig jagen und ihren Menschen die Beute bringen. Aufgrund ihres manchmal sehr ausgeprägten Jagdtriebes und ihrer Eigenständigkeit, sind Windhunde nicht immer leicht zu erziehen. Die meisten Windhunderassen können nur mit sehr viel Erziehung und einer guten Bindung ohne Leine frei laufen gelassen werden. Dies kann Erfahrung erfordern. Hinzu kommt eine hohe Sensibilität der Hunde, die ein Fingerspitzengefühl in der Erziehung erfordern, damit sie sich nicht verschließen. Es gibt aber einige Windhunderassen und Hunde-Individuen, die leichter als andere zu erziehen sind.
Auslastung für Windhunde
Windhunde benötigen die Möglichkeit, sich artgerecht auszupowern. Manche von ihnen sind reine Sprinter, andere wiederum recht ausdauernd. Doch das freie und schnelle Laufen ist für viele Windhundehalter im Freien aufgrund des Jagdtriebes nicht gut möglich.
Sofern ihr kein eingezäuntes Gelände für den Freilauf habt, kann es daher sehr sinnvoll sein, die Hunde auf der Rennbahn beispielsweise beim Coursing regelmäßig auszulasten. Ausdauernde Windhunde lieben lange Spaziergänge, am Rad oder neben dem Pferd herzulaufen oder euch beim Joggen zu begleiten. Die ausdauernden Windhunde benötigen sportliche Halter, die sie viel bewegen.
Kommerzielle Hunderennen führen zu viel Tierleid
Wenn sich die Züchter und Halter von Windhunden auf den maximalen Gewinn konzentrieren, geht es nicht mehr um das Tierwohl. Die Hunde müssen Leistung bringen und werden ansonsten gnadenlos und brutal "entsorgt". Leider kennt man die Bilder von Galgos, die an Bäumen aufgehängt werden. Deshalb landen viele Wind- und Rennhunde im Tierschutz und hoffen auf ein besseres Leben.
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Diese Pflanzen sind für Hunde giftig
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