Eurasier
Selbstbewusster, gelassener und sportlicher Begleiter und Familienhund

Steckbrief Eurasier
48,0 - 60,0 cm
18,0 - 30,0 kg
12 - 15 Jahre
Begleit- und Familienhund
Deutschland
Mittellanges dichtes Fell mit Unterwolle in vielen Farben
selbstbewusst, ausgeglichen, anhänglich, wachsam
Top Facts
- Sehr anhänglicher und guter Familienhund = bleibt ungern allein
- Ausdauernder Naturliebhaber = Braucht ca. 2 Stunden Bewegung am Tag
- Lernbegierig, selbstbewusst, sensibel = konsequentes und positives Training notwendig
- Dichtes Haarkleid = benötigt regelmäßig Pflege
- Wachsam, Fremden gegenüber zurückhaltend
- Geringer Jagdtrieb, kein Kläffer, gutes Sozialverhalten = angenehmer Begleiter
Charakter
Selbstbewusst, wachsam, ausgeglichen und anhänglich
Im Rassestandard der FCI wird der Charakter des Eurasiers wie folgt beschrieben: "Selbstbewusst, ruhig, ausgeglichen mit hoher Reizschwelle, wach- und aufmerksam ohne lautfreudig zu sein; mit stark ausgeprägter Bindung an seine Familie; Fremden gegenüber gelassen und unaufdringlich. Zur vollen Ausbildung dieser Merkmale braucht der Eurasier ständigen, engen häuslichen Kontakt zu seiner Familie und eine verständnisvolle, jedoch konsequente Erziehung."
Ziel der Zucht war es, einen selbstbewussten und wachsamen Familien- und Begleithund mittlerer Größe zu züchten, der sich gleichzeitig gut erziehen lässt und sehr auf seine Menschen bezogen ist. Der Eurasier wurde aus den drei Hunderassen Wolfsspitz, Chow Chow und Samojede gezüchtet. Die Rasse vereint im besten Fall die guten Eigenschaften der drei Ursprungsrassen, aus denen er gezüchtet wurde: Die gelassene Ruhe und Anhänglichkeit des Chow Chows, die gute Erziehbarkeit und Wachsamkeit sowie der geringe Jagdtrieb des Wolfsspitzes und die freundliche Sportlichkeit des Samojeden. Dies scheint beim Eurasier auch weitestgehend gut gelungen zu sein.
Man sollte sich allerdings bewusst machen, dass es sich um eine sehr junge Hunderasse handelt, bei der es bereits sehr früh sehr viele Zuchtklubs und damit auch Zuchtlinien gab. Deshalb können die Wesensmerkmale der Ursprungsrassen auch bei heutigen Eurasiern mal mehr oder weniger stark ausgeprägt sein.



Jagdtrieb ist oft vorhanden aber meist kontrollierbar
Während den meisten Wolfsspitzen nachgesagt wird, dass sie kaum Jagdtrieb besitzen, bringen Samojeden einen gehörigen Jagdtrieb in die Eurasier-Zucht. Eurasier können daher über recht wenig Jagdtrieb verfügen, während einige wenige einen starken Jagdtrieb haben können. Selten jedoch stöbern Eurasier durch das Unterholz oder verfolgen Spuren und gehen ihrer Nase nach, denn das liegt ihnen einfach nicht. Ein gewisser Beutetrieb ist bei fast allen Eurasiern vorhanden und viele von ihnen jagen begeistert Mäuse, Ratten oder auch Kaninchen, wenn sie die Gelegenheit dazu haben. In den meisten Fällen ist der mehr oder minder vorhandene Jagdtrieb beim Eurasier mit einer guten Erziehung steuerbar, so dass der Eurasier auch in der Natur gut freilaufen kann.
Wachsam und Fremden gegenüber gelassen
Eurasier sind von Natur aus sehr wachsam und bewachen ihre Menschen und deren Hab und Gut ausgesprochen selbstbewusst. Dabei geben sie zwar Laut, bellen aber nicht so ausgiebig und lautstark wie die meisten spitzartigen Hunde. Kläffer sind sie daher nicht, melden aber sehr wohl Fremde.
Wie gelassen der Eurasier Fremden gegenüber ist, ist mit Sicherheit sowohl von der Zuchtlinie als auch von der frühen Sozialisierung und Erziehung abhängig. Die wenigsten Eurasier freuen sich jedenfalls über fremden Besuch, doch mit guter Erziehung treten sie ihm gelassen entgegen. Freudig wedelnd oder schmusend werden sie ihn aber eher nicht empfangen. Das kann beispielsweise bei ständig wechselndem Besuch der Kinder der Familie etwas Training erfordern. Der Eurasier ist in der Regel nicht "Everbody’s Darling", wie es so manch andere Hunderasse sein kann.
Rudeltier: Familien- und Begleithund mit enger Bindung
Eurasier sind sehr anhänglich gegenüber ihren Menschen und lieben alle Mitglieder der Familie. Sie sind sehr geduldig, verspielt und freundlich im Umgang mit Kindern. Sofern Kinder den artgerechten Umgang mit Hunden gelernt haben und der Eurasier gut erzogen ist, sind Eurasier ideale Familienhunde. Natürlich sollte man trotzdem kleine Kinder mit Eurasiern nicht unbeaufsichtigt lassen.
Auch weitere Haustiere der Familie wie Katzen werden vom Eurasier sehr schnell als zum Rudel zugehörig akzeptiert und sie verstehen sich prächtig, sofern sie entsprechend sozialisiert wurden.
Eurasier sind mehr als andere Hunderassen auf ihre Menschen fixiert und lassen sich häufig von Fremden erst nach einer langen Eingewöhnung betreuen. Das kann beispielsweise bei Gassi-Services oder bei Tierärzten oder Urlaubsbetreuungen schwierig werden und viel Übung und Vorlauf erfordern. Allein im Haus zu bleiben ist auch nicht ihr Ding, weshalb auch dieses viel Übung erfordern kann. Deshalb solltet ihr einen Eurasier auf Urlauben am besten mitnehmen können und nicht oft allein lassen müssen.
Ausgezeichnetes Sozialverhalten
Mit anderen Hunden kommunizieren Eurasier sehr klar, sofern sie gut sozialisiert wurden und keine schlechten Erfahrungen gemacht haben. Sie haben ein sehr gutes Sozialverhalten, das schließt jedoch nicht aus, dass sie bei gleichgeschlechtlichen Hunden im selben Alter sich gern auch mal ausprobieren. Damit dies nicht in Raufereien ausartet, hilft eine gute Erziehung und viele Eurasier-Halter raten davon ab, einen gleichgeschlechtlichen weiteren Hund im selben Alter im Haushalt zu haben.
Bewegungsfreudig aber keine Sprinter
Eurasier sind sportlich und bewegungsfreudig. Sie lieben es, euch auf langen Wanderungen zu begleiten und sind dabei sehr ausdauernd. Deshalb benötigen erwachsene Eurasier rund zwei Stunden Bewegung am Tag. Allerdings müssen nicht alle von ihnen davon begeistert sein, neben euch am Fahrrad zu laufen oder mit euch zu Joggen.
Hohe Reizschwelle, Intelligenz und Anpassungsfähigkeit
Eurasier sind sehr ausgeglichen und passen sich ihrer Umgebung sehr gut an. Es dauert lange, bis sie gereizt reagieren und sie sind weder Kläffer noch Zerstörer.
Die sensiblen Eurasier haben feine Antennen für die Stimmungen ihrer Menschen und leiden bei Streitigkeiten in der Familie. Sie können dann verhaltensauffällig werden.
Eurasier sind sehr intelligent und lernbegierig. Sie freuen sich über Hundesportarten wie Agility oder Turnierhundsport und sind oft begeistert dabei. Auch Tricktraining wird bei den meisten Eurasiern sehr freudig angenommen. Häufig wird es als Sturheit angesehen, wenn Eurasier auf Drill und ständige Wiederholung mit tauben Ohren reagieren. Aber beides ist einfach nicht sein Ding. Der Eurasier benötigt eine konsequente, aber liebevolle Erziehung, die auf positiver Bestätigung basiert. Da er meist sehr verfressen ist, lässt er sich prima mit Leckerlis lenken.
Auch wenn Eurasier eine hohe Reizschwelle haben und sehr anpassungsbereit sind, bleiben ihre Bedürfnisse die gleichen: Sie brauchen ihre Menschen in ihrer Nähe, lieben gemeinsame Bewegung in der Natur und sind sehr lernbegierig.
Aufmerksamkeit
Eurasier sind sehr wachsam. Die meisten von ihnen sind zwar sehr anhänglich gegenüber ihren Menschen, verfügen aber nicht über den "will to please" des Labradors, der seinem Halter jeden Wunsch von den Augen ablesen möchte. Im Gegenteil treffen die selbstbewussten Eurasier auch gern mal eigene Entscheidungen.
Energie
Eurasier sind sportliche Hunde, die täglich in der freien Natur laufen möchten. Züchter empfehlen eine Stunde Spaziergang am Vor- und eine Stunde am Nachmittag.
Training
Der Eurasier ist ein sehr sportlicher und unkomplizierter Begleiter auf Spaziergängen und Wanderungen. Nicht alle Eurasier begleiten euch aber beim Joggen oder auch auf Rad- oder Reittouren, da es ihnen zu eintönig sein kann. Diese sportlichen Aktivitäten sollten immer erst erfolgen, wenn der Hund mit ca. einem Jahr ausgewachsen ist.
Die folgenden Hundesportarten liegen den meisten Eurasiern:
- Agility
- Turnierhundsport
- Trick-Dogging
- Begleithundeprüfung
Spielen oder Apportieren und Schutzhundetraining liegen Eurasiern dagegen nicht. Auch mögen sie weder Zwang noch ständige Wiederholungen. Das kann bei dem Wunsch, im Hundesport an Turnieren teilzunehmen, eine schlechte Kombination sein.
Wohnungstauglichkeit
Eurasier eignen sich - sofern sie körperlich ausgelastet und gut sozialisiert werden - auch für ein Leben in der Wohnung. Doch ist ein Haus mit Garten für die wachsamen und naturliebenden Eurasier natürlich idealer. Am wichtigsten sind für sie jedoch ihre Menschen und ihre Familie und das ist auch in der Wohnung sehr gut möglich.
Allerdings solltet ihr bedenken, dass Eurasier sehr wachsam und Fremden gegenüber wenn auch nicht aggressiv, so doch sehr zurückhaltend gegenüber sind. Im Gegensatz zum Spitz neigen sie jedoch nicht zum anhaltenden und lautstarken Bellen. Doch auch beim Eurasier kann natürlich der Spitz mehr oder weniger stark durchkommen.
Eine Wohnung sollte am besten ebenerdig liegen oder mit einem Fahrstuhl erreichbar sein. Kein Hund mit einem Gewicht zwischen 18-30 Kg sollte auf Dauer mehrere Treppen täglich hinauf- und hinuntergehen müssen. Als Welpe und Junghund oder bei Krankheit sollte dies komplett vermieden werden und ein 18-30 Kg-Paket könnt ihr nicht täglich tragen.
Grundsätzlich sollte zur Haltung in der Wohnung die schriftliche Genehmigung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft vorliegen.
Treue & Ergebenheit
Eurasier lieben ihre Menschen und sind ihnen gegenüber sehr loyal.
Jagdtrieb
Eurasier haben zwar von Natur aus eine geringe Veranlagung zum Jagen, doch auch sie verfügen über einen natürlichen Beute- und Hetztrieb. Wenn sie ein Kaninchen sichten, werden sie ihm sicherlich hinterherjagen, kommen aber recht schnell zurück und verfolgen keine Spuren. Aufgrund des eher geringen Jagdtriebes kann der Eurasier mit einer guten Erziehung fast immer vom Jagen abgebracht werden.
Alleinsein
Eurasier sind sehr auf ihre Menschen bezogen und möchten überall dabei sein. Deshalb bleiben sie nur ungern allein.
Bellen
Der Eurasier bellt sehr wenig, meldet aber aufmerksam und relativ kurz Fremde.
Wachsamkeit
Eurasier sind sehr aufmerksam und wachsam. Ihnen entgeht fast nichts, das um sie herum geschieht.
Beschützer
Eurasier eignen sich zwar nicht als Schutzhunde, doch sind sie im Notfall sehr gute Beschützer ihrer Menschen.
Verträglich mit Hunden
Sofern Eurasier früh mit anderen Hunden sozialisiert wurden, sind sie verträglich mit anderen Hunden, für die sie sich meist gar nicht so brennend interessieren.
Selbstbewusste ausgewachsene Eurasier können gegenüber demselben Geschlecht zu Imponiergehabe neigen und messen sich mit ihrem Gegenüber. Deshalb wird immer bei einem Zweithund ein Hund des anderen Geschlechts empfohlen.
Verträglich mit Tieren
Bei guter Sozialisierung sind andere Haustiere für den Eurasier meist kein Problem. Dafür sollte er aber frühzeitig an sie gewöhnt werden.
Kinderfreundlich
Zu allen Mitgliedern seiner Familie baut der Eurasier eine enge Beziehung auf, so auch zu den Kindern des Haushaltes. Dies gilt aber nicht für fremde Kinder.
Verträglich mit Fremden
Eurasier sind keine Hunde, die Fremden fröhlich wedelnd entgegenlaufen. Die meisten sind recht wachsam und daher Fremden gegenüber eher zurückhaltend bis misstrauisch. In jedem Fall mögen sich Eurasier nicht gern von Fremden gleich streicheln lassen, hier sollte man abwarten, bis der Eurasier von sich aus kommt.
Charakter & Verträglichkeit auf einen Blick
Gesundheit und Pflege
Eurasier sind sehr robuste und gesunde Hunde
Eurasier sind eine noch sehr ursprüngliche und gesund gezüchtete Hunderasse. Allerdings war die Zuchtbasis immer etwas klein, so dass insbesondere auf Inzucht und die Verbreitung einiger weniger Erbkrankheiten der drei Ausgangsrassen geachtet werden musste.
Den meisten Züchtern ist es sehr gut gelungen, Erbkrankheiten zu vermeiden. Allerdings gibt es einige Erkrankungen, die sehr selten vorkommen, auf die die Elterntiere getestet worden sein sollten.



Robustheit
Ein gesunder Eurasier ist ein sehr robuster Hund, der mit euch durch dick und dünn geht. Er freut sich über lange Spaziergänge auch bei Nässe und Kälte. Lediglich bei hohen Temperaturen solltet ihr euren Eurasier vor Überhitzung schützen.
Krankheiten
Es gibt nicht viele Krankheiten, die beim Eurasier typischer Weise auftreten.
Die folgenden Krankheiten können beim Eurasier etwas häufiger als bei anderen Hunderassen auftreten. Deshalb werden seriöse Züchter ihre Zuchthunde zuvor auf diese Erkrankungen getestet haben. Laut Zuchtverband kommen die meisten der folgenden Erkrankungen nur bei ca. 1-3% der Eurasier überhaupt vor:
- Augenerkrankungen
- Progressive Retinaatrophie (PRA) (sehr selten)
- Grüner Star (Glaukom) (sehr selten)
- Entropium (Roll-Lid) (gelegentlich)
- Distichiasis
- Gelenkerkrankungen
- Degenerative Myelopathie
- Hyperurikosurie
- Exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)
- Schilddrüsenerkrankungen
- Diabetes
- Maligne Hyperthermie
- Hyperthermie - Hitzschlag
Wo kann ich einen gesunden Eurasier, Eurasier-Welpen kaufen?
Am besten kaufst du einen Eurasier bei einem der zahlreichen anerkannten Zuchtvereine. Bei ihnen werden unterliegen die Züchter einer gewissen Kontrolle und die Zuchthunde werden Gesundheitskontrollen unterzogen, um Erbkrankheiten und Inzucht zu vermeiden.
Der VDH führt eine Übersicht von Eurasier-Züchtern mit Welpen. Außerdem gibt es eine unabhängige Aufstellung und Suche von Eurasier Züchtern des Eurasier Züchter-Portals.
In jedem Fall ist es gut, sich den Züchter und das Muttertier anzusehen. Seriöse Züchter werden euch bereitwillig Auskunft über die Gesundheitstests ihrer Zuchthunde geben.
Es gibt drei Eurasier-Klubs, die vom VDH in Deutschland anerkannt sind:
- Eurasier Klub e.V. Sitz Weinheim
- Kynologische Zuchtgemeinschaft für Eurasier e.V.
- Zuchtgemeinschaft für Eurasier
In Österreich gibt es den folgenden Eurasier Club:
Eurasier Club Austria (ECA)
In der Schweiz gibt es den folgenden Eurasier Club:
Verträgt Hitze
Eurasier kommen aufgrund ihres dichten Haarkleides mit hohen Temperaturen nicht so gut zurecht. Wenn ihr Haarkleid gut gepflegt ist und die Unterwolle im Sommer gut ausgekämmt wurde, kommen sie besser mit höheren Temperaturen zurecht. Wie die meisten Hunde sollten sie aber bei Temperaturen über 22 Grad geschont werden.
Verträgt Kälte
Mit kalten Temperaturen, Nässe und Schnee kommen Eurasier bestens zurecht.
Pflege
Das dichte und relativ lange Haarkleid des Eurasiers benötigt regelmäßige Pflege, aber weniger als viele glauben. Das doppelte Haarkleid mit mittellangem Deckhaar und dichter Unterwolle wird am besten durch zweimaliges gründliches Durchkämmen und Durchbürsten gesund und gutaussehend gehalten.
Baden
Eurasier benötigen kein regelmäßiges Bad, lediglich im Notfall, wenn der Hund sich beispielsweise in etwas Übel riechendem gewälzt haben sollte, ist vielleicht mal ein Bad aus Sicht seiner Halter notwendig. Ansonsten sollte die natürliche Fettschicht der Haut am besten in Ruhe gelassen werden. Solltet ihr euren Eurasier dennoch einmal baden müssen, so verwendet am besten ein natürliches Hunde-Shampoo, dass auf den pH-Wert von Hunden abgestimmt ist und die Haut nicht austrocknet. Hunde haben nämlich einen anderen pH-Wert der Haut als wir Menschen und kämen mit unseren Shampoos gar nicht klar.
Kämmen & Bürsten
Das Haarkleid der Eurasier sollte am besten zweimal in der Woche gut durchgearbeitet werden, damit tote Unterwolle entfernt wird und das Haarkleid nicht verfilzt und die Haut gut atmen kann.
Während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst ist es sinnvoll, das Fell auch täglich zu bürsten, damit ihr euren Eurasier unterstützt, die tote Unterwolle loszuwerden.
Haaren
Eurasier haaren insbesondere im Frühjahr und Herbst zum Fellwechsel zeitweise stark. Wenn sie gut gepflegt werden und regelmäßig gebürstet werden, verlieren sie jedoch im Haus nicht viele Haare, da abgestorbene Haare meist im Fell verbleiben.
Schneiden & Trimmen
Ein Eurasier sollte niemals getrimmt werden.
Für Allergiker geeignet
Eurasier eignen sich nicht besser für Menschen, die auf Hunde allergisch reagieren.
Solltet ihr euch trotz Allergie für einen Hund interessieren, empfehlen wir euch diesen Artikel: Hunde für Allergiker: Leben mit Hund trotz Allergie.
Sabbern
Die meisten Eurasier neigen nicht zum Sabbern, doch es kommt sehr auf die Zuchtlinie an. Orientiert sie sich mehr an dem Chow Chow, kann der Eurasier etwas zum Sabbern neigen, orientiert sie sich dagegen mehr an Spitz und Samojeden, so wird der Eurasier kaum zum Sabbern neigen.
Gesundheit & Pflege auf einen Blick
Ernährung
Frische und artgerechte Ernährung
Eurasier sind recht verfressen, aber sie freuen sich über eine frische, abwechslungsreiche und artgerechte Ernährung mit viel Fleisch.
Verfressenheit
Die meisten Eurasier sind ausgesprochen verfressen und ihr solltet auf ihre Linie achten. Die Linie ist bei dem dichten Haarkleid nicht immer gut mit dem bloßen Auge zu erkennen. Deshalb ist es am besten, den Eurasier regelmäßig zu wiegen und sich das Gewicht zu notieren. Sobald er etwas Gewicht zugelegt hat, könnt ihr dann sehr schnell reagieren und euren Eurasier abnehmen lassen. Abnehmen: Mit diesen 8 Tipps klappt es.
Aussehen
Mittelgroßer, spitzartiger Hund mit prächtigem Fell und buschiger Rute
Der Eurasier ist ein mittelgroßer, spitzartiger Hund mit Stehohren und einer buschigen Rute, die meist über dem Rücken oder leicht seitwärts gebogen getragen wird.
Der Körperbau ist kräftig und fast quadratisch. Eurasier wiegen zwischen 18-30 Kg und erreichen eine Höhe von 48-60 cm. Ihr dichtes und prächtiges Haarkleid ist ein Hingucker, der in sehr vielen unterschiedlichen Farben vorkommen kann.
Eurasier können ähnlich wie Chow Chows eine blaue Zunge haben. Dies muss aber nicht der Fall sein, die Zunge kann auch rosa oder gescheckt sein.

Augenfarbe
Eurasier haben mittelgroße und dunkle Augen.
Fell
Eurasier haben ein mittellanges, glattes Deckhaar und eine sehr dichte Unterwolle. Das Haar ist am Kopf und an der Vorderseite der Beine kurzhaarig, während die Rute und die Rückseite der Beine länger behaart sind. Im Gegensatz zu den Spitzen hat der Eurasier keine Mähne um den Hals.
Farbe
Bei dem Eurasier sind im Grunde alle Farben und auch Farbkombinationen zugelassen, außer reinweiß und gescheckt. Es gibt ihn also beispielsweise in den folgenden Grundfarben:
- Wildfarben (Grau, Graugewolkt)
- Schwarz
- Schwarz-markenfarben
- Falbfarben (helles Beige)
- Rottöne (von hellem rot bis dunkelrot)
Damit gibt es bei Eurasiern eine große Farbvielfalt von beige, braun bis schwarz.
Geschichte und Herkunft
Die jüngste Hunderasse Deutschlands
FCI Norm
Nummer: 291
Herkunft
Deutschland

Geschichte
Der Eurasier ist eine noch sehr junge und neue Hunderasse, dessen Zucht von dem berühmten Zoologen und Verhaltensforscher Konrad Lorenz (1903-1989) inspiriert wurde.
Vom Wolf-Chow zum Eurasier
Julius Wipfel, ein Hundenarr, gilt als Rassegründer des Eurasiers. Julius Wipfel war fasziniert von den nordischen Schlittenhunden und griff zu, als sich ihm im örtlichen Tierheim die Gelegenheit bot, einen solchen Hund aufzunehmen. Denn im Tierheim fand er "den Kanadier", einen schwarzen Mischling vom nordischen Typ, der vermutlich von den kanadischen Truppen zurückgelassen worden war. Diese nordische Hundepersönlichkeit muss außerordentlich ursprünglich, intelligent sowie loyal und wachsam gewesen sein. So stark er die Wohnung seiner Menschen verteidigt hat, so besonders liebenswert und anhänglich muss er seinen Menschen gegenüber gewesen sein.
Nachfolgerin für diesen Mischling wurde eine Wolfsspitzhündin namens "Bella", die sich zwar wesentlich besser erziehen ließ, aber nicht so ursprünglich wie ihr Vorgänger war. Familie Wipfel aber wünschte sich einen Hund, der die Urtümlichkeit des Kanadiers besaß und sich gleichzeitig besser erziehen ließ und weniger feindlich gegenüber Fremden auftrat. Deshalb war Julius Wipfel auf der Suche nach einer Hunderasse, mit der er seine Wolfsspitz-Hündin Bella verpaaren konnte.
Inspiration von Konrad Lorenz
Konrad Lorenz stellte 1950 in seinem bekannten Buch "So kam der Mensch auf den Hund" die Theorie von zwei unterschiedlichen Abstammungen des Haushundes auf, die er aber später widerrief. Die Haushunde gingen nach seiner Theorie auf die folgenden beiden Ursprünge zurück:
Goldschakal (Canis aureus)
Zu den Nachfahren des Goldschakals zählte er die meisten mitteleuropäischen Hunderassen. Sie stechen insbesondere durch die folgenden Eigenschaften hervor:
- Besonders freundlich zu allen Menschen
- Binden sich nicht stark an einen Menschen
- "Will to please": Sie sind so leicht erziehbar wie ein Deutscher Schäferhund oder ein englischer Labrador.
Nordischer Wolf (Canis lupus lupus)
Zu den Nachfahren des nordischen Wolfes zählte er insbesondere die nordischen Hunderassen. Sie stechen durch die folgenden Eigenschaften im Gegensatz zu den Nachfahren des Goldschakals hervor:
- Misstrauisch und abweisend gegenüber Fremden
- Binden sich sehr stark an einen Menschen (sogenannte "Einpersonenhunde")
- Sind schwer erziehbar, ähnlich wie der Chow Chow oder wie nordische Schlittenhunde
Konrad Lorenz selbst hatte begeistert von seinen Schäferhund-Chow-Mischlingen berichtet. Inspiriert durch Konrad Lorenz, verpaarte Julius Wipfel 1960 in Weinheim seine Wolfsspitzhündin Bella nun mit einem Chow Chow. Dazu muss gesagt werden, dass die damaligen Chow Chows noch wesentlich ursprünglicher und sportlicher waren und nicht so ein faltiges Gesicht, dichtes Fell und ein so schwerfälliges Wesen hatten, wie es leider heutzutage der Fall ist.
Eine der wichtigsten Mitstreiterinnen in der nun beginnenden Zucht einer neuen Rasse war Charlotte Baldamus, die ab 1961 eine eigene Zuchtlinie mit einer Tochter von Bella führte. Ihr Zwinger "vom Jägerhof" sollte zu einem der wichtigsten Eurasier-Zwinger werden.
Welche Hunderassen stecken im Eurasier?
Zu Beginn der 1970er Jahre kam es jedoch vermutlich aufgrund der kleinen Zuchtbasis und von Inzucht verstärkt zu Erbschäden in Form von HD oder auch Fehlfarben. Deshalb entschloss man sich, eine weitere Hunderasse, den nordischen Samojeden einzukreuzen. Er brachte nicht nur einen größeren Genpool, sondern auch mehr Sportlichkeit und ein freundlicheres Wesen, sowie verstärkten Jagdtrieb und einige andere Erkrankungen mit in die Zucht. Die Zuchtbasis wurde ebenfalls durch weitere Ursprungsverpaarungen von Chow Chows mit Wolfsspitzen erweitert.
Der Eurasier wurde also aus dem Wolfsspitz, dem Chow Chow und dem Samojeden gezüchtet.
Die Entstehung des Namens Eurasier
Mit der Einkreuzung des Samojeden in die Wolf-Chow-Zucht musste ein neuer Rassename gefunden werden. Der Name Eurasier wurde von Julius Wipfel erfunden und soll auf die unterschiedliche Herkunft der Ursprungsrassen hinweisen: Während der Wolfsspitz aus Europa stammt, stammen der Chow Chow und der Samojede aus Asien.
Aus diesen beiden Wörtern entstand schließlich der Rassename:
Europa (Wolfsspitz) + Asien (Chow Chow, Samojede) = Eurasier.
Unterschiede in den Zuchten
Da sich relativ früh mehrere Zuchtklubs des Eurasiers bildeten, gingen leider auch die Zuchtziele der einzelnen Klubs teilweise stark auseinander. So kam es zu Unterschieden in den einzelnen Zuchtlinien, die sich auf Aussehen und Charakter auswirken.
Weder die Erscheinung noch der Charakter sind daher beim Eurasier immer ganz einheitlich, obgleich die Rasse im Großen und Ganzen sehr gelungen ist. Gedrungene Eurasier ähneln äußerlich mehr dem Chow Chow, schmale Eurasier kommen mehr nach dem Wolfsspitz. Bei sehr eleganten und sportlichen Eurasiern kommt der Samojede stärker durch.
Auch charakterlich gibt es einige Unterschiede in den Zuchtlinien: Ein stärkerer Jagdtrieb kommt vom Samojeden, während ein geringer Jagdtrieb von dem Wolfsspitz stammt. So wird beispielsweise der Kynologischen Zuchtgemeinschaft Weinheim der stärkste Anteil an Samojeden nachgesagt, während die Zuchtgemeinschaft für Eurasier den geringsten Anteil an Samojeden haben soll.
Meilensteine in der Zucht der Eurasier
- 1960 Gründung des „Deutscher Zuchtklub für Wolf-Chow-Hunde e.V.“
- 1966 Anerkennung der Rasse von der Union Canine Internationale (UCI) – einer Konkurrenzorganisation zur FCI
- 1973 Offizielle Anerkennung durch den VDH und die FCI der neuen Hunderasse Eurasier
- 1973 Umbenennung des „Deutschen Zuchtklub für Wolf-Chow-Hunde e.V.“ in „Eurasier-Klub-Weinheim e.V. (EKW)
- 1973 Gründung der „Zuchtgemeinschaft für Eurasier“ (ZG)
- 1974 wurde der heute noch gültige Rassestandard der FCI herausgegeben.
- 1978 Gründung der „Kynologische Zuchtgemeinschaft Weinheim“ (KZG)
- 1983 Gründung des Schweizer Eurasier Clubs
- 1984 Gründung des Eurasier Club Austria (ECA)
- 1986 Symposium aller Eurasierklubs
Eurasier im Überblick
Auflagen
Es gibt keine rassespezifischen Haltungsauflagen für Eurasier.
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Fünf Deutsche Spitze und der Eurasier
Deutscher Großspitz
Anhänglicher und wachsamer Begleit- und Familienhund mit wenig JagdtriebDeutscher Kleinspitz
Gesunder, anhänglicher und aufmerksamer kleiner Begleit- und FamilienhundDeutscher Mittelspitz
Sehr anhänglicher, agiler und wachsamer kleiner BegleiterEurasier
Selbstbewusster, gelassener und sportlicher Begleiter und FamilienhundWolfsspitz (Keeshond)
Anhänglicher, agiler und aufmerksamer Begleiter mit wenig JagdtriebZwergspitz (Pomeranian)
Kleine Hunde mit niedlichem Fuchsgesicht und dichtem Fell
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