So gewöhnst du deinen Hund an den Fahrradanhänger

Wenn ihr euch einen Fahrradanhänger für euren Hund gekauft habt, ist es gut, sich etwas Zeit zu nehmen, um euren Hund ganz in Ruhe an den Anhänger zu gewöhnen. Schließlich möchtet ihr, dass euer Hund entspannt mit auf die Radtouren geht.
Viele Hunde haben Angst, in den Anhänger zu steigen oder werden nervös und geraten gar in Panik, wenn sich Anhänger und Fahrrad in Bewegung setzen.
Damit euer Hund nur positive Assoziationen mit dem Anhänger bekommt und möglichst entspannt auf Tour gehen kann, bedarf es etwas Training. Und das kann bei nervösen Hunden auch schon mal ein paar Wochen dauern. Aber es lohnt sich!
Wir zeigen euch, wie ihr euren Hund am besten an den Fahrradanhänger gewöhnt.
Inhaltsübersicht
Vor dem Training
Signalwörter für Ein- und Aussteigen festlegen
Es ist hilfreich, wenn ihr eurem Hund gleich zu Beginn Signalwörter für das Ein- und Aussteigen aus dem Wagen beibringt. Das klappt ganz hervorragend wie bei allen Signalwörtern mit Leckerlis.
Nehmt die besten Leckerlis die ihr habt und lockt euren Hund in den Anhänger. Folgt er ein paarmal, beginnt ihr das Signalwort zu verwenden. Analog macht ihr es beim Aussteigen. Die Signalwörter sollten ausschließlich für den Hänger verwendet werden.
Beispielsweise könnt ihr "Einsteigen" oder "Rein" für das Einsteigen und "Aussteigen" oder "Raus" für das Aussteigen verwenden.
Aussteigen sollte euer Hund grundsätzlich nur nach dem ihr das Signalwort dafür gegeben habt, damit er später während der Fahrt auch im Hänger bleibt und nicht selbständig bei offenem Verdeck und fehlender Leine mal selbständig aussteigt.
Im Hänger immer hinlegen
In jedem Fall sollte euer Hund "Platz" gut beherrschen, damit ihr das Liegen im Hänger üben könnt und der Hund dann immer länger im Anhänger auf Signalwort verweilen kann. Liegend ist die beste Position, da euer Hund nicht hin und herwackelt und der Schwerpunkt des Wagens niedriger ist. Damit ist die Gefahr zu kippen wesentlich geringer.
Tolle Leckerlis und gute Laune parat haben
Wie bei jedem neuen Training geht es um Spaß und wohlige Gefühle für euren Hund. Da sind die besten Leckerlis gerade recht und ihr solltet auch gute Laune haben und mit warmen Worten euren Hund loben.
Anhänger gemütlich machen
Legt am besten in den Anhänger gleich zu Beginn eine für den Hund vertraute und weiche Matte und oder Decke hinein. Das macht den Anhänger gleich komfortabel und lässt ich auch bekannt riechen.
Offener Anhänger ist attraktiver
Den meisten Hunden fällt es leichter, sich den Hänger von innen anzusehen, wenn ihr das Verdeck öffnet. Das Verdeck könnt ihr dann im später nach und nach schließen, aber bitte nicht den Hund damit erschrecken. Zu Beginn solltet ihr das Verdeck am besten komplett öffnen.
Zeit lassen und kurze Übungsphasen
Lasst eurem Hund Zeit. Er soll bei jedem Schritt entspannt bleiben. Ist er nicht entspannt, geht ihr wieder einen Schritt zurück und lasst euch wieder Zeit.
Wie bei jedem Training ist es für den Hund gut, wenn die Trainingseinheiten nur kurz sind und immer mit einem Erfolgserlebnis enden. Übt in kurzen Einheiten von 5-10 Minuten täglich und hört mit großem Lob und Spaß auf. Dann freut sich euer Hund auf die nächste Übung.
Gewöhnung an den stehenden & geöffneten Anhänger
Fahrradanhänger im vertrauten Umfeld fest aufstellen
Am besten stellt ihr den Fahrradanhänger zunächst wie eine Hundebox ohne Räder bei euch Zuhause drinnen oder im vertrauten Garten auf. So kann sich euer Hund gut daran gewöhnen.
Anhänger ohne Räder gut fixieren
Damit euer Hund sich nicht erschreckt und in Ruhe Ein- und Aussteigen kann, solltet ihr den Fahrradanhänger zunächst sehr gut fixieren. Manche Anhänger haben für einen sicheren Stand Hilfen wie eine Stütze. Wenn es eine Hundebox-Funktion gibt, könnt ihr auch zunächst den Anhänger als Hundebox hinstellen. Alternativ haltet ihr den Anhänger fest.
Euer Hund kann den fest stehenden Hänger beispielsweise auch als Schlafplatz zur Gewöhnung für einige Tage oder Wochen nutzen, um sich daran zu gewöhnen.
Fahrradanhänger "attraktiv" machen
Jetzt darf euer Hund den Fahrradanhänger ganz in Ruhe erkunden und beschnuppern. Sollte euer Hund Angst vor dem Hänger zeigen, so lockt ihn ruhig lobend mit Leckerlis rein.
Ein- und Aussteigen auf Signalwort
In Ruhe wird jetzt das Ein- und Aussteigen, sowie das Verweilen im Anhänger mit vielen Belohnungen gestartet. Wenn dein Hund einsteigt, gibt es ein Leckerli und ein freundliches Lob, ebenso beim Verweilen und Aussteigen. Loben, streicheln, Leckerlis...ein ruhiges und tolles Spiel.
Hund im Anhänger Platz machen lassen
Sobald euer Hund gut ein- und aussteigt und sich ganz locker dem Anhänger nähert, könnt ihr ihn im Anhänger für kurze Zeit mal in die Liegeposition nehmen. Ausgiebig loben und die Zeit immer mehr über die nächsten Tage und Wochen verlängern.
Vorder- und Hinterausgang nutzen
Wenn der Anhänger über einen Vorder- und Hinterausgang verfügt, könnt ihr euren Hund auch mit einem Leckerchen durch den Anhänger locken. Das ist ähnlich wie die Tunnelübung bei Welpen: Ihr lockt den Hund mit dem Leckerli von der gegenüberliegenden Seite.
Wie lange übe ich am stehenden Anhänger?
Das Ganze sollte mit absoluter Ruhe erfolgen und ihr solltet eurem Hund die Zeit geben, die er braucht. Manche Hunde sind ausgeglichen und schnell dabei, andere benötigen Tage, ja vielleicht Wochen. Aber diese Vorarbeit lohnt sich.
Wenn euer Hund entspannt in den Anhänger steigt und sich dort für eine Weile entspannt hinlegt und auf Signal wieder heraussteigt, könnt ihr mit dem nächsten Schritt behutsam beginnen.
Anhänger wird langsam bewegt & geschlossen
Räder an den Anhänger montieren
Im nächsten Schritt solltet ihr die Räder an den Anhänger montieren und die bisherigen Übungen des Ein- und Aussteigens sowie Liegenbleiben im Hänger auch mit dem Anhänger auf Rädern üben.
Dabei solltet ihr den Hänger aber mit Bremsen fixieren oder halten und entsprechend abstützen, damit er sich (noch) nicht bewegt.
Verdeck öffnen und schließen üben
Da ihr zu Beginn den Anhänger so offen wie möglich hattet, könnt ihr jetzt behutsam üben, das Verdeck Stück für Stück zu schließen. Ihr legt euren Hund im Hänger ab und schließt und öffnet das Verdeck langsam wieder. Dabei wird euer Hund gelobt und sobald die Situation für ihn stressig wird, hört ihr auf.
Anhänger wird langsam per Hand bewegt
Jetzt könnt ihr zu Beginn den Anhänger noch im Hause haben oder aber ihr geht bereits ins Freie, wo möglichst wenig Ablenkungen sein sollten.
Ohne Verdeck fangt ihr langsam an, den Wagen ein wenig mit der Hand zu bewegen. Ihr zieht den Wagen etwas vor und zurück und bewegt die Deichsel dabei. Am besten schaut ihr dabei euren Hund an und lobt ihn immer wieder mit Lobwort und Leckerlis.
Je entspannter euer Hund ist, desto mehr könnt ihr den Anhänger bewegen.
Diese Übung wiederholt ihr mindestens über mehrere Tage täglich als kleine Trainingseinheit mit viel Spaß, Belohnung und Ruhe.
Nimmt euer Hund den von euch bewegten Anhänger ohne Stress gut an und bleibt in ihm liegen, könnt ihr zum nächsten Schritt vorgehen.
Hund an Fahrrad mit Anhänger langsam gewöhnen

Nach all diesen Übungen, können wir jetzt den Fahrradanhänger am Fahrrad befestigen, um behutsam erste Bewegungen im Anhänger mit Fahrrad zu trainieren.
Allerdings schwingt ihr euch noch nicht auf das Fahrrad in dieser Trainingseinheit, sondern gewöhnt erst mal den Hund an Fahrrad mit Anhänger und die Geräusche bei der Fahrt.
Hund neben Fahrrad mit Anhänger laufen lassen
Eine gute Vorübung ist, dass ihr den Hund an der Leine führt und das Rad mit Anhänger erst einmal schiebt.
Im nächsten Schritt fahrt ihr das Fahrrad mit Anhänger und lasst den Hund frei nebenher laufen.
So kann sich euer Hund an das Fahrrad mit Anhänger und an die damit verbundenen Geräusche gewöhnen.
Hund in Anhänger ein- und aussteigen lassen
Zwischendurch lasst ihr euren Hund immer mal wieder in den Anhänger ein- und wieder aussteigen. Natürlich mit Lob und Leckerli und ggf. einmal Platz zum Hinlegen.
Die Liegephase im Anhänger solltet ihr dann immer weiter ausdehnen, bis euer Hund auch mal ca. 10 Minuten ruhig im Hänger liegen bleibt.
Fahrrad schieben - Hund im Anhänger
Liegt der Hund entspannt im Anhänger, könnt ihr jetzt beginnen, das Fahrrad mit dem Anhänger ein winziges Stück zu schieben. Bitte nicht übertreiben. Fangt mit ein paar Zentimetern an und gebt dann wieder das Signal für Aussteigen. Loben, loben, loben.
Hund wieder nebenher laufen lassen und das Spiel von vorn. Bleibt der Hund entspannt, könnt ihr die Schiebedistanz immer weiter ausdehnen. Wird der Hund unruhig, brecht ihr am besten sofort ab.
Wichtig ist, dass euer Hund nicht aus Angst von allein aus dem Anhänger springt. Das gilt es durch Umsicht zu vermeiden.
Fahrrad fahren - Hund im Anhänger
Wenn all diese Vorübungen stressfrei funktionieren, geht ihr einen Schritt weiter. Der Hund liegt im Anhänger und ihr steigt auf euer Rad und beginnt langsam zu fahren.
Entspannt ist es für euren Hund, wenn er von sich aus bei Angst jetzt aus dem Hänger springen kann. Das geht natürlich nur im freien Gelände ohne Straßenverkehr und bei sehr langsamen Tempo. Alternativ leint ihr euren Hund an. Damit er in keinem Fall in Stress oder Panik gerät, solltet ihr dann aber sofort aufhören, sobald ihr Unruhe bei ihm feststellt.
Geduld, Geduld, Geduld
Wenn euer Hund unruhig oder gestresst reagiert, solltet ihr immer sofort abbrechen und den Hund aussteigen lassen. Dann beginnt ihr immer wieder bei dem Trainingsschritt davor.
Häufige Fragen und Probleme

Soll ich meinen Hund im Anhänger anleinen bzw. anschnallen?
Die Frage, ob ihr euren Hund im Fahrradanhänger anleinen bzw. anschnallen solltet, lässt sich nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten.
In jedem Fall ist es sinnvoll, den Hund im geöffneten Fahrradanhänger mit einer Leine im Straßenverkehr zu sichern. Denn ihr möchtet in keinem Fall riskieren, dass euer Hund aus dem Anhänger auf die Straße springen kann.
Allerdings ist es beim Kippen des Anhängers keine schöne Vorstellung, dass euer Hund sich nicht allein befreien und aus dem Anhänger springen kann. Deshalb empfehlen einige Vielfahrer, den Hund sehr gut zu trainieren, so dass er nicht von allein bei der Fahrt auch im geöffneten Anhänger herausspringt. Im Falle des Umkippens könnte euer Hund dann herausspringen und die Verletzungsgefahr minimieren. Doch solltet ihr das Risiko eines geöffneten Anhängers und eines nicht angeleinten Hundes nur in Gegenden riskieren, in denen keine Gefahr durch Autoverkehr besteht.
Mein Hund bellt und jault im Anhänger
Wenn dein Hund im Fahrradanhänger jault, bellt oder Theater macht, so hat er ganz offensichtlich Stress und Angst.
Fahrt abbrechen und Hund erlösen
Die solltet ihr eurem Hund schnell nehmen und ihn nicht zur Weiterfahrt zwingen, denn sonst könnte das Vertrauen in euch und in den Fahrradanhänger ganz verschwinden.
Im Training ein paar Schritte zurückgehen
Ihr solltet euren Hund am besten noch einmal in langsamen Schritten wie oben beschrieben an den Hänger gewöhnen.
Tipps, damit dein Hund den Hänger besser annimmt
Verdeck öffnen
Viele Hunde haben ein Problem mit dem beengten Raum und dem Gefühl, nicht schnell flüchten zu können oder zu sehen, was um sie herum geschieht. Deshalb kann es eurem Hund sehr helfen, wenn ihr das Verdeck des Anhängers so öffnet, dass euer Hund
Begleitperson neben Anhänger
Viele Hunde beruhigt es, wenn eine ihm bekannte Begleitperson neben dem Anhänger herfährt. Probiert es mal aus.
Laufruhe des Anhängers entscheidend
Wenn der Anhänger unruhig fährt und hoch und runter hoppelt, wird es dein Hund schwerer haben, sich daran zu gewöhnen. Manchen Hunden wird einfach schlecht, wie bei Autofahrten.
Deshalb ist es so wichtig, dass der Anhänger komfortabel ist (Federung, dicke Matte) und eine gute Laufruhe hat. Eine gute Laufruhe haben allerdings meist die qualitativ hochwertigeren Anhänger und nicht die günstigsten Modelle.
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Hund an den Fahrradanhänger gewöhnen
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