Gesundheit

Zeckenschutz: Mit diesen Mitteln kannst du deinen Hund schützen

Unangenehm und mit Pech gefährlich: Zecke an einer Welpen-Pfote zwischen den Zehen

Um das Risiko einer Übertragung von teilweise gefährlichen Krankheiten durch Zecken zu minimieren, kommt es auf den richtigen Zeckenschutz an.

Ein guter Zeckenschutz verhindert im besten Fall den Zeckenbiss. Kommt es doch zu einem Biss, sollten die Biester so schnell wie möglich getötet werden.

Gegen Zecken gibt es sehr viele sowohl chemische als auch natürliche Mittel zur Abwehr oder auch zur Abtötung. Durch einfache Zecken-Checks nach dem Spaziergang kannst Du ebenfalls vorsorgen, damit die kleinen Blutsauger nicht zum Zuge kommen.

Wir zeigen dir, worauf du achten solltest, denn Wirkung und Nebenwirkungen sind sehr unterschiedlich.

4 Kriterien für ein gutes Zeckenmittel

Es gibt unterschiedlichste Mittel, um Zecken abzuwehren und fast jeder schwört auf ein anderes. Die Mittel können natürliche oder auch chemische Wirkstoffe enthalten.

Sie können Zecken abwehren oder sie häufig auch erst nach dem Biss innerhalb von einer gewissen Zeit töten. Da einige Krankheiten sofort von der Zecke übertragen werden, helfen Präparate, die Zecken erst nach dem Biss töten, nicht gegen diese Krankheiten.

Jedes Zeckenmittel sollte eine Krankheitsübertragung durch Zecken so gut wie möglich vermeiden. Keines der Mittel kann die Übertragung von Krankheiten allerdings zu 100% ausschließen, sondern nur das Risiko minimieren. Dies geschieht am besten durch eine Kombination aus:

1. Repellent: Gute Abwehr der Blutsauger

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann durch einen Zeckenbiss sofort übertragen werden. Nur ein verhinderter Zeckenbiss schützt vor Ansteckung. Nicht alle Mittel dienen aber auch der Abwehr.

2. Schnelle Abtötung im Falle eines Bisses

Borrelien werden beispielsweise durch einen Zeckenbiss erst mit Verzögerung übertragen, dazu sollte die Zecke innerhalb der ersten 12 Stunden nach dem Biss getötet werden, was aber nicht bei allen Mitteln der Fall ist!

3. Wenig Nebenwirkungen, umweltverträglich

Gleichzeitig sollte das Zeckenmittel möglichst wenig Nebenwirkungen haben und auch für die Umwelt wie Bienen oder auch Wassertiere nicht gefährlich sein. 

4. Schutz gegen Zecken, Flöhe und Mücken

Die meisten Zeckenmittel auf dem Markt sind Kombi-Präparate, die gleichzeitig gegen Zecken und Flöhe wirken. Manche wirken auch gegen Mückenarten, die insbesondere in südlichen Gefilden andere Krankheiten wie Leishmaniose o.ä. übertragen können. Dies kann bei Reisen in Richtung Mittelmeer ein erwünschter zusätzlicher Schutz sein.

1. Zecken-Check nach dem Spaziergang

Es ist sehr hilfreich, wenn du bei Temperaturen ab 4-6 Grad Celsius deinen Hund sofort nach dem Spaziergang einmal nach Zecken absuchst. Damit kannst du schon so manche Zecke davon abbringen, sich an deinem Hund festzusaugen.

Denn Zecken suchen sich für das Festsaugen ein möglichst sicheres und ungestörtes Plätzchen und dabei lassen sie sich durchaus bis zu 30 Minuten Zeit, bevor sie anbeißen. So manche Zecke, die sich auf deinen Hund setzt, krabbelt also noch nach dem Spaziergang auf ihm herum. Hier kannst du noch eingreifen und sie absammeln. Abgesehen davon verminderst du das Risiko, dass sie im Auto oder in der Wohnung abfallen und vielleicht sogar auf dich übergehen.

Da mein Hund leider dunkles, längeres und dichtes Fell hat, nehme ich gern dafür Hilfsmittel, denn ich sehe die schwarzen Biester nicht gut auf meinem Hund. Hilfreich sind dabei: 

  1. Eine Bio-Kleiderrolle, mit der ich das Fell kurz abrollen kann
  2. Ein feiner Kamm (wie z.B. einen Flohkamm), mit dem ich das Fell kurz durchkämme

100%ig sicher sind diese Methode natürlich nicht und nach jedem Spaziergang nicht wirklich praktikabel, aber Zecken, die auf deinem Hund herumkrabbeln, kannst du so schon einmal entdecken und entfernen. 

Zur Vermeidung der Übertragung vieler Krankheiten von Zecken auf deinen Hund hilft es auch, die Zecken so schnell wie möglich zu finden Zecken sicher zu entfernen. Denn viele Krankheiten werden erst nach 12 Stunden und später von der infizierten Zecke an den Hund übertragen.

Abendliche Schmuse-Zeck-Checks erfreuen die meisten Hunde. Am besten streichst du mit und gegen den Strich systematisch durch das Fell und inspizierst gefühlte kleine Knubbel noch einmal genauer. Auch gibt es typische Stellen, an denen sich Zecken sehr gern festsetzen, die du am besten zuerst kontrollierst.

Typische Stellen für Zecken an deinem Hund

Natürlich können sich Zecken theoretisch an jeder Stelle des Hundekörpers festsaugen, doch es gibt ein paar Stellen, die häufiger vorkommen als andere und es lohnt sich, diese im Auge zu behalten. Hier sitzen die Biester gern:

Kopf und Augen

Da Hunde meist mit ihrer Nase voran durch das Gras stöbern, können sich Zecken schnell am Kopf festsetzen. Auch die gut durchbluteten Ohren, die innen wenig Haar besitzen, werden von Zecken bevorzugt. Leider setzen sich Zecken auch gern auf die dünne Haut der Augenlider. 

 

Pfoten und Zehen

Da Zecken meist vom Boden auf unsere Hunde gelangen, sind Pfoten und auch die  Zehen leider für sie sehr "naheliegend". Sie setzen sich gern einmal zwischen den Zehen fest, wo sie lange unbemerkt saugen können.

Armbeugen und Leisten

Über Vorder- und Hinterbeine gelangen Zecken schnell in die warmen und meist wenig behaarten Armbeuten oder auch Leisten der Hunde. Daher sind dies bei Zecken sehr beliebte Ansatzpunkte. 

 

Hals und Brustgegend

Auch die Hals- und Brustgegen ist bei Zecken beliebt, gehen unsere Hunde doch mit Hals und Brust voran durch das Gras, in dem die Zecken sitzen. 

2. Natürliche Mittel zur Abwehr von Zecken

Wenn ihr eurem Hund nicht dauerhaft synthetische Pestizide verabreichen möchtet oder euer Hund diese Mittel nicht verträgt, gibt es auch sehr viele natürliche Mittel gegen Zecken und Flöhe. Die meisten haben eine abwehrende Wirkung, manche haben aber auch eine tötende Wirkung auf die Parasiten.

Allerdings ist bei diesen Mitteln die Wirkung oft nicht wissenschaftlich nachgewiesen, was aber nicht heißen muss, dass sie bei eurem Hund keine Wirkung zeigen. Wir haben uns auf die Suche nach Versuchen und Studien zu den einzelnen Mitteln gemacht. 

 

3. Synthetischer Zeckenschutz beim Hund

Es gibt sehr viele unterschiedliche synthetische Präparate zur Abwehr und zur Tötung von Zecken und es kommen immer wieder neue auf den Markt.

Große Unterschiede in der Wirkung

Sie unterscheiden sich in der Art der Wirkstoffe, in der Form der Verabreichung als auch in ihrer Wirkung und in möglichen Nebenwirkungen.

Die Dauer der Wirkung unterscheidet sich ebenfalls stark. Doch fast alle sollen Parasiten erfolgreich bekämpfen und gehören zu den Pestiziden.

Einige Mittel wirken sowohl gegen Zecken als auch gegen Flöhe und andere Parasiten.

Manche Mittel wehren Zecken zusätzlich ab, andere töten Zecken erst bei Körperkontakt ab. Es gibt große Unterschiede in dem Zeitraum, in dem die Zecke abgetötet wird. 

Pestizide können Organe und Umwelt belasten

Die Pestizide der synthetischen Anti-Zeckenmittel können sich in den Organen unserer Hunde absetzen und ansammeln. In jedem Fall müssen die Wirkstoffe über die Leber verarbeitet werden und belasten somit die Organe deines Hundes.

Die meisten Pestizide bauen sich nur langsam in der Umwelt ab. Viele wissen, dass Hunde nach dem Auftragen eines Spot-Ons meist nicht ins Wasser gehen sollten, da es dann an Wirksamkeit verlieren könnte. Doch der Wirkstoff gelangt damit ins Wasser und kann hier Wasserlebewesen vergiften.

Andere Wirkstoffe gelangen von unseren Hunden über den Kot und Urin in den Boden und in das Grundwasser. Hier sammeln sie sich an und können zu Erkrankungen von Mensch und Tier führen.

Mögliche Gefahren für Katzen, Bienen, Fische & Mensch

Viele der Pestizide sind nachweislich giftig für andere Tiere wie Bienen, Wasserorganismen oder Katzen, die in der Umgebung des behandelten Hundes sind. 

Permethrin steht im Verdacht Parkinson auszulösen

Der Wirkstoff Permethrin, der auch in Anti-Zeckenmitteln für Hunde verwendet wird, steht unter dem Verdacht Parkinson bei Menschen auslösen zu können. 

Fipronil - Lebensmittelskanal 2017

Der ebenfalls in Anti-Zecken- und Flohmitteln verwendete Wirkstoff Fipronil hatte beispielsweise 2017 zu einem Lebensmittelskandal geführt, da Hühnereier und Eiprodukte mit Fipronil zu stark belastet waren. Gemäß EG-Verordnung dürfen Grenzwerte von 0,005 mg/kg in Lebensmitteln nicht überschritten werden. In den Zecken-Präparaten für Hunde ist die Dosis jedoch meist um ein Hundertfaches oder mehr erhöht. Das sollte uns zu denken geben. 

Oft empfohlen trotz Nebenwirkungen

Tierärzte empfehlen häufig chemische Präparate, deren Wirkung wissenschaftlich erwiesen ist. Tierheilpraktiker und Tierärzte, die Gifte reduzieren möchten, empfehlen dagegen natürliche pflanzliche Mittel. Deren Wirkung ist zwar häufig nicht wissenschaftlich belegt, sie funktionieren bei vielen Hunden aber trotzdem und haben kaum Nebenwirkungen für Hund und Umwelt.

Giftig für Hund und Umwelt oder wirksamer Schutz vor Parasiten und Krankheiten? Wir stellen euch die gängigen Produkte und ihre Wirkung vor. Die enthaltenen Wirkstoffe sind häufig Insektizide, die für die Umwelt gefährlich sein können.
Fazit zum besten Zeckenschutz

Den perfekten Zeckenschutz gibt es leider nicht

Keines der Mittel und Methoden bietet einen hundertprozentigen Schutz vor allen gefürchteten Krankheiten, die Zecken übertragen können.

Synthetische Mittel mit Nebenwirkungen

Synthetische Präparate haben zwar eine wissenschaftlich nachgewiesene Wirkungsweise gegen Zecken und können sowohl abwehrend als auch abtötend sein. Doch ist es ernüchternd zu sehen, welche Präparate Zecken innerhalb von 12 Stunden töten, was jedoch zur Minimierung des Risikos zur Übertragung von Krankheiten wichtig wäre. Gleichzeitig mute ich meinem Hund und auch der Umwelt chemische Gifte zu, die immer unerwünschte Nebenwirkungen sowohl kurz- als auch langfristig mit sich bringen können.

Natürliche Zeckenabwehr nicht wissenschaftlich erwiesen

Bei den natürlichen Zeckenabwehrmitteln ist die Wirkung nicht wissenschaftlich erwiesen, aber bei manchen Hunden funktionieren sie sehr gut. Trotzdem können Hunde auf die ätherischen Öle allergisch reagieren.

Individuell nach Zeckenlast entscheiden

Am Ende kommt es immer auf die Anzahl an Zecken und die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von gefährlichen Krankheiten in euer Umgebung an und auf ein Abwägen von Risiken an, für welches Mittel ihr euch entscheidet. Meistens lohnt es sich, unterschiedliche Mittel nacheinander auszuprobieren. Und jeder Hund wirkt unterschiedlich anziehend auf Zecken. 

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