Dobermann

Ein loyaler Schutzhund mit aggressivem Ruf für erfahrene Halter

Ein starker Schutzinstinkt und ein kraftvoller, schöner Körper sind Dobermännern schon "in die Welpenkiste" gelegt. Deshalb sollten sie über eine frühe Sozialisierung mit anderen Menschen und Hunden von Anfang an vertraut gemacht werden. Eine liebevolle und dabei sehr konsequente Erziehung von klein auf an ist allein aufgrund der Kraft und des Selbstbewusstseins dieser Hunderasse ein Muss. Dann können sie ihren Haltern gegenüber, die keine Hundeanfänger sein sollten, sehr loyal und freundlich sein und geben wundervolle Familien, Begleit- und Arbeitshunde ab.

Steckbrief Dobermann

Größe
63,0 - 72,0 cm
Gewicht
32,0 - 45,0 kg
Lebenserwartung
10 - 12 Jahre
Verwendung
Gebrauchs- und Arbeitshunde, Begleithunde
Herkunft
Deutschland
Fell
Kurzes, hartes Fell
Wesen
Wachsam, territorial, selbstbewusst

Top Facts

  • Loyal-sportliches Kraftpaket für Halter mit Verantwortung
  • Schutzinstinkt erfordert konsequente und erfahrene Erziehung
  • Sportlich und temperamentvoll: braucht viel Auslauf
  • Kupierverbot machte die Rasse unbeliebter
  • Leider sehr kranke Hunderasse: DCM
  • Selbstbewusster Hund, der nichts für Anfänger ist

Charakter

Ein Hund mit sehr vielen Charakter-Seiten

Kaum ein Hund zeigt so viele Seiten wie ein Dobermann: Bei ihren Menschen und in ihrer Familie können sie häufig sehr entspannen und sind loyal und friedlich. Für ihre Menschen und für ihre Familie tun sie alles. Fremden gegenüber können sie jedoch äußerst skeptisch, wachsam und auch reizbar gegenübertreten.

Eben noch schmusig und entspannt, kann der Dobi schnell aufdrehen, wenn sein Schutzinstinkt geweckt wird. Fremde können dann schon mal skeptisch bis aggressiv empfangen werden.

Dobermänner sind sehr sportliche und aufgeweckte Hunde, die sowohl Bewegung als auch Arbeit für den Kopf benötigen. Sie können sehr gelehrig und gehorsam sein, hinterfragen Aufgaben aber durchaus, da sie trotz ihrer Sensibilität sehr selbstbewusst und selbständig sind.

Je nach Zuchtlinie und Individuum kann die Schärfe - also der Schutz- und Verteidigungsinstinkt - eher leicht, mittel oder eben scharf ausgeprägt sein.

In jedem Fall ist allein schon aufgrund der Größe, des Temperaments und des Schutzinstinkts bei Dobermännern immer eine konsequente Erziehung der Dobermänner so wichtig.

Vom angsteinflößenden "Gendarmenhund" zum freundlichen Familienhund – geht das?

In der Wesensbeschreibung der FCI liest man über den Dobermann scheinbar Widersprüchliches: "Die Grundstimmung des Dobermanns ist freundlich friedlich, in der Familie sehr anhänglich. Gefordert werden ein mittleres Temperament und eine mittlere Schärfe.

Brauner Dobermann
Wunderschöner black-and-tan Dobermann

Weiterhin wird eine mittlere Reizschwelle gefordert. Bei einer guten Führigkeit und Arbeitsfreude des Dobermanns ist auf Leistungsfähigkeit, Mut und Härte zu achten. Bei angepasster Aufmerksamkeit gegenüber der Umwelt ist auf Selbstsicherheit und Unerschrockenheit besonders Wert zu legen."

Medial wurden Dobermänner fast immer angsteinflößend dargestellt und ihr Image ist scharf, schnell und häufig auch geradezu hinterhältig. Doch heutzutage sind verträglichere Hunde gefragt, die Sozial- und Freizeitpartner und nicht scharfe Schutzhunde sind. Deshalb gehen viele heutige Dobermann-Züchtungen auch in diese Richtung.

Dennoch bleibt der Dobermann ein sportliches Arbeitstier, das von Natur wachsam ist. Mit einem Dobermann kann es dir leichter als mit anderen Hunderassen passieren, dass sie ungefragt dein Auto wild bellend verteidigen oder nur ungern Fremde ins Haus lassen. Und ein Dobermann beeindruckt dabei immer. Lässt du dich auf einer Parkbank oder im Restaurant nieder, kann dies bedeuten, dass dein Dobi das neue Umfeld bewachen möchte. Harmlose Spaziergänger können Opfer einer Bellattacke werden. Und genau hier heißt es: rechtzeitig gegensteuern und die Führung übernehmen.


Das scharfe Image wird den schönen, sensiblen und loyalen Hunden nicht mehr gerecht Ursprünglich als sehr scharfer Schutzhund mit bedrohlicher Erscheinung und kupiertem Schwanz und Ohren, war der Dobermann auch wirklich zur Abwehr, zum Schutz und zur Beeindruckung gedacht. Ohren und Schwänze wurden kupiert, damit der Dobi gefährlicher aussah und „unantastbar“ wurde: Angreifer konnten den Hund so auch schlechter zu packen bekommen.


Kupierverbot – ein doppelter Segen für den Dobermann

Viele Züchter gaben mit dem Kupierverbot tatsächlich ihre Zucht auf, da sie die Dobermänner kupiert zu harmlos und nicht mehr scharf genug im Aussehen fanden. Und vielleicht ist es auch gut so, dass diese Züchter aufgehört haben, denn angsteinflößende und scharfe Hunde passen einfach nicht in die heutige Umwelt. Mit der neuen Ausstrahlung sehen Dobermänner freundlicher und natürlicher aus und vor allem müssen sie in Deutschland keine tierquälerischen Prozeduren mehr über sich ergehen lassen. Das ist in anderen Ländern oder bei Ewiggestrigen leider noch anders.

Dobermann – ein Hund für sportliche und verantwortungsbewusste Hundekenner

Dobermänner zählen zu den Gebrauchs- und Arbeitshunden, zu denen offiziell nur 19 Hunderassen von insgesamt über 400 Hunderassen gehören. Auch wenn der Dobermann innerhalb seiner Familie sehr loyal und freundlich ist, so bleibt er doch ein sportlicher und selbstbewusster Arbeits- und auch Schutzhund. Und der will sozialisiert, geführt und erzogen werden, damit er mit seiner Umwelt friedlich zurecht kommen kann.

Denn nehme ich die durchaus anstrengende Arbeit für eine gute Sozialisierung, sportliche Beschäftigung und konsequent-liebevolle Erziehung nicht in Kauf, so kann ich einen unausgeglichenen, schwer steuerbaren und sogar unberechenbaren und damit auch gefährlichen Hund mit dem Dobermann großziehen.

Deshalb sollte man als Dobermann-Halter Zeit für seinen Hund haben und sich mit einer konsequenten und fairen Hunde-Erziehung auseinandersetzen. Jeder Dobi benötigt viel Auslauf und eine erfüllende Aufgabe, um ein ausgeglichenes Temperament zu haben.

Intelligenz

Dobermänner sind recht schlau und gelehrig.

Aufmerksamkeit

Dobermänner lernen schnell und eifrig, allerdings können sie auch Aufgaben hinterfragen und bisweilen eine Sturheit an den Tag legen.

Energie

Dobermänner sind sehr sportliche Arbeitshunde, die rund 2 Stunden täglich Bewegung benötigen. Sie haben ein eher starkes Temperament und viel Energie. Sie lieben es, mit ihren Menschen zu Arbeiten.

Zeitaufwand

Aufgrund der Stärke, des Selbstbewusstseins, der Sportlichkeit und des mitunter starken Schutzinstinktes bedarf es aktiver und verantwortungsbewusster Dobi-Besitzer. Eine gute Sozialisierung, ein hundegerechter Sport und eine energische Erziehung benötigen Zeit und sind eine Voraussetzung für die Haltung von Dobermännern. Ca. 2-3 Stunden sollten für den Hund täglich eingeplant werden. Dieser selbstbewusste Hund könnte sonst die Führung übernehmen, was zu unerwünschtem Verhalten und auch Aggressionen führen kann.

Training

Dobermänner sind intelligent und gut trainierbar. Sie möchten lernen, auch wenn sie dabei durchaus ihren eigenen Kopf haben können. Konsequente und liebevolle Erziehung, Welpen-Sozialisierung, Hunde-Training und Hunde-Sport sowie das tägliche Leben mit dem Besitzer und seiner Familie sind grundlegend, um einen ausgeglichen Dobermann mit guten Manieren großzuziehen.

Dobermänner können als sportliche Arbeitshunde sehr vielseitig eingesetzt werden:
So z.B. bei der Polizei und Bundeswehr, wo sie als Spürhunde für Sprengstoff, Rauschgift, sowie als Leichen- und Blutspürhunde eingesetzt werden. Ebenso werden sie hier als Fährten- und Schutzhunde verwendet.

Ihr könnt mit eurem Dobermann die Freizeit sportlich gestalten:
All diese Aktivitäten solltet ihr allerdings nur mit einem gesunden und ausgewachsenen Hund unternehmen: 

  • Lange Wanderungen
  • Joggen
  • Am Rad laufen 

Hundesport ist ein wichtiger Teil der Erziehung: 

Wohnungstauglichkeit

Der Dobermann ist ein großer und sehr sportlicher Hund, der regelmäßigen freien Auslauf und Hundesport benötigt. Dies ist zwar auch in einer Stadtwohnung möglich, aber doch eher eingeschränkt.

Eine Wohnung im oberen Stockwerk ohne Fahrstuhl ist für diese Hunderasse ungeeignet, da auf der einen Seite die Gelenke zu sehr beansprucht werden beim Treppensteigen und auf der anderen Seite im Alter oder bei Krankheiten ein Tragen des Hundes nahezu unmöglich ist.

Auch der Wachtrieb und die Einstufung in Brandenburg als gefährliche Hunderasse sollten wohl überlegt sein, bevor man einen Dobermann in einer Wohnung hält. Der Vermieter und auch die Hausgemeinschaft einer Eigentumswohnung müssen hier zustimmen.

Treue & Ergebenheit

Dobermänner sind gegenüber ihren Besitzern und ihrer Familie ausgesprochen loyal und friedlich, sofern sie konsequent und fair erzogen werden.

Jagdtrieb

Die Mehrheit der Dobermänner interessiert sich durchaus für Hasen und Rehe und hat einen Beutetrieb. Früher wurden Dobermänner auch zur Jagd auf kleine Raubtiere eingesetzt, daher kann es ihnen im Blut liegen.

Alleinsein

Nach einer Eingewöhnungsphase möglichst von klein auf an und bei guter Auslastung können Dobermänner auch allein zu hause bleiben. Aber jedes Tier ist ein Individuum und Verlassensängste können je nach Prägung und Gewöhnung unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Dieser Wert stellt lediglich einen Näherungswert dar aufgrund der Erziehbarkeit und des Energielevels sowie der Ausgeglichenheit der Rasse.

Kein Hund sollte mehr als vier Stunden am Stück allein gelassen werden.

Bellen

Dies ist bei Dobermännern nicht wirklich eindeutig zu sagen. Es gibt Dobermänner, die gerade beim Bewachen sehr laut werden und solche, die meistens eher still sind.

Wachsamkeit

Dobermänner sind von Natur aus sehr aufmerksam und wachsam, wurden sie doch als Wach- und Schutzhunde gezüchtet. Natürlich ist die Wachsamkeit von Hund zu Hund unterschiedlich, aber sie liegt generell bei Dobermännern sehr hoch.

Beschützer

Dobermänner wurden als Wach- und Schutzhunde gezüchtet und diesen Job erfüllen sie auch sehr gut. Aufgrund ihrer Wachsamkeit und aufgrund ihrer Größe sind sie ganz ausgezeichnete Beschützer.

Verträglich mit Hunden

Bei guter Sozialisierung mit ihren Artgenossen, sind Dobermänner mit anderen Hunden durchaus verträglich. Wie bei fast allen Rassen können auch Dobi-Rüden ein Macho-Gehabe gegenüber anderen Rüden zeigen oder Hündinnen zickig sein.

Verträglich mit Tieren

Wie bei allen Hunden ist eine frühe Sozialisierung und Gewöhnung an Katzen und andere Tiere der Dreh- und Angelpunkt einer Verträglichkeit. Wenn dies früh genug erfolgt, so können auch Dobermänner sehr gut verträglich sein.

Kinderfreundlich

Dobermänner können bei guter Erziehung mit früher Sozialisierung sehr gute Familienhunde sein. Allerdings sollten Kinder allein schon aufgrund der Größe und des Temperaments der Hunde im Haushalt nicht zu klein sein und grundsätzlich niemals mit dem Hund allein gelassen werden. Gerade auch an fremde Kinder muss der Dobermann frühzeitig gewöhnt werden.

Verträglich mit Fremden

Aufgrund ihres ausgeprägten Schutztriebes und ihres Territorialverhaltens, sind Dobermänner Fremden gegenüber häufig skeptisch und bleiben wachsam. Wenn sie nicht gut erzogen und sozialisiert sind und ihrem Menschen vertrauen und folgen, könnten sie Fremden gegenüber selbständig aggressiv reagieren.

Charakter & Verträglichkeit auf einen Blick

Charakter
Intelligenz
Aufmerksamkeit
Energie
Training
Loyalität
Bellen
Wachsamkeit
Geeignet für
Wohnung
Jagd
Alleinsein
Beschützer
Anfänger
Verträglich mit ...
Hunden
anderen Tieren
Kindern
Fremden

Gesundheit und Pflege

Die größte Schwäche des starken Dobermanns ist sein krankes Herz

Dobermänner, die ursprünglich zu den sehr robusten und gesunden Hunden zählten, sind leider zu einer sehr kranken Hunderasse geworden. Sehr wahrscheinlich ist sogar die Mehrheit der Dobermänner von der tödlichen Herzerkrankung namens DCM befallen.

Der deutsche Zuchtverband für Dobermänner hat leider erst extrem spät reagiert: Ab dem 01.07.2020 wird die DCM-Untersuchung endlich zur Pflichtuntersuchung für alle deutschen Züchter. Nachdem der Zuchtverband diese Untersuchung erst freiwillig vorschlug, ergab sich nur eine 3%ige Erkrankungsrate der Dobermänner mit DCM. Da aber mittlerweile vermutlich die Mehrheit der Dobermänner DCM in sich tragen (laut Tierärzten zwischen 59-75%), besteht starker Handlungsbedarf. Allerdings gibt es bei der Untersuchung mehrere Grade der Erkrankung. Grad 0 ist zur Zucht erlaubt und die Untersuchung muss nach 24 Monaten wiederholt werden. Grad 1 ist ebenfalls erlaubt, muss aber nach 12 Monaten wiederholt werden. Ab Grad 2 besteht keine Zuchtzulassung. 

Alle Dobermann-Fans hoffen, dass es noch nicht zu spät für die Rettung der Rasse ist. Auch bei der Untersuchung ist es wichtig, dass sie von Experten durchgeführt wird. Nur spezialisierte Kardiologen können eine DCM vor Ausbruch der Symptome mittels eines Herzultraschalls und weiterer Untersuchungen wirklich erkennen.

Brauner Dobi im Profil
Heute zu recht in Deutschland verboten: Kupierter Dobermann
Dobermann-Welpe

Achtet daher darauf, dass ihr euch einen Welpen aus einer DCM-freien Zucht (Dilatative Cardiomyopathie (DCM)) aussucht und schaut euch die Untersuchungsergebnisse genau an! 

Robustheit

Sieht man von den Krankheiten einmal ab, sind Dobermänner sehr robuste und pflegeleichte Hunde, denen so leicht nichts etwas anhaben kann. 

Krankheiten

Die folgenden Krankheiten treten beim Dobermann überdurchschnittlich häufig auf, insbesondere die tödliche Herzerkrankung DCM ist hier hervor zu heben:

Vorsicht vor cremefarbenen oder "weißen" Dobermännern

Eine zwar sehr seltene Fehlfarbe bei Dobermännern ist Creme/Weiß. Vorsicht: Diese Farbe ist in der Zucht nicht offiziell anerkannt, denn sie beruht auf einem Gendefekt und ist eine Mutation mit teilweise starken gesundheitlichen Einschränkungen und gehört daher zur Qualzucht. Sie wird Okulokutaner Albinismus genannt und führt zu starken Stehstörungen und gefährlichem Hautkrebs der Hunde. Der erste weiße Dobermann wurde bereits in den 1970er Jahren in den USA registriert und führte zu einer Zucht, die auch in Deutschland weiter geführt wurde. In Deutschland ist diese Zucht als Qualzucht verboten. 

Verträgt Hitze

Dobermänner besitzen keine Unterwolle, was sie Hitze recht gut vertragen lässt.

Verträgt Kälte

Dobermänner verfügen nicht über eine wärmende Unterwolle und können daher bei Kälte und ohne Bewegung leicht frieren, was bei sportlicher Bewegung jedoch kein Problem sein sollte.

Bei älteren oder kranken Dobis oder auch bei starker Kälte und wenig Bewegung kann ein wärmender Mantel durchaus sinnvoll sein.

Pflege

Aufgrund ihres glatten und kurzen Fells benötigen Dobermänner keine besondere Fell-Pflege.

Regelmäßige Pflege-Routinen für den Dobermann:

  • Pfotenpflege: Die Pfoten sollten regelmäßig kontrolliert und Bedarf gepflegt werden. Bei Dobermännern sind die Krallen recht hoch angesetzt, so dass sie regelmäßig gekürzt werden müssen. Lese-Tipp: Pfotenpflege beim Hund.
  • Augenpflege: Schaut eurem Dobermann täglich in die Augen und reinigt diese bei Bedarf. Solltet ihr Veränderungen oder Entzündungen sehen, ist dies ein Fall für den Tierarzt. Lese-Tipp: Augenpflege beim Hund
  • Ohrenpflege: Die Ohren des Dobermanns sind zwar Hängeohren, aber in der Regel nicht besonders anfällig für Entzündungen. Doch ihr solltet sie regelmäßig untersuchen und pflegen. Lese-Tipp: Ohrenpflege beim Hund
  • Parasiten:
    • Schutz vor Zecken und Flöhen: Ihr solltet euren Dobermann vor Parasiten wie Zecken und Flöhen schützen, da sie nicht nur lästig sein können, sondern auch gefährliche Krankheiten mit sich bringen können. 
      Lese-Tipp: Zeckenschutz: So schützt du deinen Hund vor Zecken.
    • Wurm-Check, gegen Würmer benötigt ihr keine regelmäßige Prophylaxe, besser ist eine Kot-Kontrolle alle paar Monate.

Baden

Ein Bad ist für Dobermänner aus gesundheitlicher Sicht nur selten notwendig. Spätestens, wenn sich der Hund in etwas übelriechendem wie Aas oder Kot gewälzt hat, wird ein Bad aus unserer Sicht aber fällig.

Shampoo-Tipp: Verwendet ein Hunde-Shampoo und kein Menschen-Shampoo, denn die Hundehaut hat einen anderen pH-Wert (7,5) als die Haut von Menschen (5,5). Ein Hunde-Shampoo sollte rückfettend sein, um die Hautflora zu schützen. Am besten ihr wählt ein Hundeshampoo aus natürlichen und möglichst wenigen Inhaltsstoffen, schließlich kommt das Hundemaul damit in Berührung. 

Kämmen & Bürsten

Ein gelegentliches Bürsten des Dobis ist ausreichend. Zum Fellwechsel im Frühjahr und Herbst sollten auch Dobermänner dann mehrmals in der Woche gebürstet werden. Gern wird das Fell auch mit einem Tuch zum Glänzen gebracht.

Haaren

Dobermänner haaren wie die meisten Hunde, ihr kurzes Fell fällt nur nicht ganz so stark auf. Allerdings "bohren" sich die Haare gern in Stoffe und halten sich in der Kleidung fest. Im Frühjahr und Herbst zum Fellwechsel tritt naturgemäß wie bei fast allen Hunden ein verstärktes Haaren auf.

Schneiden & Trimmen

Das kurze Fell des Dobermanns muss weder geschoren noch getrimmt werden.

Für Allergiker geeignet

Dobermänner gehören nicht zu den Hunderassen, die "hypoallergen" sind, also eher wenig bis keine Allergien bei Menschen auslösen.

Kein Hund ist zu 100% hypoallergen, sprich er löst keine Allergien bei Menschen aus. Doch es gibt Hunderassen, die sich für Allergiker besser eignen als andere. Hierbei handelt es sich um Hunderassen, die am besten gar nicht oder sehr wenig haaren und die weniger Hautschuppen produzieren als andere Hunderassen. Denn viele Menschen reagieren auf die in den Hautschuppen enthaltenen Allergene.

Welche Hunde bei einer Tierallergie am besten sind und wie ihr trotz Allergie mit einem Hund leben könnt, erfahrt ihr hier: Hunde für Allergiker: Leben mit Hund trotz Allergie.

Sabbern

Dobermänner neigen aufgrund ihrer langen und schmalen Schnauze nicht zum Sabbern.

Gesundheit & Pflege auf einen Blick

Gesundheit
Robustheit
Verträgt Hitze
Verträgt Kälte
Krankheiten
Allergiker geeignet
Pflege
Baden
Bürsten
Haaren
Schneiden
Sabbern

Ernährung

Ausgewogene und natürliche Ernährung auf zwei Mahlzeiten verteilt

Die Ernährung des Dobermanns hat - wie bei allen Lebewesen - zu einem sehr großen Einfluss auf seine Gesundheit und sollte ausgewogen und natürlich sein.

Gerade bei großen Hunden wie dem Dobermann ist es sinnvoll, dem Hund am Tag zwei Mahlzeiten am Tag zu geben. Am besten morgens und abends. Nach dem Fressen solltest du deinem Hund mindestens eine Stunde Ruhe gönnen, damit er verdauen kann und keine Magendrehung droht. Auch vor dem Fressen sollte dein Hund zur Ruhe gekommen sein. 

Verfressenheit

Die meisten Dobermänner lieben ihr Futter und sind ausgesprochen verfressen. Hier heißt es: Achtet auf die Linie eures Hundes, denn seine Gelenke werden es euch danken!


Aussehen

Elegante Athleten mit markanten Abzeichen

Dobermänner sind mit einer Schulterhöhe von 63-72cm Schulterhöhe und einem Gewicht von 32-45kg große, elegante Athleten. Ihr Fell ist hart und kurz in schwarz oder braun mit rotbraunen, klar abgegrenzten Abzeichen.

Es sind muskulöse, stolze und dabei schnelle Hunde, die meist eine eher rechteckige Körperform besitzen. Sie verfügen über relativ lange Schlappohren und ihre lange, schmale Rute ist oft nach oben gebogen.

Früher wurden bei Dobermännern sowohl Ohren als auch Ruten kupiert, was in Deutschland glücklicher Weise schon lange aus Tierschutzgründen verboten ist. Lese-Tipp: Das Kupieren von Ohren und Ruten bei Hunden

Black-and-tan Dobermann

Augenfarbe

Braun

Fell

Das Haarkleid der Dobermänner ist kurz, sehr dicht und dabei fest und glatt. Es fühlt sich relativ hart an und hat keine Unterwolle.

Farbe

Dobermänner sind den meisten in der typischen schwarz-braunen Färbung bekannt. Es gibt sie sowohl in schwarz oder braun mit den satten, rotbraunen und klar abgegrenzten Abzeichen (die auch Brand genannt werden). Diese Färbung wird auch als schwarz-loh (black and tan) bezeichnet.

Der Brand befindet sich an folgenden Stellen: Je ein Fleck über den Augen, um den Fang herum, zwei Flecken auf der Brust, sowie an Mittelläufen und Pfoten, sowie an den Innenseiten der Hinterschenkel. Ebenso kommt die Färbung am After und an den Sitzbeinhöckern vor. Weiße Dobermänner gibt es zwar in seltenen Fällen, sie entsprechen aber nicht der Zuchtverordnung.

Vorsicht ist geboten bei abweichenden Farben wie weiß, beige, blau o.ä., da diese oft Krankheiten mit sich bringen. 

Geschichte und Herkunft

Der starke, schöne und scharfe Schutz- und Wachhund aus Apolda (Thüringen)

FCI Norm

Nummer: 143

Herkunft

Deutschland

Geschichte

Der Dobermann ist die einzige deutsche Hunderasse, die nach ihrem ersten bekannten Züchter benannt wurde: Nach Friedrich Louis Dobermann.

Friedrich Louis Dobermann – ein Mann mit vielen Berufen, der einen imposanten Schutzhund suchte

Louis Dobermann (1834-1894) war ein Mann mit vielen Berufen und die meisten davon erklären sowohl seine Nähe zu Hunden als auch seine Vorliebe für scharfe Schutzhunde. Nach Aufzeichnungen soll Louis Dobermann städtischer Hundefänger und auch Verwalter der städtischen Abdeckerei gewesen sein. Eine Zeitlang war er "Hilfssteuerexekutor" und trieb damit Gelder für den Staat ein, so wohl auch die Hundesteuer. Überliefert ist auch, dass er als Nachtpolizist tätig gewesen ist. Gerade als Nachtpolizist und Steuereintreiber benötigte er wachsame, eindrucksvolle und gut arbeitende Schutzhunde an seiner Seite und hatte als Hundefänger doch viele Hunde zur Auswahl.

Aus diesen Hunderassen wurde der Dobermann gezüchtet

Louis Dobermann hinterließ keine Aufzeichnungen seiner ersten Zuchtversuche. Hunderassen und Hundezucht, wie wir sie heute verstehen, gab es zu der Zeit in Deutschland kaum. Daher gibt es nur Überlieferungen und Mutmaßungen, welche Hunde Louis Dobermann für seine Zucht verwendete.

Als bekannt gilt, dass er mit seiner Lieblingshündin "Schnuppe", eine mausgraue Hündin - vielleicht waren hier Jagdhunde wie Weimaraner im Blut - gezüchtet hat. Er hat sie und ihre Nachkommen mit Pinschern, als auch mit sogenannten Fleischerhunden und anderen Jagd- und den damals vorkommenden Schäferhunden gekreuzt. Rottweiler waren in Deutschland zu der Zeit als Fleischer- oder Metzgerhunde bekannt und gehören eindeutig zu den Vorfahren der Dobermänner. Soweit sind sich im Grunde alle Experten einig.

Es gibt aber auch widersprüchliche Vermutungen zu weiteren Rassen: Für die Schnelligkeit und Zierlichkeit könnte nach Ansicht einiger Experten ein Greyhound verantwortlich sein. Einer der ersten Züchter, Otto Göller, war der Überzeugung, dass die blauschwarze Färbung des Fells von einer Dogge in der Dobermann'schen Zucht stammen müsste. Manchester Terrier oder auch Black and Tan Terrier sollen für das kurze Fell und auch die Färbung eingekreuzt worden sein. Sowohl Dogge als auch Terrier gelten heutzutage als eher unwahrscheinlich. Auch könnten Sennenhunde bei der Zucht mit im Spiel gewesen sein.

Wie gesagt: ganz nachvollziehen lassen sich die ersten Zuchtversuche leider nicht mehr und viele der verwendeten Hunde waren Mischlinge.

In den 1870er Jahren züchtete Louis Dobermann insbesondere mit der aus Schnuppe und diversen Einkreuzungen entstandenen Hündin "Bisart" und mit deren Tochter "Pinko". Mit der Zucht von scharfen Wach- und Schutzhunden verdiente Louis Dobermann sich ein Zubrot, denn er verkaufte seine Welpen für 2-3 Mark.

Dobermann oder Dobermannpinscher?

Es entstanden scharfe, schwarz-braune und damals schon kupierte Hunde, die als "Hunde von Dobermann" bekannt wurden. Erst später wurden diese nach englischem Vorbild zu einer Rasse dann "veredelt" und erhielten mit Gründung des Klubs zunächst den Rassenamen "Dobermannpinscher", der aber später wieder einfach zu Dobermann wurde.

1899 gründete Otto Göller, ein wohlhabender Schnaps-Fabrikant, den Dobermannpinscher-Klub in Apolda und legte damit nach dem Tod von Louis Dobermann den Grundstein für eine planmäßige Zucht und für die Anerkennung der Rasse. Er vermarktete die Rasse sehr leidenschaftlich auch in das Ausland.

Der Gendarmen- und Kriegshund wird zum Begleithund

Als wachsame und starke Schutz- und Wachhunde wurden die Dobermänner zur Zeit des ersten Weltkrieges in die USA exportiert und wurden in Europa und in den USA in den Kriegsdienst eingezogen. Auch wurden Dobermänner im 20.Jahrhundert bevorzugt als Polizeihunde eingesetzt, was ihnen den Beinamen „Gendarmenhund“ einbrachte. Auch heutzutage sind Dobermänner als Rettungs-, Wach- und Polizeihunde, aber tlw. sogar als Blindenhunde im Einsatz. Die Züchtungen legen heute aber verstärkt Wert auf „mittlere Schärfe“, die den Dobermann auch als Begleit- und Familienhund fördert.

Meilensteine in der Geschichte des Dobermanns: 

  • 02.01.1834-09.06.1894 Louis Dobermann, Namensgeber der Rasse
  • 1863 Hundemarkt in Apolda vom "Verein zur Veredelung von Hunderassen für Thüringen", hier werden erste Dobermänner gezeigt
  • 1895 Anerkennung der Hunderasse Dobermann in Deutschland
  • 1899 Dobermannpinscher-Klub in Apolda gegründet
    Gründer und 1. Vorsitzender, sowie einer der ersten Züchter ist Otto Göller
  • Anfang 20.Jahrhundert: Dobermänner als Polizeihunde, Gendarmenhunde und  beliebte Wachhunde
  • 1.Weltkrieg (1914-1918) und 2.Weltkrieg (1939-1945): Dobermänner sind zuverlässige Arbeitshunde als Melde-, Minensuch- und Sanitätshunde
  • 1955 Anerkennung durch die FCI
  • 1986 Das Kupieren der Ohren wird per Tierschutzgesetz in Deutschland verboten
  • 1998 Das Kupieren der Ruten wird per Tierschutzgesetz in Deutschland verboten
  • 2001 Ausstellungsverbot von kupierten Hunden
  • 2015 FCI führt erst jetzt Zuchtausschluss bei kupierten Hunden ein
  • 01.07.2020 Die deutschen Zuchtverbände führen endlich eine DCM-Pflichtuntersuchung ein


Ein Wort zum Kupieren der Ohren und der Rute beim Dobermann

Gerade beim Dobermann, dem sowohl Ohren und Ruten kupiert wurden, halten viele noch an dem beeindruckendem und Angst einflößendem Bild der kupierten Hunde fest und möchten sich nur kupierte Hunde kaufen.

Fakt ist: Das Kupieren der Ohren ist in Deutschland seit 1986 verboten, seit 1998 ist auch das Kupieren der Ruten verboten.

Erst 2015 wurden  nicht kupierte Ruten und Ohren des Dobermanns im Zuchtstandard der FCI aufgenommen und damit wurde das Kupieren zum Zuchtausschluss-Kriterium. "Die Rute bleibt naturbelassen und wir im Idealfall in leichtem Bogen nach oben getragen." und "Die naturbelassenen Ohren haben eine angemessene Größe an der höchsten Stelle des Oberkopfes seitlich angesetzt, liegen sie im Idealfall an den Wangen an."

Doch gibt es die "Unverbesserlichen" und "Ewiggestrigen" als auch den sogenannten Kupier-Tourismus. Denn es ist nicht verboten, einen kupierten Dobermann in Deutschland zu kaufen.

Ebenso kann ein Dobermann aus dem Tierschutz natürlich kupiert sein, ohne dass seine Halter dies selbst aktiv entschieden haben. 

Dobermann im Überblick

Loyale und territoriale Schutzhunde für erfahrene Halter

Dobermänner sind ausgesprochen sportlich, aufgeweckt und elegant. Sie lieben ihre Menschen und sind sehr häufig von Natur aus wachsam und territorial. Sie sind Begleiter und Beschützer für sportliche und hundeerfahrene Menschen.

Mit einer konsequent-liebevollen Erziehung und früher Sozialisierung können sie sehr gute Begleit- und Familienhunde für sportliche Menschen sein.

Achtet bei einem Welpenkauf unbedingt auf DCM-Tests, da die Mehrheit der Hunde von der tödlichen Krankheit befallen sind!

Auflagen

Dobermänner sind in diesem Deutschen Bundesländern Listenhunde:

Dobermänner und Dobermann-Mischlinge werden in  einem Bundesland in Deutschland als gefährliche Hunde eingestuft und unterliegen damit entsprechenden behördlichen Vorschriften:

  • Brandenburg (Liste 2 der gefährlichen Hunde)

Stand: Februar 2023

Dobermänner sind in einem Kanton der Schweiz verboten und in acht Kantonen Listenhunde:

In der Schweiz sind Erwerb, Haltung, Einfuhr und Zucht von Dobermännern in diesem Kanton verboten:

  • Kanton Wallis (VS - Valais) 

In den folgenden Kantonen gilt der Dobermann als Listenhund, für den eine kantonale Bewilligung notwendig ist:

  • Basel-Landschaft (BL)
  • Basel-Stadt (BS)
  • Fribourg - Freiburg (FR)
  • Glarus (GL)
  • Schaffhausen (SH)
  • Solothurn (SO)
  • Thurgau (TG)
  • Ticono - Tessin (TI)

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