Gesundheit
Grüner Star (Glaukom) - eine Augenerkrankung, die zur Erblindung führen kann
Der Grüne Star ist eine Augenerkrankung, bei der schnelles Handeln das Augenlicht eines Hundes retten kann. Welche Symptome können einen Grünen Star ankündigen? Kann mein Hund wieder geheilt werden? Wie wird ein Glaukom behandelt und was sind die Ursachen dafür?

Beschreibung, Definition
Das ist Grüner Star (ein Glaukom) beim Hund
Das Glaukom wird auch umgangssprachlich "Grüner Star" genannt und ist eine der schwerwiegendsten Erkrankungen des Auges. Bei dieser Augenerkrankung erhöht sich der Augeninnendruck beim Hund, was mit steigendem Druck zu einer permanenten Schädigung der Nervenzellen an Netzhaut und Sehnerv im Auge und dann zur Erblindung führen kann. Die Erkrankung kann auf einem oder auf beiden Augen stattfinden.
Bei einem Druck über 20mmHg, spricht man von einem Grünen Star. MmHg ist eine Messeinheit zur Messung des Drucks von Körperflüssigkeiten und wird auch als "Millimeter-Quecksilbersäule" bezeichnet, da früher mithilfe einer Quecksilbersäule der Druck angegeben wurde.
Eine Erblindung kann sich innerhalb von 24 Stunden entwickeln
Eine komplette Erblindung kann sehr schnell, innerhalb von 24 Stunden auftreten oder aber sich auch langsam über Wochen und Monate entwickeln. Dies ist abhängig von der Art und Ursache des Glaukoms. Da unumkehrbare Schäden innerhalb kurzer Zeit zum Erblinden des Hundes führen können, ist es immer angeraten, bei einem Verdacht SOFORT zum Tierarzt oder zu der nächsten Tierklinik zu fahren.
Welche Arten und Formen des Grünen Stars (Glaukom) gibt es beim Hund?
Der Grüne Star (Glaukom) kann entweder primär entstehen aufgrund einer genetischen Veranlagung oder auch sekundär aufgrund von Vorerkrankungen des Auges wie Grauem Star (Katarakt), Progressive Retinaatrophie (PRA), Entzündungen des Augeninneren (Uveitis) oder auch Tumoren des Auges auftreten. Man unterscheidet daher die beiden folgenden Arten von Glaukomen:
1. Primärglaukom (primärer Grauer Star, primäres Weitwinkel-Glaukom)
Es liegt keine andere Erkrankung vor, durch die diese Erkrankung des Auges ausgelöst wurde. Der Abfluss- oder der Kammerwinkel sind häufig von Geburt an gestört bzw. verengt. Durch eine genetische Veranlagung, steigt der Augeninnendruck.
Einige Hunderassen haben für diese Art des Glaukoms eine Prädisposition und damit eine höhere Wahrscheinlichkeit der Ausbildung dieser Augenerkrankung. So z.B.:
- Basset
- Border Collie
- Bouvier de Flandres
- Chow Chow
- Cocker Spaniel, English
- Englische Springer Spaniels
- Entlebucher Sennenhunde
- Flat Coated Retriever
- Golden Retriever
- Holländische Schäferhunde
- Kleiner Münsterländer
- Kleiner Münsterländer
- Leonberger
- Magyar Vizsla (Kurzhaariger Ungarischer Vorstehhund)l
- Magyar Vizsla (Drahthaariger Ungarischer Vorstehhund)
- Samojeden
- Kleiner Münsterländer
- Tatrahunde
Für einige Hunderassen liegen hierfür bereits Gen-Tests vor, so dass erkrankte Tiere oder Träger der autosomal rezessiv vererbten Erkrankung von der Zucht ausgeschlossen werden können.
2. Sekundärglaukom (sekundärer Grauer Star)
Bei einem Sekundärglaukom steigt der Augeninnendruck des Hundes aufgrund einer anderen Erkrankung, die durchaus schon länger bestehen kann, an. Folgende Erkrankungen können zum Sekundärglaukom führen:
Eine Linsen-Luxation (eine Verschiebung der Linse)
Bei einer Linsen-Luxation kann sich die Augenlinse teilweise oder vollständig aus ihrer Befestigung lösen und damit zu einer Behinderung des Kammerwinkels und daraus resultierend zu einem Anstieg des Augeninnendrucks führen. Eine Linsen-Luxation kann unterschiedliche Ursachen haben. So kann sie z.B. vererbt werden und zeigt sich meist im Alter von 3-7 Jahren. Eine Linsen-Luxation kann aber auch altersbedingt auftreten. Folgende Hunderassen haben eine Veranlagung für eine Linsen-Luxation:
- Chinese Crested
- Dackel (Dachshund)
- Foxterrier
- Jagdterrier
- Jack Russell Terrier
- Miniature Bull Terrier
Eine chronische Entzündung im inneren Auge (Uveitis)
Die Uveitis kann zu Verklebungen im Auge führen, die den Augeninnendruck ansteigen lassen.
Progressive Retinaatrophie (PRA)
Tumore im Auge
Blutungen durch Verletzungen nach Trauma oder Fremdkörper
Folge einer Operation des Auges
Symptome
So äußert sich der Grüne Star beim Hund
Der Grüne Star, also erhöhter Augeninnendruck, ist für die meisten Hunde sehr schmerzhaft. Durch überhöhten Druck im Auge können Hunde sehr starke Kopfschmerzen bekommen. Doch Hunde zeigen Schmerzen ihren Haltern nicht immer eindeutig an.
- Erste äußere Symptome können leicht gerötete, tränende Augen sein
- Später trübt sich die sonst klare Hornhaut des Auges
- Der Hund kann aufgrund der Schmerzen auch beginnen, den Kopf mit der Seite des betroffenen Auges über den Boden zu reiben
- Hund versuchen, Berührungen am Kopf auszuweichen
- Manche Hunde werden lichtscheu und kneifen die Augen bei Licht zusammen oder meiden das Licht.
- Betroffene Hunde zeigen auch typische Schmerzsymptome wie Apathie, verminderten Appetit und schlafen in der Regel viel.
Bestehen die Symptome bereits einige Tage, kommt es zunehmend zu Einschränkungen des Sehvermögens und kann zu einem dauerhaften Sehverlust führen.
Sofort zum Tierarzt: Grüner Star ist ein akuter Notfall
Solltest Du erste Symptome des Grünen Stars bei deinem Hund feststellen, wie tränende, gerötete Augen in Verbindung mit ersten oben beschriebenen Schmerzsymptomen am Kopf oder an den Augen des Hundes, solltest Du auf keinen Fall zögern, zum Tierarzt zu gehen.
Am späten Abend oder am Wochenende solltet ihr die nächste Tierklinik oder zu dem Tierärztlichen Notarzt fahren, da schnell voranschreitende Glaukome innerhalb von 24 Stunden zu irreversiblen Schäden am Auge und damit zu einer nicht mehr umkehrbaren Erblindung führen können.
Diagnose
So wird der Grüne Star beim Hund diagnostiziert
Zur Diagnose des Grünen Stars (Glaukom) wird der Tierarzt den Augeninnendruck des Hundes messen (Tonometrie). Hierzu muss normalerweise nur über Augentropfen das Auge des Hundes lokal betäubt werden.
Um die Art des Glaukoms zu diagnostizieren, muss der Tierarzt eine Gonioskopie durchführen, in der der Kammerwinkel des Auges gemessen wird.
Für die genauere Untersuchung ist ein auf Augenheilkunde spezialisierter Tierarzt oder eine auf Augenheilkunde spezialisierte Tierklinik empfehlenswert, die z.B. folgende Untersuchungen je nach Fall durchführen wird:
-
Tonometrie
Eine Messung des Augeninnendrucks nennt sich Tonometrie. Eine Erhöhung des Augeninnendrucks kann ursächlich für den Grünen Star (Glaukom) sein. -
Sonographie
Eine Sonographie ist eine Ultraschall-Untersuchung des Auges. -
Gonioskopie
Eine Untersuchung des Kammerwinkels des Auges nennt sich Gonioskopie. Sie erfolgt unter örtlicher Betäubung des Auges. -
Blutuntersuchung
Eine Blutuntersuchung für den Ausschluss anderer Krankheiten, die für das sekundäre Glaukom ursächlich sein können, so z.B. eine Zuckererkrankung (Diabetes Mellitus) und die primär behandelt werden sollte.
Therapie & Behandlung
Wie wird der Grüne Star (Glaukom) beim Hund therapiert und behandelt?
Die Therapie des Grünen Stars (Glaukom) ist abhängig von der Ursache und dem Stadium der Erkrankung, sowie natürlich auch immer von dem Allgemeinzustand des Hundes.
Primäre Glaukome können langsamer fortschreiten und damit zumindest zu Beginn ausschließlich mit Medikamenten behandelt werden. Bei anderen Glaukomen, die leider wesentlich häufiger vorkommen, steigt der Augeninnendruck meist rapide und schnell an, so dass eine Operation notwendig ist. Die meisten Formen des Grünen Stars erfordern früher oder später eine Operation.
1. Behandlung des Glaukoms mit Medikamenten
Eine Behandlung wird zunächst darauf abzielen, mit Medikamenten den Augeninnendruck des Hundes so schnell wie möglich zu senken. Je nach Art und Stadium des Glaukoms, sowie natürlich auch dem Allgemeinzustand des Hundes, kann der Augeninnendruck über Infusionen und oder Injektionen durch den Tierarzt gesenkt werden. Danach können regelmäßig verabreichte Augentropfen oder auch Tabletten zur Senkung des Augeninnendrucks gegeben werden. Auch können je nach Befund schmerz- und entzündungshemmende Augentropfen und/oder Tabletten sinnvoll sein.
Genetisch bedingte Glaukome treten meistens früher oder später auch auf dem zweiten Auge auf. Daher sollte der Tierarzt regelmäßig den Augeninnendruck des noch nicht betroffenen Auges messen, um frühe Anzeichen eines Glaukoms zu erkennen. Ggf. wird er Tierarzt für das noch nicht betroffene Auge präventive Medikamente verschreiben.
Bei Hunden, die an einem Glaukom erkranken, ist es sinnvoll, statt eines Halsbandes ein Brustgeschirr zu verwenden, denn Druck, der durch das Halsband am Hals des Hundes ausgeübt wird, führt zu einer Verstärkung des Augeninnendrucks.
In Einzelfällen, in denen sich der Augeninnendruck des Hundes nicht über Medikamente regulieren lässt, sollte eine Operation schon allein aufgrund der Schmerzen und des Sehverlustes immer in Betracht gezogen werden.
2. Operative Behandlung des Glaukoms
Das Ziel einer Glaukom-Operation ist es, die Sehkraft des Hundes zu erhalten indem der Augeninnendruck vermindert wird. Hierzu gibt es unterschiedliche Methoden.
Ist das Auge bereits irreversibel geschädigt, so kann oft nur noch der Augapfel entfernt werden, damit die Schmerzen des Hundes entfallen. Auch bei Tumoren, die ein Glaukom auslösen, ist fast immer eine operative Entfernung des Augapfels die letzte Möglichkeit, die Schmerzen des Hundes dauerhaft zu lindern. Ein Augapfel kann auch mit einer Prothese ersetzt werden.
So kann es z.B. bei einer Vorerkrankung wie der Linsen-Luxation sinnvoll sein, bei der die losgelöste, und nun das Glaukom auslösende Linse operativ entfernt werden muss. Zur operativen Behandlung eines Glaukoms selbst gibt es unterschiedliche Operationsmethoden wie z.B. Lasertechnik.
Sofern noch Sehkraft auf dem betroffenen Auge vorhanden ist oder erst seit kurzer Zeit verloren gegangen ist, wird meistens eine Kombination aus Medikamenten und einer Operation angewendet, um das Augenlicht des Hundes möglichst zu erhalten.
Eine Therapie mit Medikamenten, die sehr regelmäßig gegeben werden und kontrolliert werden müssen, findet grundsätzlich auch vor der Operation statt, um weitere Verletzungen des Auges zu vermeiden.
Prognose
Wie ist die Prognose beim Grünen Star beim Hund? Wird mein Hund wieder gesund?
Die Prognose beim Grünen Star (Glaukom) ist von vielen Faktoren abhängig, insbesondere auch davon, wie schnell eine Behandlung nach Ausbruch der Erkrankung erfolgt und um welche Art von Glaukom es sich handelt. Je früher eine Behandlung beim Grünen Star (Glaukom) erfolgt, desto besser ist auch die Prognose.
Bei Tumoren im Auge, die zu einer Erhöhung des Augeninnendrucks führen, ist fast immer die operative Entfernung des Augapfels die einzige Möglichkeit und damit kann die Sehkraft des Hundes auf dem betroffenen Auge nicht mehr wieder hergestellt werden.
Ursachen & Vorbeugung
Was sind die Ursachen eines Grünen Stars beim Hund? Kann ich vorbeugen?
Im Grunde kannst Du als Hundehalter einem Glaukom nicht vorbeugen. Viele Arten der Glaukome sind genetisch bedingt und hier sind die Züchter gefragt, nicht mit davon betroffenen Hunden zu züchten. Allerdings treten Glaukome häufig erst im höheren Alter auf, so dass betroffene Hunde dann bereits in der Zucht waren.
Da genetisch bedingte Glaukome meistens früher oder später auch auf dem zweiten Auge auftreten, sollte der Tierarzt regelmäßig den Augeninnendruck des noch nicht betroffenen Auges messen, um frühe Anzeichen eines Glaukoms auch auf dem noch nicht betroffenen Auge zu erkennen. Ggf. wird der Tierarzt für das noch nicht betroffene Auge präventiv Medikamente verschreiben.
Verstärktes Auftreten bei folgenden Hunderassen
Bei den folgenden Hunderassen besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, an dem Grünen Star zu erkranken:
- Cockerspaniel (American)
- Basset
- Bouviers
- Chow Chow
- Englischer Springer Spaniel
- Entlebucher Sennenhund
- Flat Coated Retriever
- Holländischer Schäferhunde
- Kleiner Münsterländer
- Leonberger
- Magyar Vizsla (Drahthaariger Ungarischer Vorstehhund)
- Magyar Vizsla (Kurzhaariger Ungarischer Vorstehhund)l
- Samojede
- Sibirischer Husky
- Tatra Hunden
Aber auch bei folgenden Hunderassen ist die Wahrscheinlichkeit, am Grünen Star (Glaukom) zu erkranken, höher als bei anderen Hunderassen:
- Afghane
- Akita
- Alaskan Malamut
- Basset
- Beagle
- Bedlington Terrier
- Boston Terrier
- Bouvier des Flandres
- Brittany
- Cairn Terrier
- Chihuahua
- Cocker Spaniel, English
- Dackel (Dachshund)
- Dalmatiner
- Dandie Dinmont Terrier
- Deutsche Dogge
- Englischer Springer Spaniel
- Fox Terrier (Glatt & Drahthaar)
- Keeshond
- Malteser
- Norfolk Terrier
- Norwegischer Elchhund
- Pudel (Toy-, Zwerg-, Klein- und Großpudel)
- Saluki
- Samojede
- Schnauzer (Zwerg- und Riesenschnauzer)
- Sealyham Terrier
- Shar-Pei
- Sibirischer Husky
- Welsh Springer Spaniel
- Welsh Terrier
- West Highland Terrier
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