Französische Bulldogge

Beliebte Mini-Bulldogge mit Fledermausohren und oft zu kurzer Schnauze

Aufmerksamer Frenchie mit typischen Fledermausohren
Die Französische Bulldogge ist eine kurzbeinige und muskulöse Miniatur-Bulldogge mit Fledermausohren und einer kurzen Schnauze. Sie ist sehr freundlich, lebhaft und verspielt und dabei ein wachsam-intelligenter Hund, der eher selten bellt. Die Sturheit mancher Bulldoggen sollte allerdings niemals unterschätzt werden. "Frenchies", wie sie liebevoll genannt werden, sind gerade als Stadthunde sehr beliebt, da sie anpassungsfähig sind und nicht allzu viel Auslauf vertragen. Die kurze Schnauze und der sehr gedrungene Körperbau bringen leider einige Krankheiten und Einschränkungen mit sich, die man kennen sollte. Französische Bulldoggen leiden oft an Atemnot und sind daher nicht sehr ausdauernd, sie können weder Hitze noch Kälte oder hohe Luftfeuchtigkeit gut vertragen und gehören zu den wenigen Hunden, die schlecht bis gar nicht schwimmen können. Achtet beim Kauf auf eine gesunde Zucht.

Steckbrief Französische Bulldogge

Größe
24,0 - 35,0 cm
Gewicht
8,0 - 15,0 kg
Lebenserwartung
8 Jahre
Verwendung
Gesellschafts- und Begleithund
Herkunft
Frankreich
Fell
kurzes, pflegeleichtes Fell
Wesen
freundlich, lebhaft, verspielt, wachsam

Top Facts

  • Die französische Bulldogge - eine Qualzucht?
  • Französische Bulldoggen sind Nichtschwimmer
  • Bullys sind Bewacher aber kein Beschützer
  • Sehr freundliches Wesen und lebhaft
  • Sehr sensibel und intelligent: freut sich über Kopftraining
  • Sie bellen sehr wenig und sind trotzdem selten leise

Charakter

Sehr menschenbezogene und fröhliche kleine Knutschkugeln

Die Französische Bulldogge liebt die Nähe ihrer Menschen und genießt Schmusereien. Sehr gern natürlich auch auf dem Sofa. Und am liebsten den ganzen Tag. Körpernähe und ein manchmal auch etwas grobmotoriger Body-Check sind bei den kleinen Kampfschmusern hoch im Kurs.

Sie möchte überall dabei sein und ist ein sehr angenehmer Begleiter. Sie haben meistens sehr gute Laune und zeigen diese auch: Ihre kleine Rute rotiert häufig vor Freude wie ein Flugzeugrotor. Es sind lustige Hunde, die oft auch gern zu Streichen aufgelegt sind. Der Nachteil ihrer Anhänglichkeit ist allerdings, dass das Alleinsein geübt werden muss.

Kleiner Molosser mit Terrierblut

Auch wenn die Französischen Bulldoggen alte Kämpfer als Vorfahren haben, sind sie absolut ungefährlich und nicht als gefährliche Hunderasse eingestuft. Denn mit dem Verbot der Tierkämpfe um 1836 wurden ihre Vorfahren zu Begleitern und nach Einkreuzung von Terriern auch zu Rattenfängern.

Von der Bulldogge hat die Französische Bulldogge das Gemütliche geerbt, vom Terrier das Temperament. Schaut man auf ihre Zuchtgeschichte, so ist die Kampfhundevergangenheit der Vorfahren sehr lange vorbei und es waren kleine Begleithunde mit freundlichem Charakter gefragt. Es gilt als fast sicher, dass auch Möpse an der Entstehung der Französischen Bulldogge beteiligt waren und auch sie haben eine sehr große Menschenfreundlichkeit.

Ihre Zeit als Rattenfänger in Paris ist zwar schon lange vorbei, doch die kleinen Temperamentsbolzen und Muskelpakete waren professionelle Rattenfänger. Das liegt einigen noch im Blut und somit jagen sie durchaus gern mal einer Maus, einer Ratte oder auch einer Katze hinterher. Sofern ihre Gesundheit das aufregende Jagen zulässt.

Bullys sind sehr lustige, neugierige und verspielte Hunde. Sehr gern spielen sie mit Kindern und toben mit ihnen im Garten um die Wette. Auch sind sie mit Kindern ausgesprochen geduldig und machen jeden Scherz mit. Aufgrund ihres freundlichen und lustigen Charakters sind die Frenchies sehr gut als Familienhunde geeignet.

Temperamentvoll und möchte gefallen

Französische Bulldoggen sind intelligent und möchten gefallen. Deshalb ist mit etwas Geduld, konsequentem Handeln und viel positiver Bestärkung relativ einfach, einen Frenchy zu trainieren. Sie haben eine Art "will to please", fordern aber kein gemeinsames Arbeiten ein. So aufgedreht sie im Spiel und beim Spaß auch sein können, so viel Ruhe und Gelassenheit können sie auch im Haus ausstrahlen.

Die kleinen Kraftpakete können – sofern sie aus einer gesunden Zucht stammen – sehr agil, ausdauernd und  sportlich sein, Athleten sind sie jedoch nicht. Leiden sie jedoch an einer zu kurzen Schnauze oder wurden sie zu klein gezüchtet, so können sie ihr Temperament körperlich einfach nicht ausleben, was natürlich traurig ist.

Selbständig und eigen: manche nennen es stur

Eine starke Sensibilität und Freundlichkeit sind bei den meisten Bullys sehr ausgeprägt. Sie vertragen Strafen und Druck so gar nicht und kehren sich dann nach innen, was manche als Sturheit werten. Bei einigen kann der Terrier mehr hervorschauen, der nicht nur lebhafter, jagdtriebiger, sondern auch eigenwilliger sein kann. Hat er sich etwas in den Kopf gesetzt, so kann er kreativ und ausdauernd sein, dies zu erreichen, manchmal zum Bedauern des Besitzers.

Viele Bullys besitzen eine gewisse Selbständigkeit, die allen Bulldoggen und auch Bull Terriern eigen ist. Wenn sie etwas nicht wollen, dann tun sie es auch nicht. Es sei denn, ihr könnt sie mit Spaß und Spiel dazu motivieren. Trotzdem lassen sich die fröhlichen und kleinen Bullys sehr gut auch von einem motivierten Anfänger führen.

Wachsam aber kein Beschützer

Französische Bulldoggen sind neugierig und auch wachsam. Beschützer sind die kleinen und meist auch Fremden gegenüber sehr freundlichen Hunde aber nicht. Doch manche können zu territorial werden und beginnen, Gegenstände oder Futter zu verteidigen. Dies solltet ihr sofort unterbinden oder euch einen guten Trainer suchen.

Intelligenz

Bullys sind ausgesprochen aufgeweckt und intelligent

Aufmerksamkeit

Französische Bulldoggen sind aufmerksam, können aber auch eine Sturheit an den Tag legen.

Energie

Französische Bulldoggen sind zwar lebhafte und verspielte Hunde, können sich aber meist aufgrund ihrer körperlichen Disposition nicht viel bewegen und den Besitzer bei sportlichen Aktivitäten begleiten.

Zeitaufwand

Bullys möchten aufgrund ihres Temperaments und ihrer Verspieltheit sich zwar gern viel bewegen, können dies aber gerade bei Wärme aufgrund ihrer gesundheitlichen Einschränkungen leider nicht immer. Auf jeden Fall möchten sie aber immer dabei sein und benötigen als intelligente Hunde geistige Aufgaben, die sie auslasten.

Training

Die sensiblen Französische Bulldoggen sind intelligent und werden oft unterschätzt. Alle Hunde müssen ihren Geist ebenso auslasten wie ihren Körper, was aufgrund ihres Ursprungs als strategische und problemlösende Jäger auch sehr verständlich ist. Viele Französische Bulldoggen sind im Alltag jedoch beklagenswert unterbeschäftigt.

Gerade bei ihnen, die sich körperlich oft nicht so stark bewegen können, sind die folgenden Hundesportarten sehr gute und positive Beschäftigungs- und Auslastungsmöglichkeiten:

  • Tricktraining
  • Obedience
  • Unterordnung 
  • Agility gibt es auch für kleine Hunde ohne große Hindernisse und Schnelligkeit
  • Therapie-Hunde

Wohnungstauglichkeit

Französische Bulldoggen eignen sich sehr gut für eine Haltung in der Wohnung. Doch es gibt ein paar Einschränkungen und Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen.

Treppensteigen ist nichts für Frenchies: ihre oft angegriffenen Gelenke und ihre häufig aufgrund der kurzen Schnauze bestehende Kurzatmigkeit erlauben kein tägliches Treppensteigen. Mit einem Gewicht bis zu 15 kg kann man sie zur Not noch tragen, möchte dies aber sicherlich nicht jeden Tag mehrmals ein Leben lang. Daher sollte ein Fahrstuhl vorhanden sein oder die Wohnung sollte ebenerdig liegen.

Allerdings bleiben Französische Bulldoggen nicht sehr gern allein und können herzerweichend weinen und "singen", wenn sie sich verlassen fühlen. Das wird Mitbewohnern nicht gefallen und muss mit dem Hund geübt werden.

Genehmigung für die Hundehaltung muss vorliegen

In einer Mietwohnung sollte immer die schriftliche Genehmigung des Vermieters für die Haltung eines Hundes vorliegen. Auch in einer Eigentumswohnung muss die Eigentümergemeinschaft der Hundehaltung in dem Haus zustimmen.

Treue & Ergebenheit

Französische Bulldoggen sind sehr freundlich und lieben es, bei ihrem Besitzer, bei ihrer Familie zu sein.

Jagdtrieb

Französischen Bulldoggen wird zwar nachgesagt, dass sie wenig Jagdtrieb besitzen, dies kann in der Realität aber ganz anders aussehen, wenn z.B. der Terrier, der früher eingekreuzt wurde, stärker durchkommt.

Viele Frenchies haben durchaus einen natürlichen Beutetrieb, der sich auf Mäuse, Ratten, Katzen, Kaninchen oder sogar auf Rehe beziehen kann. Dieser Jagdtrieb sollte aber durch die konsequente Erziehung im täglichen Leben gut zu steuern sein. Dafür ist eine gute Ausbildung von Welpe auf an die beste Voraussetzung. Traurigerweise würden viele Frenchies gern jagen, können dies aber aufgrund ihrer Kurzatmigkeit nicht, was für einige sehr frustrierend ist.

Alleinsein

Französische Bulldoggen sind von Natur aus sehr anhänglich und wollen am liebsten immer mit ihrem Halter oder mit ihrer Familie zusammen sein. Allein zu bleiben muss mit ihnen besonders intensiv und von früh auf an geübt werden.

Hunde sollten generell nicht über einen längeren Zeitraum als vier Stunden alleingelassen werden.


Bellen

Französische Bulldoggen sind zwar überaus wachsam, sie bellen aber eher selten. Natürlich kann auch hier die Ausnahme die Regel bestätigen, die Wahrscheinlichkeit bleibt aber gering.

Wenn Französische Bulldoggen jedoch Angst haben oder ihnen etwas so gar nicht gefällt, bellen auch Frenchies. Manche sagen, sie "singen", da das Bellen oder auch Heulen fast melodisch-schauerlich klingen kann.

Wachsamkeit

Bullys sind sehr lebhaft, intelligent und wachsam. 

Beschützer

Aufgrund ihrer geringen Größe und ihrer meist großen Freundlichkeit eignen sich die kleinen Doggen nicht als Schutzhunde.

Verträglich mit Hunden

Die meisten Französischen Bulldoggen vertragen sich gut mit ihren Artgenossen. Irritierend und daher in Begegnungen manchmal kritisch können die ungewohnten Atemgeräusche der Frenchies für ihre Artgenossen sein und auch mal falsch als Aggression gewertet werden.

Aufgrund ihrer kurzen Rute ist die Kommunikation mit anderen Hunden auch eingeschränkt, was manch anderen Hund irritieren kann.

Auch ihr "Draufgängertum" und ihre Agilität lässt sie gern auf Artgenossen zustürmen, die dies vielleicht nicht immer gutheißen. Hinzu kommt, dass sie körperlich aufgrund ihrer Kurzatmigkeit oft nicht so können, wie sie denn gern würden. Das ist frustrierend und diesen Frust können sie auch mal an anderen Hunden auslassen.

Gute Sozialisierung und Erziehung sind hier - wie bei allen Hunden - die Voraussetzung. In Auseinandersetzungen lässt sich so mancher Frenchy nicht "die Butter vom Brot" nehmen und kann durchaus auch einmal zubeißen.

Verträglich mit Tieren

Der Jagdtrieb bei Französischen Bulldoggen gilt zwar als gering, aber dies muss definitiv nicht so sein. Auch die Französische Bulldogge kann Gefallen daran finden, Katzen zu jagen und alle Nager können sehr gut in ihr Beuteschema passen. Eine Sicherheit gibt es hier nicht, nur Gewöhnung, Training und Aufpassen.

Kinderfreundlich

Französische Bulldoggen sind aufgrund ihres freundlichen und verspielten Naturells sehr gute Familienhunde, die sich sehr gut mit Kindern vertragen. Da sie dabei klein bleiben und mit bis zu 15 kg nicht allzu schwer werden, besteht auch eine geringe Gefahr, dass sie kleine Kinder umschubsen.

Die Kinder sollten gelernt haben, mit einem Hund umzugehen und ihm auch Pausen und Ruhezeiten gönnen. Gerade ein Frenchy ist verspielt und kennt seine körperlichen Grenzen nicht von allein.

Manche französische Bulldoggen sind etwas territorial und auf eine Person im Haushalt konzentriert. Das kann dazu führen, dass sie gegenüber Kindern Gegenstände oder natürlich auch ihr Futter aggressiv verteidigen.

Trotzdem sollten kleine Kinder nie unbeaufsichtigt mit Hunden gelassen werden.

Verträglich mit Fremden

Französische Bulldoggen sind zwar wachsam, bleiben aber Fremden gegenüber eher freundlich.

Charakter & Verträglichkeit auf einen Blick

Charakter
Intelligenz
Aufmerksamkeit
Energie
Training
Loyalität
Bellen
Wachsamkeit
Geeignet für
Wohnung
Jagd
Alleinsein
Beschützer
Anfänger
Verträglich mit ...
Hunden
anderen Tieren
Kindern
Fremden

Gesundheit und Pflege

Kurzköpfigkeit und der gedrungene Körper sind große Schwachpunkte

Die Französische Bulldogge zählt leider nicht zu den gesunden, natürlichen Hunderassen und insbesondere aufgrund ihrer Gedrungenheit und ihres zu kurzen Kopfes (Brachyzephalie) kann sie unter vielfältigen Einschränkungen und Erkrankungen leiden. Häufig werden Operationen nötig, damit diese Hunderasse im erwachsenen Alter einigermaßen normal atmen kann.

Aber neben dem Atemnotsyndrom, das erst im erwachsenen Alter zu Tage tritt, kommen auch noch viele weitere Folgeerkrankungen aufgrund des kurzen Kopfes hinzu.

Französische Bulldoggen leiden sehr unter ihrer kurzen Schnauze

 

Es gibt bei den meisten Französischen Bulldoggen Atemprobleme. Sie bekommen schlecht Luft. Diese Symptome treten aber meist erst auf, wenn der Frenchy ausgewachsen ist und werden unbehandelt immer schlimmer. Die Hunde sind nicht mehr lebensfroh und bewegen sich immer weniger, denn eine geringe Belastung bringt sie außer Atem und erschöpft sie bereits. Kälte und Hitze sind eine Qual für die armen Frenchys.

Die Kranken- und OP-Versicherungen sind nicht ohne Grund bei Französischen Bulldoggen fast doppelt so hoch wie bei anderen Hunderassen und oft werden die Hunde gar nicht aufgenommen.

Kurzköpfigkeit mit einer Schnauze, die weniger als ein Drittel des Kopfes ausmacht, führt zu typischen Erkrankungen, insbesondere zu Atemproblemen, Augenerkrankungen, Zahnproblemen, aber auch zu Haut- und Magenproblemen. Die Tiere sind wenig belastbar, schlafen viel. Die Symptome verstärken sich bei Wärme und Kälte. Dies können die gesundheitlichen Folgen sein:

Brachyzephalisches Atemnotsyndrom (BAS)

Die oberen Luftwege sind zu kurz, Nasenmuschel, Kehlkopf und Gaumensegel sind nicht normal ausgebildet. Häufig ist eine Operation nötig, damit die Französische Bulldogge normal atmen kann. Je früher behandelt wird, desto besser. Denn sonst kann es zu Problemen des Kehlkopfes bis zum Kehlkopfkollaps kommen. Ebenso kann es zu Reizungen der Schleimhäute und der Magenschleimhaut führen. Kurzköpfige Hunderassen haben ebenso ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko, wenn sie in Raucherhaushalten leben. 

Die Atemprobleme der Französischen Bulldoggen sind bei Welpen und Junghunden meist noch gar nicht zu erkennen. Erst im erwachsenen Alter beginnen die Probleme, die dann leider häufig schnell zunehmen.

Augenerkrankungen

Aufgrund der exponierten Augen sind diese anfälliger für Verletzungen und Krankheiten: 
- Expositionskeratopathie Syndrom: Augenverletzungen und Entzündungen
- Keratokonjunctivitis sicca (Trockenes Auge)
- Entropium (Roll-Lid)
- Ektropium (Hänge-Lid)
- Nickhautdrüsen-Vorfall (Cherry Eye)
- Primäre Linsenluxation
- Grauer Star (Katarakt)
- Anomalien der Wimpern (nach innen oder außen wachsen)

Zahnprobleme

Aufgrund des verkürzten Kopfes, der aber die ganzen Zähne aufnehmen muss, kommt es zu Zahnfehlstellungen, Zahnerkrankungen und Kiefermissbildungen.

Hautprobleme

Sofern die Haut im Gesicht Falten bildet, kann sich schnell eine Dermatitis in den Falten bilden.  

Starke Temperatur-Empfindlichkeit

Da kurzköpfige Hunderassen ihre Körpertemperatur nicht so gut regulieren können, kommt es zu Problemen bei zu starker Wärme oder auch bei Kälte. Bei Wärme können sie schnell einen Hitzschlag erleiden, bei Kälte verstärken sich die Atemprobleme.

Epilepsie (Lafora-Epilepsie, Gentest möglich) 

Robustheit

Die Französische Bulldogge ist eigentlich ein lebensfroher und ursprünglich auch robuster Hund, ABER... aufgrund ihres Körperbaus und aufgrund ihrer Beliebtheit und der damit verbundenen unprofessionellen Züchtungen auf immer kleinere und kompaktere Hunde, sind sie leider häufig keine gesunden Hunde und können viele körperliche Einschränkungen und Erkrankungen mit sich bringen.

Krankheiten

Folgende weitere Einschränkungen und Erkrankungen kommen leider häufiger bei der Französischen Bulldogge als bei anderen Hunderassen vor:

  • Hüftgelenksdysplasie (HD)
  • Ellbogendysplasie (ED)
  • Kniescheibenverrenkung (Patella Luxation)
  • Angeborene Veränderungen der Wirbelsäule (Keilwirbel), die Schmerzen und Bewegungsprobleme auslösen können. Ebenso können hierdurch im Alter Störungen beim Koten und Urinieren verursacht werden.
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Herzerkrankungen
  • Die Chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) oder auch Inflammatory Bowel Disease (IBD) genannt.
  • Hirntumore
  • Wasserkopf
  • Willebrand-Jürgens-Syndrom
  • Schwere Geburten (Kaiserschnitt)
  • nicht alle Rüden können natürlich zeugen (künstliche Besamung)
  • Vorsicht: Französische Bulldoggen können gar nicht oder nur sehr schlecht schwimmen!

Hierauf solltest du beim Kauf einer Französischen Bulldogge oder eines Welpen achten:

Unsere Tipps für den Hundekauf ohne böses Erwachen.

  1. Kauft bei einem verantwortungsvollen Züchter, dessen Zuchthunde entsprechenden Gesundheitstests und Zuchtauflagen unterliegen. Dies ist bei Züchtern des VDH der Fall. Die zur Zucht eingesetzten Tiere müssen in fast allen Vereinen folgende Tests bestehen:
    • Belastungstest der Atmung
    • Herzultraschall
    • Wirbelsäulenuntersuchung
    • DNA-Test und Barcode-Registrierung
    • Test auf Kniescheiben-Luxation
    • Untersuchung und Bewilligung der Zuchtkommission
    • Auflagen, dass Hündinnen im Schnitt nur einen Wurf pro Jahr bekommen dürfen und dies nur im Alter zwischen 15 Monaten und 8 Jahren.
  2. Um späteren Symptomen des Atemnotsyndroms vorzubeugen, helfen nur Elterntiere, die das Atemnotsyndrom im erwachsenen Zustand nicht haben. Leider erkennt ihr dies nicht immer von außen und selbst längere Schnauzen (ca. ein Drittel der Kopflänge) garantieren nicht, dass die Hunde gut atmen können. Deshalb gibt es einen Test und eine Untersuchung, die Elterntiere untersuchen:
    • Der Belastungstest zur Zuchtzulassung
    • Eine CT-Untersuchung der gesamten Atemwege der Elterntiere kann darüber am besten Aufschluss geben. Diese ist allerdings kostspielig und bei Zuchtvereinen nicht verpflichtend. Nähere Informationen findet ihr hierzu beim Verein "Gesunde Bulldoggen e.V."
  3. Einkreuzungen von gesünderen Rassen in die Französische Bulldogge sind bei Zuchtverbänden umstritten, doch schwören manche Liebhaber der Rasse darauf. So ist z.B. der Frenchton eine gesunde Kreuzung zwischen Französischer Bulldogge und Boston Terrier. Vielleicht wäre dies auch der richtige Hund für euch?
  4. Besucht die Züchter und lasst euch mindestens die Mutterhündin zeigen und ebenso ihre Gesundheitszeugnisse.
  5. Nehmt keine außergewöhnlichen Mode-Farben, die eventuell vermehrt Krankheiten mit sich bringen können.
  6. Die Elterntiere sollten von Größe und Gewicht im Standard liegen und nicht darunter. Zu kleine Frenchies, auch Pocket Bullies genannt, sind absolute Qualzuchten.
  7. Kauft nicht im Internet, denn hier sind viele tierquälerische Vermehrer gut getarnt unterwegs. Die Folge sind kranke und teure Welpen, die euch viel Herzblut und Tierarztrechnungen kosten werden und die Unterstützung von der quälerischen Haltung der Elterntiere.
  8. Kauf nicht bei Hobby-Züchtern, die keine Gesundheitszeugnisse vorzeigen können und prüft die Gesundheitszeugnisse genau. Kommt beispielsweise der Impfpass aus dem Ausland ist absolute Vorsicht geboten!

Verträgt Hitze

Aufgrund ihrer Kurzköpfigkeit und der damit mehr oder minder verbundenen Atemschwierigkeiten, vertragen Französische Bulldoggen keine Bewegung bei Hitze.

Häufig sind die Luftwege zu kurz und sowohl Gaumensegel, Kehlkopf und auch Nasenmuschel sind nicht normal ausgebildet. Dadurch kann die Französische Bulldogge ihre Körpertemperatur nicht wie andere Hunde mit normaler Schnauze regulieren. 

Da sie sich nicht, wie andere Hunde mit einem längeren Kopf, über die Schleimhäute abkühlen können, ist bei ihnen die Gefahr eines Hitzschlages stark erhöht. Deshalb ist Bewegung bei Hitze oder gar sportliche Bewegung unbedingt zu vermeiden und lebensgefährlich.

Fazit: Französische Bulldoggen können ihre Körpertemperatur nicht gut regulieren - Hitze kann lebensgefährlich für sie werden.

Verträgt Kälte

Aufgrund der fehlenden Unterwolle und des kurzen Fells, frieren Französische Bulldoggen relativ schnell und vertragen Kälte nicht so gut, zumal sie sich nicht "zum Aufwärmen" schnell bewegen können.

Kälte verstärkt häufig die Atemprobleme noch, so dass Französische Bulldoggen bei zu großer Kälte nicht gefordert werden sollten.

Fazit: Französische Bulldoggen sind empfindlich gegenüber Kälte und können bei Kälte oft schlechter atmen.

Pflege

Die Pflege-Tipps für die Französische Bulldogge

Der Pflegeaufwand für das Fell eines Frenchys ist nicht sehr hoch, denn das kurze glatte Fell muss nur gelegentlich gebürstet werden.

  • Allerdings neigen die Französischen Bullys zu Infektionen der Hautfalten (z.B. unter den Augen und über der Nase), denn diese sind relativ tief und das Fell der Frenchys ist eher dünn. Deshalb müssen diese immer trocken gehalten und regelmäßig gereinigt werden. Nach Spaziergängen und Aktivitäten müssen die Falten im Gesicht und am Hals zunächst mit einem feuchten Tuch gesäubert und anschließend sehr gut getrocknet werden. Andernfalls kann zu durchaus langwierigen und schwierigen Hautinfektionen kommen, die sogar einen operativen Eingriff erfordern können.
  • Pfotenpflege: Die Pfoten sollten regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gepflegt werden. Zu lange Krallen sollten gekürzt werden. Lese-Tipp: Pfotenpflege beim Hund.
  • Ohrenpflege: Zum Glück sind die Ohren der Französischen Bulldogge nicht besonders anfällig für Entzündungen wie lange Hängeohren. Doch ihr solltet sie regelmäßig untersuchen und pflegen. Lese-Tipp: Ohrenpflege beim Hund
  • Augenpflege: Schaut eurer Französischen Bulldogge täglich in die Augen und reinigt diese bei Bedarf. Bullies können leider zu Augenproblemen neigen, da die Augen sehr exponiert sitzen und der Augen-Nasen-Kanal verengt sein kann. Lese-Tipp: Augenpflege beim Hund
  • Zahnpflege: Ihr könnt einiges für die Gesundheit der Zähne eures Hundes tun, zumal Parodontitis gefährliche Krankheiten der Organe begünstigen kann. Bei Französischen Bulldoggen ist eine Zahnpflege besonders wichtig, da in dem kurzen Kopf die Zähne sehr eng stehen. Hier unsere Tipps: Zahnpflege beim Hund.
  • Schutz vor Zecken und Flöhen: Ihr solltet euren Hund vor Parasiten wie Zecken und Flöhen schützen, da sie nicht nur lästig sein können, sondern auch gefährliche Krankheiten mit sich bringen können. Lese-Tipp: Zeckenschutz: So schützt du deinen Hund vor Zecken.
  • Wurm-Check, gegen Würmer benötigt ihr keine Prophylaxe, besser ist eine regelmäßige Kot-Kontrolle.

Baden

Französische Bulldoggen müssen definitiv nicht regelmäßig gebadet und shampooniert werden. Sollten sie aber riechen, sei es, weil das Fell zu fettig wurde oder der Hund sich genüsslich in etwas Übelriechendem gewälzt hat, dann ist ein Bad einfach aus Sicht des Besitzers fällig. Verwendet am besten ein Hunde-Shampoo mit natürlichen Zutaten, das auf den unterschiedlichen pH-Wert der Hundehaut achtet (Hund: 7,5 - Mensch: 5,5) und rückfettend wirkt. Baby- oder Shampoo für Menschen ist nicht gut geeignet, da wir einen anderen pH-Wert als Hunde haben und oft auch Chemie in den Shampoos sich befindet. Das ist für Hunde jedoch besonders schlecht, da sie sich ablecken. 

Nach einem Bad der Frenchys, ist es gut, darauf zu achten, die Hautfalten im Gesicht und am Hals sehr gut wieder zu trocken, da sie zu Infektionen neigen.

Kämmen & Bürsten

Da die Französische Bulldogge ein kurzes glattes Fell ohne Unterwolle besitzt und nicht zum starken Haaren neigt, muss sie auch selten gebürstet werden.

Haaren

Die Französische Bulldogge unterliegt dem saisonalen Fellwechsel, haart aber relativ wenig.

Schneiden & Trimmen

Eine Französische Bulldogge muss weder geschoren noch getrimmt werden.

Für Allergiker geeignet

Französische Bulldoggen haaren zwar nicht stark, unterliegen aber dem saisonalen Fellwechsel und sind daher nicht für Allergiker besser geeignet als andere Hunderassen. 

Lese-Tipp: Solltet ihr auf der Suche nach einem Hund sein, der weniger Allergien bei Menschen auslöst oder trotz Hunde-Allergie mit einem Hund zusammenleben, haben wir diesen Lese-Tipp für euch: Hunde für Allergiker: Leben mit Hund trotz Allergie

Sabbern

Französische Bulldoggen können zum Sabbern neigen.

Gesundheit & Pflege auf einen Blick

Gesundheit
Robustheit
Verträgt Hitze
Verträgt Kälte
Krankheiten
Allergiker geeignet
Pflege
Baden
Bürsten
Haaren
Schneiden
Sabbern

Ernährung

Auf Übergewicht achten

Die Ernährung der Französischen Bulldogge hat, wie bei allen Lebewesen, einen sehr großen Einfluss auf ihre Gesundheit. Sie sollten ausgewogen, abwechslungsreich und natürlich ernährt werden.

Französische Bulldoggen können dazu neigen, übergewichtig zu werden. Bei Übergewicht verstärken sich bestehende Gesundheitsprobleme wie Kurzatmigkeit und daraus resultierende Magen-Darm-Probleme.

Halter sollten verantwortungsvoll darauf achten, dass ihr "Bully" ein gesundes Gewicht behält und dabei alle wichtigen Nährstoffe in optimaler Menge und Art zu sich nimmt.

Langzeitstudien an Labradoren haben gezeigt, dass übergewichtige Hunde bis zu 20% ihrer Lebenszeit einbüßen und früher sterben können - dies gilt mit Sicherheit auch für die Französische Bulldogge.

Deshalb sollten die Futtermenge und das Futter unbedingt an die Größe und an den Bewegungsgrad des Hundes angepasst werden. Gerade in der heißen Jahreszeit wird der Bully zu mehr Ruhephasen neigen, an die auch seine Futtermengen angepasst werden sollten. Viele Französische Bulldoggen neigen auch zu Allergien und einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt, die ein besonders natürliches und fleischhaltiges Futter erfordern.

Im Falle einer vorliegenden Epilepsie kann eine Ernährungsumstellung auf eine ketogene Diät ohne Kohlenhydrate und mit hochwertigen Fetten sehr hilfreich sein.

Verfressenheit

Französische Bulldoggen können sehr gefräßig sein, Übergewicht schadet ihrer Gesundheit aber noch mehr als anderen Hunderassen. Aufgrund ihrer Kurzköpfigkeit kann dies zu verstärkten Atemproblemen führen.

Aussehen

Kompakter kleiner Molosser mit zu kurzer Schnauze und Fledermausohren

Die Französische Bulldogge ist ein typischer, kleinformatiger Molosser, also ein doggenartiger Hund.

Ihr sehr kräftiger, kurzer und gedrungener Körper mit dem runden und kurznasigen Gesicht hat von Natur aus eine sehr kurze Rute.

Auch das Fell ist kurz und das Markenzeichen dieser kleinen Dogge sind die großen Stehohren, auch Fledermausohren genannt.  

Augenfarbe

Die Augen der französischen Bulldogge sollen dunkelbraun sein.

Fell

Das Fell der Französischen Bulldogge besteht aus eng anliegendem, glänzendem und weichen Kurzhaar und verfügt über keine Unterwolle. 

Farbe

Offiziell gibt es laut Zuchtstandard nur wenige Farbvarianten der Französischen Bulldogge, aber viele weitere, die nicht anerkannt sind und daher auch aus weniger professionellen Zuchten mit höheren Gesundheitsrisiken stammen können.

Diese Farben sind bei Französischen Bulldoggen offiziell in der Zucht erlaubt: 

Das Fell der Französischen Bulldogge ist von der Grundfarbe beige- bis hellbraunfarben ("Fawn") und kann dabei entweder gestromt mit einer dunklen Querstromung, die den Bullys die typische getigerte Fellfarbe geben, oder ungestromt sein. Ebenfalls ist laut Zuchtstandard eine Weißscheckung möglich. Die Nase ist bei allen Fellfarben immer schwarz (niemals braun oder "blau").

  • Gestromt mit der Grundfarbe beige- bis hellbraun ("Fawn") mit nicht zu starker, dunkler Querstroming (getigertes Fell), die die Grundfarbe nicht abdecken soll. Dabei ist eine schwarze Maske ein "Muss", einzelne weiße Flecken sind ein "Kann".
  • Einfarbig beige- bis hellbraun ("Fawn"), eine hellere Färbung an den innen liegenden Körperteilen ist erlaubt. Dabei ist eine schwarze Maske ein "Kann", obgleich eine schwarze Maske favorisiert wird. Ebenso sind vereinzelte weiße Flecken erlaubt.
  • Fell mit Weiß-Scheckung:
    a) Gestromt mit mittlerer oder überhandnehmender Scheckung: Auch „Schecken“ genannt, die Scheckung ist idealerweise am ganzen Hund verteilt.
    b) Beige- bis hellbraunfarben ("Fawn") mit mittlerer oder überhandnehmender Scheckung: Auch "Fawn-Schecke" genannt, die Scheckung ist idealerweise über den gesamten Hund verteilt. Einige Flecken auf der Haut werden toleriert.

Nicht anerkannte und anerkannte Farben, die ein erhöhtes Risiko an gesundheitlichen Einschränkungen mit sich bringen könnten (Stand Oktober 2019):

  • Weiße Bullys (mit schwarzer Nase und schwarzen Lidrändern) sind zwar ebenfalls zulässig, aber sie haben ein genetisch erhöhtes Risiko der Schwerhörigkeit und sind deshalb unerwünscht.
  • Schwarz
  • Schwarz mit roten Brand ("black and tan")
  • Mausgrau ("blau") beruht dem derzeitigen Wissensstand nach auf einem genetischen Fehler, der andere Krankheiten mit sich bringen kann
  • Braun
  • Ebenso lassen helle Krallen und helle "Stiefel" auf erhöhte Gesundheitsrisiken schließen.

Geschichte und Herkunft

Molosser und Englische Bulldoggen der Kampfarenen als Vorfahren

FCI Norm

Nummer: 101

Herkunft

Das Ursprungsland der Französischen Bulldoggen ist Frankreich. Hier wird auch ihr Zuchtstandard definiert.

Geschichte

Wie alle Doggen stammt auch die Französische Bulldogge mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von den Molossern des römischen Kaiserreiches und dem alten Griechenland ab. Aus ihnen entwickelten sich später die Englischen Bulldoggen, die zu den Vorfahren der heutigen Französischen Bulldogge gehören.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurden sie zur Belustigung der Zuschauer bei sogenannten "Bear- und Bullbaitings" (Bären- und Bullenbeißen) und bei Hundekämpfen in eigens dafür aufgebauten Arenen eingesetzt. Aus dieser Zeit stammt auch der Name Bulldogge. Die muskulösen Hunde mussten die Bullen mit Bissen in die Nase zu Boden zwingen. Was heutzutage unfassbar klingt, war damals eine Art Volksvergnügen und es fanden viele Wetten auf die Ausgänge dieser Kämpfe statt.

Am 9. September 1835 wurden Hundekämpfe in England und Wales offiziell verboten. Auch in den meisten anderen Ländern wurden diese Kämpfe spätestens Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts verboten. Illegale Hundekämpfe bestehen aufgrund hoher Wetteinsätze sicherlich auch heute noch inoffiziell in einigen Ländern. 

Kleiner und friedlicher ist gefragt: Englische Bulldoggen werden in London zu Begleitern

Mit dem offiziellen Verbot nahm die Züchtung und die Rolle der Englischen Bulldogge eine neue Wendung. Statt der großen, starken und wenig friedlichen Kampfhunde waren nun kleinere und friedlichere Hunde gefragt und es entstand der Toy-Bulldog, der auch in Belgien und Frankreich beliebt wurde. In Frankreich wurden diese Toy-Bulldoggen mit Terriern gekreuzt und teilweise für die Jagd verwendet. Bereits diese Hunde waren gestromt, wie viele heutige Französische Bulldoggen. 

Die Englische Bulldogge war ein Hund der Arbeiterklasse. Insbesondere Weber und Spitzenklöppler aus Ost-London und Nottingham hielten diese Hunde. Als in Calais große Spitzenfabriken entstanden, wanderten viele englische Spitzenklöppler aus und sie nahmen ihre Hunde mit. So brachten sie auch ihre zu Familienhunden gewordenen kleinen Bulldoggen mit nach Frankreich. 

Den Franzosen gefielen die kleinen bulligen Hunde. In den Pariser Arbeitervierteln fanden sie großen Anklang und waren auch oft auf den Märkten und Schlachthöfen zu finden.

Hunderassen werden eingekreuzt, der "Terrier Boules" entsteht

Von einer geregelten Zucht konnte man zu dieser Zeit noch nicht sprechen. Die Mini-Bullis wurden mit anderen Rassen gekreuzt. Es erscheint sehr wahrscheinlich, dass Möpse dabei waren, wofür sowohl die kurze gedrehte Rute als auch die hervorstehenden Augen sprechen.

Doch auch Griffons und weitere Terrier gehören wohl zu den Vorfahren der Französischen Bulldogge. Man nannte sie zu der Zeit jedoch doch noch "Terrier Boules". Sicherlich wollte man den kleinen bulligen Hund sowohl als Begleiter und Wächter aber auch als praktischen Rattenfänger halten. Bei den ersten Hundeausstellungen gab es sogar noch Rattenfänger-Prüfungen für die Französische Bulldogge.

Das besondere Merkmal, die "Fledermausohren", wurde auch erst in Frankreich und wesentlich später dann in England bewusst gezüchtet. Als die kleinen Fledermaus-Bulldoggen um 1900 wieder nach England gelangten, waren die Engländer so gar nicht über diese Ohren erfreut ("not amused") und stigmatisierten sie als lächerlich. In England wurden kleine Miniatur Bulldoggen ebenfalls gezüchtet. Die Franzosen wiederum kreuzten diese nochmals mit ihren Terrier Boules.

Die Rattenfänger der Arbeiterklasse werden teuer und salonfähig

Doch diese Ohren kamen in den USA um 1888 besonders gut an, so dass die Vorfahren der Französischen Bulldoggen in den USA sehr teuer gehandelt wurden. Lange Zeit waren sie Hunde der Unterschicht, doch jetzt wurden sie "salonfähig". Der englische König Eduard VII. (1841-1910) legte sich eine weiße Französische Bulldogge mit "Fledermausohren", Knickrute und etwas krummen Vorderläufen zu. Auch die russische Zarentochter Tatjana hielt eine kleine Französische Bulldogge, die später in dem Massengrab der 1918 ermordeten Zarenfamilie gefunden wurde.

Die Französische Bulldogge wurde in den folgenden Jahrzehnten auch bei vielen Prominenten aus Kunst und Wissenschaft sehr beliebt:

  • Die Schriftstellerin Colette besaß mehrere Bullis
  • Der Operntenor Caruso wurde von einem Frenchy auf seinen Tourneen begleitet
  • Josephine Baker war stolze Halterin einer Französischen Bulldogge
  • Anna Sacher, der das weltberühmte Café Sacher in Wien gehörte, hatte eine ganze Zucht an Französischen Bulldoggen
  • Yves Saint Laurent besaß einen Frenchy
  • Prinzessin Caroline von Monaco

Die Zuchtgeschichte der Französischen Bulldogge im Überblick:

Als Stammvater des heutigen Typs gilt der Rüde "Loupi", der etwa 15 Jahre alt wurde und in fast allen Stammbäumen erscheint.

1836 wurden die kleinen Bulldoggen erstmals auf einer Ausstellung gezeigt

1880 wurde in Paris ein erster Club der damals Terrier-Boules genannten Hunde gegründet

1885 erstes Zuchtbuch und erste Registrierungen

1887 erste Französische Bulldogge auf Ausstellung präsentiert

1898 erster Standard erstellt und von der Société Centrale Canine anerkannt.

1904 Anerkennung vom Britischen Kennel Club als eigene Rasse

1909 Gründung des "Internationalen Klub für Französische Bulldoggen e.V." in München

 

Französische Bulldogge im Überblick

Freundlich, intelligent und agil, aber häufig eine Qualzucht

Die Französische Bulldogge ist ein intelligenter, lebensfroher und freundlicher kleiner Hund, der jedoch verstärkt mit gesundheitlichen Einschränkungen und Erkrankungen konfrontiert ist. Hier lohnt es sich sehr, auf seriöse Zuchten zu achten, die auf größere Hunde mit längeren Schnauzen Wert legen. Für sportliche Aktivitäten ist der Bully meist kein guter Begleiter, möchte aber immer dabei sein. Sein Besitzer sollte ihn mit "Denksportarten" beschäftigen. Nicht jeder Bully ist ohne Jagdtrieb und auch nicht jeder Artgenosse ist von der stürmischen und lauten Art der Französischen Bulldoggen immer begeistert. Fluggesellschaften nehmen kurzköpfige Hunde meist nicht mehr an Bord.

Auflagen

Kurzköpfige Hunde wie die Französische Bulldogge werden von den meisten Fluglinien nicht im Frachtraum transportiert. Im Passagierraum darf der Transportbehälter inkl. Hund oft nur 8kg wiegen, wo die meisten Französischen Bulldoggen drüber liegen sollten.

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