
Steckbrief Deutscher Schäferhund
55,0 - 65,0 cm
22,0 - 40,0 kg
7 - 12 Jahre
Begleit-, Schutz- und Arbeitshund
Deutschland
meist mittellanges Stockhaar
intelligent, arbeitswillig, wachsam, sportlich
Top Facts
- Geliebt und gefürchtet: ein deutscher Hund mit schlechtem Image
- Wach- und Schutztrieb: konsequente Erziehung nötig
- Intelligent und lernfähig: lernt auch schnell das Falsche
- Ausdauernd und sportlich: sportliche Halter erwünscht
- Krankgezüchtet: Achtet sehr genau auf die Züchter und die Elterntiere
- Selbstbewusst und mutig: kein Anfängerhund
Charakter
Mehr Schutz-, Dienst- und Familienhund als Hütehund
Es war die ursprüngliche Aufgabe des Deutschen Schäferhundes, Schafe zu treiben und sowohl die Schafe als auch die Schäfer und deren Besitz zu bewachen. Daher ist das intelligente, sportliche, selbständige und aufmerksame Verhalten der ursprünglichen Hirtenhunde gepaart mit einem natürlichen und mutigen Schutzinstinkt dem Schäferhund bereits in die Welpenkiste gelegt worden.
Da das Schafehüten immer weniger nachgefragt war, wurde der Deutsche Schäferhund (DSH) schon früh als Militär-, Polizei- und Schutzhund verwendet. Auch ein Grund dafür, dass er für viele Menschen im Alltag respekteinflößend wirkt. Als Diensthund ist der Schäferhund nach wie vor die Nummer 1. Ebenso ist er als Begleit- und Familienhund für aktive Menschen ist er sehr beliebt.
Die Wesensbeschreibungen des Schäferhundes beziehen sich meist auf den ursprünglichen Arbeits- und Gebrauchshund und weniger auf den Familien- und Begleithund in ihm.
Laut der FCI soll der Deutsche Schäferhund folgende Wesensmerkmale besitzen: "ausgeglichen, nervenfest, selbstsicher, absolut unbefangen und außerhalb einer Reizlage gutartig, dazu aufmerksam und führig. Er muss Triebverhalten, Belastbarkeit und Selbstsicherheit besitzen, um als Begleit-, Wach-, Schutz-, Dienst- und Hütehund geeignet zu sein."
Laut VDH soll der DSH "sicher und selbstbewusst sein". Der American Kennel Club nennt ihn selbstbewusst, mutig und schlau.
Charakterliche Eigenschaften, die jedoch für einen Arbeitshund wichtig sind, können bei Begleithunden im Alltag lästig werden, insbesondere, wenn die Hunde nicht sozialisiert und erzogen werden.
Worauf sollte ich achten, wenn ich einen Deutschen Schäferhund halten möchte?



Deutsche Schäferhunde sind sehr große und obendrein wachsame und selbstbewusste Hunde. Deshalb sind eine gute Sozialisierung und Erziehung von klein auf die beste Voraussetzung für einen ausgeglichenen Hund, der auch als Begleit- und Familienhund mit guten Manieren überall dabei sein kann.
In den ersten Wochen der Welpen ist hierfür der Züchter verantwortlich. Bei einer Zwingerhaltung bekommt der Welpe viel zu wenig Lebenseindrücke von seiner zukünftigen Umwelt und kann sich nicht daran gewöhnen. Suchst Du einen Familienhund? Dann sollte der Schäferhund-Welpe in einer Familie aufgewachsen sein. Dann lernt er Kinder kennen, Autos, andere Menschen, andere Hunde, Alltagsgeräusche wie den Staubsauger oder den Rasenmäher.
Hat das zukünftige Familienmitglied nicht die Chance, sich als Welpe bereits daran zu gewöhnen, können daraus später Unsicherheiten entstehen. Auch zukünftige Schutzhunde leben später häufig in Familien und deshalb ist auch für sie eine entsprechende Sozialisierung von klein auf sehr sinnvoll.
Der Deutsche Schäferhund - geliebt und gefürchtet
Als intelligenter und ausdauernder Begleit-, Schutz- und Arbeitshund ist der DSH sehr beliebt. Er wird auch als sehr treuer, sensibler und ausgeglichener Familienhund geschätzt. Gleichzeitig wird er von vielen Menschen mindestens respektiert, wenn nicht sogar gefürchtet und das nicht ganz zu Unrecht, wenn man sich die Beißstatistiken der Hunderassen ansieht. Wie alle kräftigen, intelligenten Hunde mit Schutzinstinkt lassen sich auch Schäferhunde bei falscher Sozialisierung und Erziehung zu gefährlichen Kampfgeräten heranziehen.
Warum hat der Deutsche Schäferhund einen schlechten Ruf? Was bedeutet das für mich, wenn ich einen Deutschen Schäferhund halte?
Leider eilt dem Schäferhund insbesondere im Alltag ein schlechter Ruf voraus und viele Menschen haben Angst vor einer Begegnung mit dem Schäferhund und verhalten sich entsprechend vorsichtig bis angreiferisch. Woran liegt das?
Zum einen kann es daran liegen, dass Schäferhunde leider in den Beißstatistiken in Deutschland fast immer weit oben liegen. Dazu sei gesagt, dass es keine einheitliche Statistik für Deutschland gibt und dass natürlich die Anzahl der Hunde im Verhältnis zu den Beißvorfällen gesehen werden müssen. Aber auch wenn man dies berücksichtigt, liegt der Deutsche Schäferhund in Deutschland fast immer sehr weit vorn. Dies bedeutet, dass es nicht wenige Vorfälle gibt und viele Menschen auch davon gehört haben.
Zum anderen ist vielen Menschen der Schäferhund als scharfer Schutz- und Diensthund bei der Polizei bekannt und Bilder aus dem Schutzdienst können beängstigend wirken.
Schutzdienst ist an sich auch keine schlechte Sache, sofern man einen Gebrauchshund benötigt, wie z.B. die Polizei, das Militär, der Zoll u.ä. Für einen Familienhund ist diese Ausbildung meist gar nicht sinnvoll. Oft wird Schutzdienst aber heute noch für jeden Schäferhund empfohlen.
Früher wurde häufig die Ansicht vertreten, dass ein Schäferhund eine "harte Hand" benötigt. Das ist heute zum Glück überholt, doch die falsche Erziehung ist sicherlich auch daran schuld, dass einige Schäferhunde aggressiv reagierten.
Im Alltag muss ein großer, selbstbewusster und wachsamer Hund wie der Deutsche Schäferhund einfach sehr gut gehorchen. Als Halter muss ich sicherstellen, dass ich meinen Hund möglichst jederzeit gut abrufen kann und er keine Gefahr oder auch nur Bedrohung für andere darstellt. Und leider fühlt sich die Umwelt von einem Schäferhund schneller bedroht als bei anderen Hunderassen, unabhängig davon, ob dies zu Recht oder zu Unrecht geschieht. Deshalb ist ein gutes Training, das Vertrauen und eine Bindung zu deinem Hund aufbaut so wichtig. Fehlen diese, so kann ein Schäferhund schnell eine Gefahr auf vier Pfoten werden.
Viele Menschen begegnen Schäferhunden mit Vorurteilen und auch mit Angst. Angst um ihre Hunde und Kinder oder auch um sich selbst. Viele Schäferhund-Halter werden entsprechend beäugt und müssen sich viele Kommentare anhören. Hier hilft nur: Entspannt bleiben und vor allem einen höflich erzogenen Hund heranziehen. Höfliches Verhalten in der Umwelt ist essenziell, um Menschen zu zeigen, dass sie vor deinem Hund keine Angst haben müssen. So solltest Du eingreifen, wenn dein Hund auf andere kleinere Hunde zustürmt oder deinen Hund heranrufen, wenn Kinder in der Nähe sind.
Wie erziehe ich einen Schäferhund? Mensch-Hund-Team statt Unterjochung oder Laissez faire
Ein so großer, intelligenter und wachsamer Hund sollte in allen Situationen ausgeglichen sein und auf seinen Halter hören. Soweit so nachvollziehbar.
Drill, Zwang, Druck und Strafe, die bei so manchem Schäferhundetraining noch recht lange angewendet wurden und leider manchmal immer noch zu sehen sind, hat nichts mit einem gemeinsamen Team zu tun, bei dem der Halter dem Hund sicher zeigt, welches Verhalten gewünscht ist.
Leider wurden und werden manchmal auch heute noch Schäferhunde als Sportgeräte im Hundesport angesehen, die funktionieren müssen. Natürlich soll und muss ein Schäferhund ausgelastet werden und Hundesport ist dafür sehr gut geeignet, aber falsche Härte und Ehrgeiz gehen immer auf Kosten des Hundes.
Auch ich habe schon in einem Schäferhund-Verein beobachtet, wie ein Schäferhund, bevor er auf dem Platz eine Übung absolvieren sollte, mit hartem Rucken an der Leine und Kniestößen, "gefügig" gemacht wurde. Dies ist sehr traurig und schwer zu ertragen und hoffentlich die Ausnahme, aber leider im Umgang mit Schäferhunden nicht völlig untypisch. Man erhält durch so eine "Erziehung" entweder einen verunsicherten Hund der "kuscht" oder einen Hund, der sich irgendwann frustriert auflehnt und aggressiv werden kann.
In meiner Verwandtschaft wurden jahrzehntelang Schäferhunde als Familienhunde gehalten und geliebt. Sie hatten absolute Top-Noten als Schutz- und Fährtenhunde, waren aber im Alltag leider Leinenpöbler, die das Haus eine Nummer zu scharf bewachten. Zu mir als Kind waren sie sehr freundlich und ausgeglichen und ich durfte alles mit ihnen machen. Als meine Mutter allerdings einmal mit einem der Hunde allein im Haus gelassen wurde, durfte sie sich nicht vom Fleck bewegen, bis mein Onkel wiederkam.
Laissez faire ist auch keine Lösung
Erzieht und trainiert ihr euren Schäferhund nicht und lasst alles laufen, so entscheidet der Hund, wie er sich verhalten darf. Und das kann leider gar nicht in eurem und im Sinne eurer Umwelt sein, selbst wenn euer Schäferhund nicht aggressiv ist.
Niemand möchte einen ausgewachsenen Schäferhund einem Kind, das mit einem Ball spielt, hinterher rennen sehen. Niemand möchte, dass sein Schäferhund andere Menschen im Alltag ungewollt anbellt oder gar bedroht. Und niemand möchte, dass sein Schäferhund andere Hunde an der Leine anpöbelt oder fremde Hunde dominiert oder gar beißt. Und erst recht niemand möchte, dass sein Schäferhund seine Kinder bedroht oder bei ihnen zuschnappt. Genau deshalb muss der Hund lernen, mit Alltagssituationen gelassen umzugehen und auf euch zu hören. Die "Do’s und Dont's" müssen aber erst vom Hund verstanden und gelernt werden.
Mensch-Hund-Team am besten von Beginn an
Deshalb ist es so wichtig, Schäferhunde früh zu sozialisieren mit Menschen, Umwelt und anderen Tieren und sie konsequent-liebevoll zu erziehen. Denn du erhältst das Verhalten, das du belohnst. Welpen-Kurse, kontinuierliches Training z.B. im Obedience helfen, um einen Hund mit guten Manieren zu erziehen. Schließlich sind Schäferhunde intelligent und verstehen schnell, was du von ihnen wünscht.
Show- und Arbeitslinien beim Schäferhund
Beim Schäferhund gibt es zwei wesentliche Zuchtlinien: Die Show- und die Arbeitslinie oder auch Schau- und Gebrauchslinie genannt. Hunde aus der Arbeitslinie sind meist etwas leichter und sportlicher. Oft sind sie auch wachsamer und aus dieser Linie kommen auch reine Gebrauchshunde für den Polizei- und Militärdienst. Sie können für die Familie geeignet sein, doch solltet ihr danach fragen. Die Showlinie ist meist etwas schwerer und leider auch sehr häufig im Erscheinungsbild krankhaft überbetont. Damit ist insbesondere der stark abfallende Rücken gemeint, der häufig zu gesundheitlichen Problemen führt.
Diese gesundheitlichen Probleme, allen voran die Hüftgelenksdysplasie (HD), sind nicht ausschließlich in der Showlinie verbreitet, aber hier insbesondere. Es gibt noch eine weitere Linie, die während DDR-Zeiten unabhängig von der restlichen deutschen Zucht weitergeführt wurde: die DDR-Linien. Hier gibt es die Modeerscheinung des abfallenden Hinterteils nicht, die Hunde haben meist einen geraden Rücken. Viele dieser Hunde wurden als Gebrauchshunde eingesetzt, manche aber auch als sehr ausgeglichene Begleithunde.
"Wachsam, mutig, ausgeprägter Beschützerinstinkt und blitzschnelles Reaktionsvermögen": Im Alltag können diese hervorragenden Gebrauchshundemerkmale unerwünscht sein.
Es kann problematisch werden, wenn der starke Hund nicht ausreichend sozialisiert wurde und aufmerksam auf alle Reize in seiner Umgebung reagiert. Der Wach- und Schutztrieb kann hinderlich werden, wenn dein Hund dich andauernd bewachen will und sowohl dein Hund als auch Du im Dauerstress sind.
Ein Kind, das schreit oder läuft wird misstrauisch beäugt und verfolgt, Menschen, die entgegenkommen, andere Hunde, die entgegenkommen werden zum Stressfaktor. Und die Reaktion ist zunächst vielleicht nur aufmerksam und später mit Pech wachsam bis aggressiv. Wenn ihr dann euren Schäferhund nicht gut in den Griff bekommt, er nicht auf euch hört und lernt, auf diese Reize nicht reagieren zu müssen, wird es problematisch. Schlechte Erfahrungen werden ebenso schnell und nachhaltig gelernt, so dass zukünftig ähnliche Situationen problematisch werden können.
Mutig bedeutet auch, dass dein Hund Konflikten nicht aus dem Weg geht, sondern eine Lösung selbst in die Pfote nimmt. Auch dies kann zu unerwünschtem Verhalten führen.
Der Schutz- und Wachtrieb kann auch dann durchkommen, wenn er gar nicht gewünscht ist. Es kommt Besuch, der von eurem imposanten Schäferhund verbellt oder gar angeknurrt wird. Kinder gehen an eurem Grundstück vorbei und werden furchterregend angekläfft. Ihr lasst euch bei einer Wanderung auf einer Bank nieder und Leute kommen vorbei und werden von eurem Schäferhund verbellt oder ihr legt euch im Stadtpark auf eine Liegewiese und euer Hund sieht jeden im Park als Feind an. Auch dies können Veranlagungen eures Schäferhundes sein. Und es liegt allein an euch, diese früh in gewünschte Bahnen zu lenken. Das erfordert häufig aber Erfahrung oder mindestens sehr gute Trainer als Beistand.
Beschäftigungen und Training mit dem Schäferhund
Der Schäferhund benötigt tägliche Bewegung und aktive Beschäftigung, er ist kein Hund, der "nebenbei läuft" und sich "von selbst erzieht". Der Schäferhund möchte lernen und sich bewegen. Als intelligenter und sportlicher Hund sollte er sowohl mental als auch körperlich ausgelastet werden.
Aber alles in Grenzen: körperliches Training will langsam aufgebaut werden. Ihr möchtet ja auch nicht gleich morgen einen Marathon laufen, wenn ihr bisher nur 3km gejoggt seid. Insbesondere Welpen und Junghunde werden heutzutage viel zu früh und viel zu stark ausgelastet. Dabei gilt für die Bewegung von Welpen und Junghunden grundsätzlich: Weniger ist mehr.
Intelligenz
Der Deutsche Schäferhund ist für seine Intelligenz bekannt und sehr vielseitig einsetzbar.
Aufmerksamkeit
Der Deutsche Schäferhund hat gegenüber seinem Halter einen ausgeprägten Willen zu Gefallen und lernt sehr aufmerksam und schnell. Gerade deshalb sind Konsequenz und Erfahrung im Umgang und Training von Hunden wichtig.
Energie
Schäferhunde haben sehr viel Energie und einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Sie benötigen täglich mindestens zwei Stunden Auslauf und zusätzlich mentale Beschäftigung.
Zeitaufwand
Der Schäferhund ist ein mittelgroßer, energiegeladener Hund, der sowohl mental als auch körperlich ausgelastet werden will. Da es sich um einen kräftigen Hund mit teilweise ausgeprägtem Schutzinstinkt handelt, der schnell lernt, ist eine gute Ausbildung und Sozialisierung wichtig. Und dies kostet seine Zeit.
Training
Der Schäferhund hat Spaß an vielen Hundesportarten und eignet sich für viele Aufgaben, da er sehr intelligent, gelehrig und sportlich ist. Er lernt sehr schnell, ist aufmerksam und möchte seinem Halter gefallen.
Im Hundesport ist er ausgezeichnet im Gebrauchshundesport mit seinen drei Unterdisziplinen: Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzhundearbeit. Doch nicht jeder benötigt einen Schutzhund und daher ist diese Ausbildung dann sinnvoll, wenn ihr euren Hund als Wach- und Schutzhund ausbilden und halten möchtet.
Diese Beschäftigungen und Hundesportarten bringen vielen Deutschen Schäferhunden Spaß:
- Schäferhunde verfügen über eine hervorragende Nase, so dass ihnen viele Nasen-Arbeiten Spaß bringen:
- Fährtenarbeit
- Dummytraining
- Suchspiele
- Mantrailing
- Obedience
- Begleithundeprüfung und das Training dafür ist eine gute Grundlage für Gehorsam
- Agility (sofern die Gelenke gesund sind und der Hund ausgewachsen ist)
- Hoopers
- Wasserhundesport
- Clicker- und Tricktraining
- Lange Spaziergänge und Wanderungen
- Joggen
- Am Rad oder auch am Pferd laufen
Als Gebrauchshunde haben Deutsche Schäferhunde die folgenden Berufe:
- Polizei- und Armeehunde, Zollhunde
- Schutz- und Wachhunde
- Blindenhunde
- Therapiehunde
- Hüte- und Herdenarbeit (aber wer hat schon noch eine Schafherde?)
- Rettungs- und Lawinenhunde
- Drogensuchhunde
Wohnungstauglichkeit
Bei entsprechender mentaler und körperlicher Auslastung kann auch ein Schäferhund für eine Haltung in der Wohnung geeignet sein. Aber es gibt einige Einschränkungen und Dinge, die ihr beachten solltet:
Die Wohnung sollte entweder ebenerdig liegen oder mit einem Fahrstuhl erreichbar sein. Welpen und Junghunde sollten noch keine Treppen steigen, damit ihre weichen Knochen und Gelenke nicht überlastet werden. Doch einen Schäferhund könnt ihr als Junghund bis zum ersten Lebensjahr nicht mehr tragen. Große bzw. schwere Hunderassen sollten aufgrund der starken Knochen- und Gelenksbelastung auch im erwachsenen Alter nicht mehrere Treppen pro Tag hinauf und hinunter gehen müssen. Und was macht ihr im Krankheitsfall des Hundes oder wenn er als Senior die Treppen nicht mehr gehen kann?
Generell sollte am besten eine schriftliche Genehmigung des Vermieters oder im Falle einer Eigentumswohnung, von der Eigentümergemeinschaft vorliegen. Man bedenke auch, dass viele Menschen Angst vor Schäferhunden haben. Der Hund sollte besonders gute Manieren mitbringen. Bellen kann ebenfalls bei schlechter Erziehung und starkem Wachtrieb zu einem Problem in einem Mehrfamilienhaus werden.
Treue & Ergebenheit
Der Schäferhund ist seinem Besitzer gegenüber sehr treu und ergeben und gilt als "one person dog", als Hund, der einer Person die Treue und Liebe schenkt.
Jagdtrieb
Wie viele Hunderassen so hat auch der Schäferhund einen Beutetrieb, der aber durch die konsequente Erziehung im täglichen Leben gut zu steuern ist. Dafür ist eine gute Ausbildung von Welpe auf an die beste Voraussetzung.
Alleinsein
Sofern der Schäferhund von jung auf das Alleinsein ohne Ängste zu entwickeln üben konnte, kann er gut allein bleiben.
Hunde sollten generell nicht über einen längeren Zeitraum als vier Stunden alleingelassen werden.
Bellen
Es gibt sehr wachsame Schäferhunde, die schnell anschlagen und dies liegt in der Natur der meisten Schäferhunde, denn dies war ihre Aufgabe. Es gibt auch Schäferhunde, die in der Öffentlichkeit schnell bellen, sofern sie keine gute Manieren beigebracht bekommen haben. Aber natürlich könnt ihr eurem Schäferhund auch sehr gute Manieren beibringen.
Wachsamkeit
Der Schäferhund hat aufgrund seiner Geschichte und seiner Herkunft eine ausgeprägte Wachsamkeit und eignet sich bei entsprechender Ausbildung sehr gut als Beschützer.
Beschützer
Schäferhunde sind sehr wachsam und aufgrund ihrer Größe sehr gut in der Lage, ihre Menschen zu beschützen.
Verträglich mit Hunden
Wie bei allen Hunderassen ist für eine gute Verträglichkeit mit anderen Hunden eine frühe Sozialisierung mit vielen positiven Erfahrungen die wichtigste Voraussetzung.
Als Welpen sollten die Schäferhunde bereits früh und vielseitigen Kontakt mit ihren Artgenossen haben und zwar frei und natürlich möglichst mit gut sozialisierten anderen Hunden. Eine schlechte Erfahrung wird leider schnell gespeichert und kann zu ungewünschtem Verhalten führen.
Von Natur aus neigt der Schäferhund nicht dazu, andere Hunde zu unterdrücken. Er lässt sich aber im Konfliktfall auch nicht "die Butter vom Brot nehmen" und dies kann bei starken und selbstbewussten Schäferhunden auch unangenehm werden.
Viele Schäferhunde stürmen gern auf andere Artgenossen zu, ohne dies aber böse zu meinen. Dies wird sehr schnell als Angriff gewertet und ist auch ein unhöfliches Verhalten. Gleichzeitig mögen Schäferhunde es selbst nämlich gar nicht gern, wenn andere Hunde auf sie zustürmen.
Verträglich mit Tieren
Bei früher Sozialisierung ist der Schäferhund auch an ein Zusammenleben mit anderen Haustieren zu gewöhnen.
Allerdings kann der Beutetrieb verbunden mit seiner Größe zu einer Gefahr für andere Tiere werden. Es gibt Schäferhunde, die mit Katzen in ihrem Zuhause inniglich schmusen und auch solche, die die Kaninchen im Haushalt reißen und töten, sobald sie die Gelegenheit dazu finden.
Kinderfreundlich
Ein gut sozialisierter und wohl erzogener Schäferhund ist ein sehr guter Familienhund und mit Kindern gut verträglich.
Allerdings sollte allein schon aufgrund seiner Größe darauf geachtet werden, dass er Kinder nicht umstößt und Kinder sollten mit Hunden niemals allein gelassen werden. Sind die Kinder zu klein, so besteht auch die Gefahr, dass sie vom Schäferhund umgerissen werden. Auch der Wachtrieb kann dann problematisch werden, wenn fremde Kinder zu Besuch kommen. Dies sollte früh geübt werden.
In einer Beißstatistik an Kindern aus den USA aus den Jahren 1994-2003 kamen leider überproportional Biss-Verletzungen durch Schäferhunde zustande, die häufig Kinder in ihrem Umfeld betrafen.
Verträglich mit Fremden
Da der Schäferhund ein Wach- und Schutzhund ist, wird er Fremde immer erst einmal eher misstrauisch beäugen und dazu tendieren, das Zuhause zu bewachen. Hier ist eine gute Sozialisierung mit Menschen ab dem Welpenalter ausgesprochen wichtig und ebenso eine gute Erziehung.
Charakter & Verträglichkeit auf einen Blick
Gesundheit und Pflege
Krankgezüchtet: Gelenkprobleme und verkürzte Lebenszeit
Ursprünglich waren Deutsche Schäferhunde eine gesunde und robuste Hunderasse, doch kam es aufgrund von Fehlentscheidungen bei den Züchtern wie z.B. das abfallende Hinterteil und aufgrund von unseriösen Züchtungen zu immer mehr Erkrankungen in der Rasse. Mittlerweile sind beim Deutschen Schäferhund fast 80 genetische Erkrankungen bekannt.
In der Zucht sollten erbliche Defekte und Krankheiten vermieden werden. Aber aufgrund ihrer großen Beliebtheit und damit verbundener Profitgier und unseriöser Züchtungen kam es zu Qualzuchten.
Die Sportlichkeit und auch die Nutzung als Gebrauchshund wurde insbesondere durch die Züchtung auf äußere Merkmale mit abfallender Rückenlinie stark eingeschränkt. Insbesondere in der Schaulinie, aber auch in der Gebrauchslinie treten daher entsprechende Erkrankungen auf.
Die schwerwiegende Hüftgelenksdysplasie (HD) wird leider zu recht immer wieder mit dem Schäferhund in Verbindung gebracht. Sie ist noch lange nicht aus der Zucht verschwunden. Wohl wurde sie in der DDR konsequenter herausgezüchtet und dieses gesündere Erbgut später in die westdeutsche Zucht integriert, aber zur Zucht sind offiziell immer noch Hunde zugelassen, die HD besitzen. Denn die westdeutsche Zucht, bevorzugt immer noch Hunde mit krankem und "tiefergelegtem Hinterteil", was wirklich schon kriminell, mindestens aber tierquälerisch ist.
Aufgrund dieser vielen Erkrankungen liegt die Lebenserwartung des Schäferhundes unter dem Durchschnitt vergleichbarer Hunderassen.
Deshalb achtet beim Kauf eines Schäferhundes genau auf die Testergebnisse der Eltern und Großeltern. HD mittel oder "noch zugelassen" kommt oft vor und ist für mich einfach ein Grund, keinen Hund aus dieser Zucht zu nehmen.



Robustheit
Ein gesunder Deutscher Schäferhund ist ein äußerst robuster und aktiver Hund. Aufgrund vieler Krankheiten, die in der Rasse auftreten können, ist die Lebenserwartung des Schäferhundes geringer als bei anderen vergleichbaren Hunderassen. Dies gilt natürlich nicht für alle Vertreter dieser Rasse und gerade z.B. die DDR-Zuchten haben sehr früh auf HD-freie Zuchten geachtet. Doch ist es gar nicht so einfach, eine reine DDR-Zucht zu finden.
Krankheiten
Folgende Erkrankungen kommen häufiger beim Schäferhund als bei anderen Hunderassen vor. Viele davon können von seriösen Züchtern getestet werden, damit erkrankte Tiere aus der Zucht ausgeschlossen werden. Diese Tests schließen zwar nicht aus, dass die Erkrankungen nicht auftreten, sie vermindern aber das Risiko.
Worauf sollte ich beim Kauf eines Deutschen Schäferhundes achten?
Insbesondere beim Deutschen Schäferhund ist ein sehr hoher Prozentsatz der Zuchttiere von Krankheiten befallen. Deshalb ist es besonders wichtig, einen Hund nur von Züchtern zu kaufen, die Gesundheitsprüfungen ihrer Zuchttiere nachweisen können. Und auch hier solltet ihr genau hinsehen, denn in offiziellen Zuchtverbänden ist auch eine Zuchtzulassung mit HD möglich. Lasst euch die Gesundheitszeugnisse und Tests der Elterntiere genau zeigen. Insbesondere auf die folgenden Erkrankungen solltet ihr sehr genau achten:
Teilweise sehr schmerzhafte Beschwerden des Bewegungsapparates sind bei Deutschen Schäferhunden das Gesundheitsproblem Nr.1, das dazu führte, dass der Deutsche Schäferhund immer weniger als Gebrauchshund verwendet wurde. Durch die abfallende Rückenlinie ist nicht nur das Gangbild verändert, es tauchen auch weitere schmerzhafte Krankheitsbilder auf:
- Hüftgelenksdysplasie (HD)
- Verstärkte Anspannung der Muskeln (Adduktorentension)
- Ellenbogendysplasie (ED)
- Cauda-Equina-Syndrom oder auch Degenerative lumbosakrale Stenose (DLLS) ist eine Kompression der Nervenwurzeln am Ende des Rückenmarks aufgrund degenerativer Prozesse in der Wirbelsäule. Erkrankungen der Bandscheiben gehen meist voraus.
- Osteochondrose (OCD), insbesondere eine Verknöcherung der Wirbelsäule am Übergang zur Lendenwirbelsäule, die zu Bandscheiben führt.
Sehr problematisch ist, dass die FCI und der VDH weiterhin im Rassestandard den abfallenden Rücken wünschen (23%!) und er auf Ausstellungen positiv bewertet wird unabhängig vom Gesundheitszustand des Hundes. Beim IHV, der sich um gesunde Rassestandards bemüht, wird dagegen keine abfallende Linie mehr gewünscht. Es ist sicherlich sinnvoll, sich beim IHV nach gesunden Züchtern beraten zu lassen.
Weitere Erkrankungen, die bei Schäferhunden häufiger als bei anderen Rassen vorkommen sind:
- Kongenitales Vestibularsyndrom (Erberkrankung des Innenohrs mit Gleichgewichtsstörungen und bis zur Taubheit)
- Die Chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) oder auch Inflammatory Bowel Disease (IBD) genannt.
- Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
- Exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)
- Degenerative Myelopathie
- Schäferhund-Pyodermie
- Schäferhund-Keratitis (Augenerkrankung)
- Hypophysäre Kleinwüchsigkeit (CPHD)
- Hyperurikosurie (HUU) und Uratsteine
- Spondylose
- Krebserkrankungen wie Mastzellentumore
- Symmetrische lupoide Onychodysrophie (SLO)
- Epilepsie
Aufgrund dieser vielen Erkrankungen liegt die Lebenserwartung des Schäferhundes unter dem Durchschnitt vergleichbarer Hunderassen.
Verträgt Hitze
Trotz ihres dichten Haarkleides können Schäferhunde gut mit extremen Wetterbedingungen klar kommen. Sie ertragen selbst die feuchte Hitze eines Urwaldes. Bei Hitze sollten sie jedoch geschont werden.
Verträgt Kälte
Deutsche Schäferhunde haben ein dichtes Fell mit Unterwolle und kommen sehr gut mit Kälte klar. Sie lieben Schneespaziergänge.
Pflege
Der Pflegeaufwand eines Schäferhundes ist nicht sehr hoch. Das dichte, wasserabweisende Fell muss gelegentlich gebürstet werden. Mit dem Fellwechsel zum Sommer sollte es sehr gründlich und häufiger gebürstet werden, denn Schäferhunde neigen zum starken Haaren.
Die Krallen sollten, wie bei allen Hunden, regelmäßig geprüft und ggf. geschnitten werden.
Augen-, Ohren- und Zahnpflege sollten bei jedem Hund selbstverständlich sein.
Baden
Schäferhunde müssen nicht regelmäßig gebadet und shampooniert werden. Sollten sie aber riechen, sei es, weil das Fell zu fettig wurde oder der Hund sich genüsslich in etwas übel riechendem gewälzt hat, dann ist ein Bad einfach aus Sicht des Halters fällig.
Die Fettschicht schützt den Hund allerdings und hat damit ihre Funktion. Ihr solltet ein Shampoo für Hunde verwenden, das möglichst wenige und natürliche Inhaltsstoffe enthält und für den pH-Wert der Hundehaut konzipiert ist. Ein Shampoo für Menschen ist dies nämlich nicht.
Kämmen & Bürsten
Der Deutsche Schäferhund haart, insbesondere beim Fellwechsel. Ein wöchentliches Bürsten reicht in normalen Zeiten, während des Fellwechsels im Frühjahr oder Herbst benötigt das dichte Haarkleid mehr Pflege. In dieser Zeit kann es sinnvoll sein, alle 2-3 Tage die Unterwolle mit einem entsprechenden Pflegegerät wie einem tiefergehenden Kamm mit leicht gebogenen Enden kräftig heraus zu kämmen und die toten Haare zu entfernen. Danach könnt ihr mit einer normalen Bürste noch einmal nachbürsten, um die letzten Haare zu entfernen.
Haaren
Der Deutsche Schäferhund neigt zum Haaren, dies wird beim Fellwechsel häufig sehr stark.
Schneiden & Trimmen
Ein Deutscher Schäferhund muss weder geschoren noch getrimmt werden.
Für Allergiker geeignet
Der Schäferhund hat eine dichte Unterwolle und unterliegt dem Fellwechsel im Frühjahr und Herbst. Er zählt nicht zu "hypoallergenen" Hunderassen, die weniger Allergien bei Menschen hervorrufen. Im Gegenteil, Schäferhunde haaren gerade im Fellwechsel sehr stark.
Allerdings ist keine Hunderasse zu 100% hypoallergen.
Sabbern
Schäferhunde haben eine lange Schnauze und neigen nicht zum Sabbern.
Gesundheit & Pflege auf einen Blick
Ernährung
Ausgewogene und natürliche Ernährung - Übergewicht und zu schnelles Wachstum vermeiden
Die Ernährung des Schäferhundes hat, wie bei allen Lebewesen, einen sehr großen Einfluss auf seine Gesundheit. Deshalb achtet auf eine individuell angepasste, angemessene, ausgewogene und möglichst natürliche Ernährung.
Gerade bei großen Hunderassen solltet ihr bei Welpen und Junghunden darauf achten, dass sie nicht zu schnell wachsen, da Gelenke und Knochen gerade bei schlechter Veranlagung dazu neigen können, sich nicht gesund zu entwickeln. Eine langsame Wachstumskurve ist bei den Hunden besonders wichtig.
Schäferhunde sind zwar nicht gefräßiger als andere Hunderassen, können aber dazu neigen, übergewichtig zu werden. Hier sollte der Halter verantwortungsvoll darauf achten, dass der Hund ein gesundes Gewicht behält und dabei alle wichtigen Nährstoffe in optimaler Menge und Art zu sich nimmt. Insbesondere bei Schäferhunden, die keine gesunden Gelenke haben, sollte sehr strikt auf Übergewicht geachtet werden, damit die Gelenke nicht noch zusätzlich leiden.
Langzeitstudien an anderen Hunderassen haben gezeigt, dass übergewichtige Hunde bis zu 20% ihrer Lebenszeit einbüßen und früher sterben können. Deshalb sollten die Futtermenge und das Futter unbedingt an die Größe und an den Bewegungsgrad des Hundes angepasst werden.
Ist ein Schäferhund von der Hyperurikosurie betroffen, sollte er ein purinarmes Futter erhalten, damit keine Harnsteine entstehen und die Nieren geschont werden.
Im Falle einer vorliegenden Epilepsie kann eine Ernährungsumstellung auf eine ketogene Diät ohne Kohlenhydrate und mit hochwertigen Fetten sehr hilfreich sein.
Verfressenheit
Schäferhunde sind zwar nicht ausgesprochen gefräßig, können aber dazu neigen, übergewichtig zu werden. Übergewicht ist gerade bei einem großen und schweren Hund immer zu vermeiden.
Aussehen
Sportlich, mittelgroß, Stehohren meist schwarz mit rotbraunen und gelben Abzeichen
Der Deutsche Schäferhund ist mittelgroß, kräftig und gut bemuskelt. Dabei ist sein Körper eher etwas länger als hoch. Schäferhunde werden zwischen 55-65 cm hoch und wiegen ca. 22-32 kg.
Es gibt die deutschen Schäferhunde in drei Farbvarianten. Am häufigsten kommen sie in schwarz mit rotbraunen, braunen, gelben bis hellgrauen Abzeichen vor, aber auch einfarbig schwarze Hunde oder grau mit dunkler Durchmischung und schwarzen Färbungen auf Rücken und im Gesicht sind erlaubt.
Weiße Schäferhunde sind dagegen bei dem Deutschen Schäferhund nicht erlaubt und sind eine eigene FCI-Rasse (Schweizer Weißer Schäferhund).
Schäferhunde verfügen über Stehohren und eine relativ lange und gut behaarte Rute. Die Nase muss schwarz sein.

Augenfarbe
Die Augen des Deutschen Schäferhundes sollen so dunkelbraun wie möglich sein.
Fell
Der Deutsche Schäferhund hat ein sehr zweckmäßiges Fell, das in Stockhaar und Langstockhaar mit relativ dichter Unterwolle gezüchtet wird, die den Schäferhund vor Wetter, Kälte als auch vor zu großer Hitze schützt. Er haart relativ stark und ist kein hypoallergener Hund.
Dies sind die beiden Haarvarianten des Deutschen Schäferhundes, die offiziell anerkannt sind:
- Stockhaar (häufig)
Bei der am häufigsten vorkommenden Variante Stockhaar ist das Deckhaar möglichst dicht, eher grob, dabei gerade und fest anliegend. Die Unterwolle ist recht dicht. - Langstockhaar (seltener)
Bei der erst seit 2008 wieder anerkannten Variante Langstockhaar ist das Deckhaar lang, weich und nicht fest anliegend , mit sogenannten Fahnen an Ohren und Läufen, und buschiger Rute mit Fahnenbildung nach unten. Auch hier ist die Unterwolle recht dick.
Farbe
Das Fell des Deutschen Schäferhundes kann laut Zuchtstandard in den folgenden drei Farbvarianten vorkommen:
- Schwarz mit rotbraunen, braunen, gelben bis hellgrauen Abzeichen
- Einfarbig Schwarz
- Grau mit "dunklerer Wolkung", womit eine Durchmischung der Farbe gemeint ist, dazu ein schwarzer Sattel und eine schwarze Maske.
Unauffällige, kleine weiße Brustabzeichen, sowie helle Innenseiten sind zugelassen, aber nicht erwünscht. Die Nasenkuppe soll grundsätzlichen bei allen Farbvarianten schwarz sein.
Weiße Schäferhunde sind bei dem Deutschen Schäferhund im Zuchtstandard nicht anerkannt. Sie sind eine eigene Hunderasse, die "Schweizer Weißen Schäferhunde".
Geschichte und Herkunft
Beliebter Exportschlager und eine der bekanntesten Hunderassen weltweit
FCI Norm
Nummer: 166
Herkunft
Deutschland

Geschichte
Weltweit gehört der Deutsche Schäferhund zu den beliebtesten und zu den bekanntesten Hunderassen, denn er ist aufgrund seiner Intelligenz und Sportlichkeit vielseitig einsetzbar. In den USA haben Vertreter dieser Rasse aufgrund ihrer Intelligenz und guten Erziehbarkeit schon in den 1920er Jahren Karriere als Filmhunde gemacht.
Der Deutsche Schäferhund stammt von den deutschen Hütehunden ab und begann aufgrund seiner Intelligenz, Lernwilligkeit und Wachsamkeit nach seiner erst relativ späten Züchtung schnell eine Karriere als Polizei- und Armeehund, aber auch als Filmhund in Hollywood.
Die Zuchtgeschichte lässt sich beim Schäferhund recht genau rekonstruieren.
Ursprünglicher Hütehund: selbständig, wachsam, aktiv
Die Urahnen der Deutschen Schäferhunde gehen auf kurz- und stockhaarige Hütehunde aus Deutschland zurück, wie sie auch im restlichen Europa aufzufinden waren und aus denen sich spätere Hunderassen entwickelten. So entwickelte sich z.B. der Altdeutsche Hütehund ebenso aus diesen deutschen Hütehunden, aber aus anderen Schlägen.
Ähnlich auch wie beim Rottweiler hatten diese Hütehunde nicht nur die Aufgabe das Vieh zu hüten und zu treiben, sondern auch, es zu bewachen und ebenso die Hirten und ihren Besitz vor Dieben zu beschützen. Daher ist das wachsame, sportliche, selbständige und mutige Verhalten der ursprünglichen Hirtenhunde auch im Schäferhund fest verankert und später weiter gezüchtet worden.
Planmäßige Zucht ab 1899 von Rittmeister Max von Stephanitz und Arthur Meyer
Da wir sehr genau wissen, wann und wo die Schäferhundezucht begonnen wurde, lässt sich auch zurückverfolgen, dass die Zucht dieser Rasse primär mit Hunden aus Süd- und Mitteldeutschland (Thüringen und Württemberg) aufgebaut wurde. Als "Vater der Rasse" gilt der damalige Rittmeister Max von Stephanitz (1864-1936), der mit seinem Freund Artur Mayer die planmäßige Zucht der Deutschen Schäferhunde begann und den Verein für Deutsche Schäferhunde am 22.04.1899 gründete, dessen Präsident er bis kurz vor seinem Tod 1935 war.
Die Stammeseltern: Horand und Mari von Grafrath, Luchs von Sparwasser
Am 03.April 1897 erwarb er die erste Zuchthündin "Freya v. Grafrath“. Am 15.Januar 1898 kaufte Max von Stephanitz den damals dreijährigen "Hektor von Linksrhein", der in "Horand von Grafrath" umbenannt wurde und der der erste Schäferhund wurde, der in das Zuchtbuch eingetragen wurde. Sein Bruder "Luchs von Sparwasser" und "Mari von Grafrath" sind der Stammvater bzw. die Stammmutter der Rasse.
Da Hütehunde aufgrund der sinkenden Anzahl der Schafherden in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr so stark gefragt waren, setzte sich Max von Stephanitz stark dafür ein, dass der Deutsche Schäferhund als Polizei- und Militärhund genutzt wurde, um ihn vor dem Aussterben zu retten und dies mit großem Erfolg.
Das Image der Deutschen Schäferhunde wurde bereits mit dem ersten Weltkrieg schlecht
Der Deutsche Schäferhund galt nicht nur als urdeutsch, sondern auch als kampfbereit und mutig. Im 1. Weltkrieg leisteten rund 48.000 Deutsche Schäferhunde ihren Dienst im deutschen Heer. Die deutschen Heerführer im 1.Weltkrieg, Hindenburg und Ludendorff, hielten beide Deutsche Schäferhunde. Nach dem 1.Weltkrieg wurden im Rahmen der Reparations-Zahlungen auch 26.000 Hunde an Frankreich zurückerstattet, die für die Bewohner der zerstörten Gebiete gedacht waren.
Bereits im 1.Weltkrieg war das Image des Deutschen Schäferhundes so schlecht geworden, dass die Franzosen es vorzogen, diese Rasse "Chien berger d’Alsace" zu nennen, was die Engländer nur zu gern und sehr zügig übernahmen. Und deshalb heißt die Rasse auch heutzutage noch häufig "Alsatian" in England. Erst 1977 wurde der Name "Alsatian" offiziell wieder bei den Britischen Kennel Clubs zurückgenommen. Und auch die Amerikaner ließen einfach den ersten Teil des Rassenamens nach dem 1.Weltkrieg weg und nannten sie schlicht "Schäferhunde".
In den USA steigt die Beliebtheit der Schäferhunde durch „Rin Tin Tin“
Rin Tin Tin (1918-1932), auch kurz "Rinty" genannt, war ein Deutscher Schäferhund, der in den 1920er Jahren in 26 Filmen vorkam und zu großer Beliebtheit und Bekanntheit des Schäferhundes in den USA und weltweit beigetragen hat. Rin Tin Tin wurde von einem Soldaten namens Lee Duncan in Trümmern gefunden und mit in die USA genommen. Bei seinem Tod soll der Filmstar Jean Harlow zugegen gewesen sein. Sogar sein Hundeleben wurde verfilmt: "Rin Tin Tin – Ein Held auf Pfoten".
Der Name war übrigens später auch Ideengeber für den wenig schlauen Wachhund aus den Lucky-Luke Comics: "Rantanplan" war das absolute Gegenteil des schlauen Rin Tin Tin.
Der Deutsche Schäferhund "Strongheart" erhält sogar einen Pfotenabdruck auf dem Walk of Fame
"Strongheart" (1917-1929) ist ein weiterer Deutscher Schäferhund, der in den USA Filmkarriere gemacht hat und seinen Pfotenabdruck auf dem Walk of Fame in Los Angeles hinterlassen hat. Er starb tragisch an Verbrennungen, die er sich während eines Filmdrehs an einer umgefallenen Filmlampe zugezogen hatte. Über sein Leben ist ein Buch erschienen: "Strongheart - Wonder Dog of the Silver Screen".
Der Deutsche Schäferhund und die Propaganda im Dritten Reich
Adolf Hitler (1889-1945) besaß in seinem Leben mehrere Schäferhunde, die häufig dieselben Namen trugen. So hießen drei Hündinnen Blondi und drei Rüden Wolf. Seine letzte Hündin Blondi wurde am bekanntesten und er nahm sie mit in den Tod. Er ließ die Hündin und ihren Sohn Wolf vergiften, bevor er sich selbst umbrachte. Weitere Nazigrößen besaßen Schäferhunde, so z.B. auch Himmler. Mit dem Bild des wilden Wolfes arbeitete auch die NS-Propaganda. In den 2. Weltkrieg zogen rund 30.000 Deutsche Schäferhunde in den Dienst, die zumeist ihr Leben hier verloren.
Unterschiedliche Züchtungen in Ost- und Westdeutschland
Mit der Teilung Deutschlands in Ost- und Westdeutschland (1949-1990) wurden auch die Zuchtlinien des Deutschen Schäferhundes getrennt. Die ostdeutsche Züchtung in der DDR (DDR-Linie) legte starken Wert darauf, die Gelenkserkrankung Hüftgelenkdysplasie wieder heraus zu züchten. Ab 1979 wurde in der DDR-Linie nur noch mit HD-freien Hunden gezüchtet, so dass die Zucht 1984 bereits zu rund 94% frei von HD war. Die Hunde der DDR-Linie haben einen geraden Rücken und sind sportlicher und schlanker gebaut. Häufig sind sie auch dunkler in der Färbung.
Die Züchtung ohne HD war und ist in der ehemals westdeutschen Zucht leider nicht geschehen: es darf mit Hunden gezüchtet werden, die mittlere HD oder "noch zugelassene HD" besitzen.
Beide Linien wurden nach der Wiedervereinigung wieder zusammengeführt, was leider auch bei alten DDR-Linien, die nun kaum noch gefragt waren, zu Einkreuzungen mit kranken Hunden führte.
Einsatz als Gebrauchs-, Schutz- und Begleithund
Der Deutsche Schäferhund wird heutzutage ausgesprochen vielseitig eingesetzt: Als Rettungshund, als Polizei- und Armeehund, als Wach- und Blindenhund und natürlich auch als Begleit- und Familienhund.
Deutscher Schäferhund im Überblick
Aktive Menschen mit Lust an Hundetraining und Sport gesucht
Der Deutsche Schäferhund ist ein intelligenter, wachsamer, lernwilliger und recht beeindruckend großer Hund, der jedoch häufig einen schlechten Ruf besitzt. Er benötigt eine konsequente und liebevolle Erziehung und ist sicherlich kein Hund für Anfänger. Als vielseitiger Hund ist er eine der beliebtesten Gebrauchshunderassen, die einen starken Wachtrieb mit sich bringt. Je nach Zuchtlinie wird Wert auf unterschiedliche Eigenschaften gelegt. Da der Modehund extrem viele Krankheiten mit sich bringt, solltet ihr unbedingt auf eine gesunde, insbesondere HD-freie Zucht achten.
Auflagen
In Deutschland gehören Schäferhunde in keinem Bundesland zu den sogenannten Listenhunden, für die es gesonderte Auflagen gibt.
Allerdings ist dies in zwei Kantonen in der Schweiz der Fall: Im Tessin und im Kanton Glarus.
Solltet ihr euren Schäferhund im Flugzeug mitnehmen wollen, so ist dies nur nach Voranmeldung im Frachtraum möglich.
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