Belgischer Schäferhund

Sportlicher Arbeiter & intelligenter Bodyguard

Der Malinois ist die bekannteste Varietät des Belgischen Schäferhundes
Der Malinois ist die bekannteste Varietät des Belgischen Schäferhundes
Belgische Schäferhunde sind für ihr hohes Energie-Level, ihre Intelligenz und für ihre wachsame Leistungsbereitschaft bekannt. Sie alle benötigen eine körperliche und geistige Auslastung sowie eine fachkundige Haltung und sind daher keine Anfängerhunde. Belgische Schäferhunde sind etwas leichter, wendiger und oft auch gesünder als die Deutschen Schäferhunde. Sie werden in vier Unterarten (Varietäten) eingeteilt, die sich fast ausschließlich in ihrem Haarkleid unterscheiden. Am bekanntesten ist der kurzhaarige Malinois mit der schwarzen Maske. Die langhaarigen Groenendals und Tervueren wirken etwas eleganter, während der rauhaarige Laekenois geradezu eine Rarität ist. Ihr solltet sehr auf eine seriöse Zucht und die für euch richtige Zuchtlinie achten, da es hier große Unterschiede geben kann.

Steckbrief Belgischer Schäferhund

Größe
56,0 - 66,0 cm
Gewicht
20,0 - 30,0 kg
Lebenserwartung
11 - 16 Jahre
Verwendung
Schäferhund, Gebrauchshund (Wach-, Schutz- und Fährtenhund
Herkunft
Belgien
Fell
kurz-, lang- und rauhaarig in unterschiedlichen Farben
Wesen
Sehr wachsam, lebhaft, intelligent, aktiv

Top Facts

  • Vier Ausprägungen: Malinois, Laekenois, Tervueren, Groenendael
  • Ausgeprägter Schutztrieb, Misstrauen Fremden gegenüber
  • Starker Bewegungs- und Arbeitsdrang: Braucht Aufgaben
  • Kein Anfängerhund

Charakter

Selbstbewusste und wachsame Workoholics

Ihr ursprünglicher Job als Schäfer- und Wachhund erforderte einen vielseitigen und robusten Hund, der sehr selbständig Entscheidungen treffen musste. Gute Schäferhunde müssen die Schafe zusammenhalten und treiben und darauf achten, dass kein Schaf zurückbleibt. Durchsetzungsvermögen und Sensibilität sind gefragt, denn sie müssen sich auf der einen Seite gegenüber den Schafen durchsetzen, dürfen sie aber nicht verletzen oder verschrecken.

Sensibler Workoholic mit "Will to work"

Belgische Schäferhunde sind sehr vielseitige, hoch trainierbare und intelligente Arbeitshunde. Sie benötigen auch heute noch viel Bewegung und eine sie fordernde Aufgabe. Sie können eine sehr starke Bindung zu ihren Menschen entwickeln, für die sie arbeiten möchten. Gleichzeitig können sie sehr territorial und auch besitzergreifend gegenüber ihrer Familie werden.

Belgischer Schäferhund (Malinois)
Belgischer Schäferhund: Malinois im Schutzhundetraining
Belgischer Schäferhund (Malinois) als Diensthund im Panzerheer

 

Ihre Leistungsbereitschaft ist jedoch nicht mit dem "Will to please" eines Labradors vergleichbar. Dafür sind Belgische Schäferhunde zu selbständig und selbstbewusst. Gleichzeitig sind sie sensible Seelen, die keinen Drill oder gar eine harte Hand ertragen.

Es ist nicht leicht, den richtigen Weg zwischen Unter- und Überforderung bei einem Belgischen Schäferhund zu finden. Ruhe lernen, nicht überdrehen, Pausen beim Trainieren, kurze Einheiten mit sehr viel spielerischem Lernen und positiver Bestätigung, aber strikter Konsequenz. Ihr möchtet keinen unausgelasteten Belgischen Schäferhund erleben, der die Hausregeln nicht achtet. Hochintelligent, sensibel und arbeitswillig braucht der Belgische Schäferhund Menschen, die mit ihm arbeiten möchten. Unterforderung führt dagegen schnell zu Frust oder auch Aggression. 

Wie alle Hütehunde, so können auch Belgische Schäferhunde einen ausgeprägten Beute- und Spieltrieb haben und stark auf Bewegungsreize reagieren. Gepaart mit Territorialität und Wachsamkeit, können gerade nervöse und unsichere Belgische Schäferhunde problematisch in der Haltung werden. Halter von Belgischen Schäferhunden sollten eine gewisse Erfahrung mitbringen, damit sie eine ruhige und natürliche Autorität gegenüber ihren Hunden ausstrahlen können. 

Intelligenz

Belgische Schäferhunde sind sehr intelligent und bekannt dafür schnell und zuverlässig zu lernen. 

Aufmerksamkeit

Belgischen Schäferhunde sind für ihre hohe Aufmerksamkeit berühmt. Sie konzentrieren sich sehr auf ihre Menschen und haben einen großen Arbeitswillen, aber weniger einen "will to please" wie Labradore oder Pudel. 

Energie

Alle Belgischen Schäferhunde haben einen sehr starken Bewegungsdrang. Sie sind sowohl ausdauernd als auch schnell und wendig. Ihr solltet Spaß daran haben, euch sportlich-aktiv mit diesem Hund zu beschäftigen. 

Sportliche Aktivitäten mit eurem ausgewachsenen Belgischen Schäferhund: 

  • Lange Spaziergänge
  • Wanderungen
  • Joggen
  • Am Fahrrad laufen
  • Begleiter beim Reiten
  • Schwimmen

Zeitaufwand

Alle Varietäten des Belgischen Schäferhundes sind sportlich-aktiv und benötigen sowohl körperliche als auch geistige Auslastung ohne dabei über- oder unterfordert zu werden. Die wachsamen und selbstbewussten Hunde werden erst spät erwachsen und benötigen eine freundliche und erfahrene Erziehung. Dies erfordert Zeit von euch Zeit. 

Training

Belgische Schäferhunde sind sehr robuste und besonders vielseitige, aktive Arbeitshunde. Sie müssen sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet werden. Beim Training und bei der Erziehung sollte berücksichtigt werden, dass Belgische Schäferhunde mit 3 Jahren erst spät erwachsen werden, zum Überdrehen und zu Übereifrigkeit neigen können und sehr sensibel sind. Dies bedeutet in der Ausbildung insbesondere darauf zu achten, dass die Hunde nicht früh überfordert werden und Ruhe erlernen. Ansonsten könnt ihr ein überaktives und zu unerwünschtem Verhalten neigendes Nervenbündel an eurer Seite haben. 

Ausgeprägter Beute- und Spieltrieb, lernt sehr schnell und mit viel Eifer, am besten mit viel positiver Bestärkung und Spaß beim Training, auf Druck und Drill reagieren die sensiblen Hunde oft mit Verweigerung. Halter von Belgischen Schäferhunden sollten eine gewisse Erfahrung mitbringen, damit sie eine ruhige und natürliche Autorität gegenüber ihren Hunden ausstrahlen können. 

Eine frühe Sozialisierung und eine erfahrene Hundehaltung sind ein Muss für alle Belgischen Schäferhunde.  

  • Hundesport: fast alle Sparten

    • Turnierhundsport
    • Gebrauchshundesport (IGP)
    • Mondioring
    • Begleithundetraining
    • Agility
    • Obedience
    • Nasenarbeit: Fährten, Dummytraining, Suchen
    • Wasserhundesport
    • Flyball
    • Dogdancing
  •  Diensthunde

    Alle Belgischen Schäferhunde können gute Diensthunde sein. Doch der Malinois hat sich hier insbesondere hervorgetan, da er nach wie vor sehr stark auf Leistung gezüchtet wird. 

    • Rettungshunde
    • Leichenspürhunde
    • Zoll
    • Polizeihunde
    • Militärhunde
    • Schutzhunde

Wohnungstauglichkeit

Sicherlich kann man auch Belgische Schäferhunde in Wohnungen halten, sofern sie täglich ausreichend körperlich und auch geistig ausgelastet werden. Die Wohnung sollte dann am besten in eher ländlicher Umgebung liegen, da sie in einem rein städtischem Umfeld nicht glücklich werden.

Da Belgische Schäferhunde zu den größeren Hunderassen gehören, sollte die Wohnung zu ebener Erde liegen oder mit einem Fahrstuhl erreichbar sein. Denn insbesondere im Wachstum oder auch im Alter sollte euer Hund nicht täglich viele Treppen gehen müssen. 

Ihr solltet eine Genehmigung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft zur Haltung des Hundes in der Wohnung immer schriftlich vorliegen haben, um keine späten Überraschungen zu erleben. 

Belgische Schäferhunde sind sehr wachsame Hunde, die nicht immer Fremden gegenüber misstrauisch reagieren können, was jedoch in Mehrfamilienhäusern problematisch werden kann. 

Treue & Ergebenheit

Fast alle Belgischen Schäferhunde sind sehr stark auf ihre Menschen bezogen und möchten für sie arbeiten und in ihrer Nähe sein. Sie können dabei recht besitzergreifend werden. 

Jagdtrieb

Belgische Schäferhunde sind zwar keine Jagdhunde, doch sie haben fast alle den ausgeprägten Beute- und Spieltrieb der Hütehunde und können stark auf Sichtreize reagieren. Dies kann sie leider auch zu wilden Jägern machen, wenn sie nicht gut trainiert werden. 

Alleinsein

Belgische Schäferhunde sind häufig stark auf ihre Menschen bezogen und suchen die Nähe ihrer Menschen. Deshalb kann es etwas mehr Zeit erfordern, mit ihnen das Alleinsein zu trainieren.

Hunde sollten niemals länger als vier Stunden am Stück alleinbleiben müssen.

Bellen

Belgische Schäferhunde können Fremde lautstark melden, neigen aber nicht zum grundlosen Bellen oder Kläffen. 

Wachsamkeit

Belgische Schäferhunde sind sehr aufmerksame und wachsame Hunde. 

Beschützer

Alle Varietäten des Belgischen Schäferhundes können aufgrund ihrer Größe und ihres Schutzinstinktes ausgezeichnete Wach- und Schutzhunde sein. 

Verträglich mit Hunden

Belgische Schäferhunde haben meistens eine doch sehr körperbetonte und ruppige Art mit anderen Hunden zu spielen oder umzugehen. Oft sind sie für andere Hunde einfach zu viel und dabei auch sehr bestimmend und dominant. 

Belgische Schäferhunde können durchaus sehr sozial sein, doch viele von ihnen sind aufgrund ihrer Energie und ihres Selbstbewusstseins zu viel für andere Hunde. Hündinnen können zur Eifersucht gegenüber anderen Hündinnen neigen, Rüden zur Dominanz gegenüber anderen Rüden. 

Verträglich mit Tieren

Meistens ist es von einer frühen Sozialisierung und Gewöhnung abhängig, ob sich Hunde gut mit anderen Haustieren verstehen. Belgische Schäferhunde sind zwar keine Jagdhunde, doch als Hütehunde haben sie durchaus starkes Interesse an anderen Tieren und reagieren auf Bewegungsreize auch mit Beute- und Spieltrieb. 

Kinderfreundlich

Wie bei allen Hunderassen kommt es stark auf viele Faktoren an, ob sich ein Hund gut mit Kindern in der Familie versteht. Doch gerade bei so großen, territorialen und selbstbewussten Hunden wie den Belgischen Schäferhunden ist sehr auf ihre Sozialisierung, Auslastung und Erziehung zu achten, wenn Kinder in der Familie sind. Zuchtlinien, in denen sehr viel Wert auf ein ausgeglichenes Wesen und eine gute Sozialisierung gelegt werden, sind für Begleit- und Familienhunde zu bevorzugen. Belgische Schäferhunde können sehr einnehmend gegenüber ihren Menschen sein und Kinder sollten den richtigen Umgang mit Hunden gelernt haben. Dann können insbesondere Belgische Schäferhunde, die aus verantwortungsvoller Begleithunde-Zucht stammen, sehr gute Familienhunde werden. 

Doch solltet ihr bedenken, dass die Belgischen Schäferhunde zwar vielleicht mit den Kindern eurer Familie sehr gut umgehen können, doch fremde Kinder vielleicht als Eindringlinge ansehen.

Ihr solltet einen Belgischen Schäferhund nicht allein mit Kindern lassen. 

Verträglich mit Fremden

Es kommt sehr darauf an: Von neutral bis misstrauisch und aggressiv ist alles möglich beim Belgischen Schäferhund. Ein Malinois aus einer Leistungszucht wird Fremden gegenüber selbstbewusster und misstrauischer auftreten als ein Tervueren aus der Schönheitszucht. 

Charakter & Verträglichkeit auf einen Blick

Charakter
Intelligenz
Aufmerksamkeit
Energie
Training
Loyalität
Bellen
Wachsamkeit
Geeignet für
Wohnung
Jagd
Alleinsein
Beschützer
Anfänger
Verträglich mit ...
Hunden
anderen Tieren
Kindern
Fremden

Gesundheit und Pflege

Relativ gesunde und sehr robuste Hunde mit kleinen Schwächen

Belgische Schäferhunde sind sehr robuste und gesunde Hunde, doch einige Krankheiten kommen bei ihnen häufiger als bei anderen Hunderassen vor. Deshalb solltet ihr Hunde aus einer seriösen Zucht nehmen, bei denen die Elterntiere zuvor insbesondere auf Gelenkerkrankungen geprüft wurden und in deren Familie keine Epilepsie vorkommt. 

Schwarzer Belgischer Schäferhund (Groenendal) im Wasser
Zwei schwarze Belgische Schäferhunde (Groenendals) im Spiel
Groenendal (Belgischer Schäferhund) im Schnee

Robustheit

Ein gesunder Belgischer Schäferhund ist ein ausgesprochen robuster Hund, der gern bei Wind und Wetter draußen ist. 

Krankheiten

  • Cerebelläre Ataxie (Kleinhirnataxie) beim Malinois
  • Cauda-Equena-Syndrom (Kompression der Nervenwurzeln am Ende des Rückenmarks)
  • Hüftgelenksdysplasie (HD)
  • Idiopathische Epilepsie (überdurchschnittlich häufig beim Groenendael, fast 10%)
  • Spondylose

Weitere Erkrankungen, die beim Belgischen Schäferhund etwas häufiger als bei anderen Hunderassen vorkommen können: 

 

Wo kann ich einen Belgischen Schäferhund kaufen?

Verantwortungsvolle Züchter lassen ihre Zuchthunde auf die folgenden Krankheiten testen: HD, ED, Spondylose, OCD, Lumbosakraler Übergangswirbel (LS ÜGW).

Die folgenden Vereine sind dem VDH angeschlossen und unterliegen somit entsprechenden Zuchtkontrollen. Bei ihnen könnt ihr Züchter der unterschiedlichen Varietäten der Belgischen Schäferhunde finden: 

Der VDH listet alle dem VDH angeschlossenen Züchter der belgischen Schäferhunde auf dieser Seite auf, auf der ihr nach Postleitzahlen filtern könnt. Züchter von belgischen Schäferhunden mit Welpen findet ihr auf dieser Seite. 

In der Schweiz betreut der Schweizerische Klub des Belgischen Schäferhundes und Schipperke innerhalb der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft die Hunderasse Belgische Schäferhunde und listet von ihnen anerkannte Züchter mit zu vermittelnden Welpen. 

In Österreich betreut der Verein der Belgischen Schäferhunde in Österreich die Belgischen Schäferhunde. 

In den Zuchtlinien gibt es große Wesens-Unterschiede zwischen Leistungs- und Schönheitszuchten. Deshalb solltet ihr euch den Züchter gut aussuchen, der Hunde züchtet, die zu euren Bedürfnissen passen und die wesensfest, ausgeglichen und von Anfang an gut sozialisiert sind. 

Verträgt Hitze

Aufgrund ihres dichten Haarkleides können Belgische Schäferhunde zwar mit etwas Wärme noch gut umgehen, sollten aber bei höheren Temperaturen - wie im Grunde fast alle Hunde - geschont werden. 

Verträgt Kälte

Das dichte Haarkleid aller Belgischen Schäferhunde schützt sie sehr gut gegen Kälte. Ein gesunder Belgischer Schäferhund, der sich frei bewegen kann, wird kein Problem mit niedrigen Temperaturen und Kälte haben. 

Pflege

Das Haarkleid der Belgischen Schäferhunde verfügt bei allen Varietäten über eine dichte Unterwolle, aber ist unterschiedlich in Textur und Länge. Es ist generell recht pflegeleicht, selbst bei den langhaarigen Groenendaels und Tervueren. 

Wie bei allen Hunderassen solltet ihr sowohl die Augen, als auch die Ohren und Krallen ebenfalls regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf pflegen. 

Lese-Tipp zur Hundepflege:

Baden

Das schmutzabweisende Haarkleid der Belgischen Schäferhunde muss nicht gewaschen werden. Einzige Ausnahme: euer Hund hat sich in etwas übel riechendem gewälzt. Dann wird ausnahmsweise ein Bad mit einem möglichst natürlichem Hunde-Shampoo fällig. 

Kämmen & Bürsten

Ein kurzes, aber gründliches Durchbürsten 1-2 mal wöchentlich mit einer Bürste oder einer sogenannten Slicker Brush (spezielle Drahtbürste) sind sinnvoll. 

Das Haarkleid mit dichter Unterwolle sollte während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst durch regelmäßiges Bürsten unterstützt werden. Die Belgier verlieren in dieser Zeit seine gesamte Unterwolle und ihr helft durch ein Bürsten während dieser 6 Wochen andauernden Phase, das Haarkleid zu pflegen. Während dieser Zeit ist zusätzlich zu den Bürsten ein Unterwollrechen sinnvoll, um das tote Unterhaar auszubürsten. 

Haaren

Belgische Schäferhunde neigen insbesondere im Frühjahr und Herbst zum saisonalen Fellwechsel zum starken Haaren. Wenn ihr sie in dieser Zeit gut bürstet, werden sie den Rest des Jahres eher mäßig haaren. 

Schneiden & Trimmen

Das Haarkleid der Belgischen Schäferhunde sollte weder geschnitten noch getrimmt werden. Einzige Ausnahme bildet der rauhaarige Laekenois, dessen Haarkleid zum Fellwechsel gezupft oder getrimmt werden sollte. 

Für Allergiker geeignet

Belgische Schäferhunde unterliegen dem saisonalen Haarwechsel und haaren insbesondere im Frühjahr und Herbst zum Fellwechsel sehr stark. Sie gehören nicht zu den sogenannten hypoallergenen Hunderasse, die bei Menschen weniger wahrscheinlich eine Hundeallergie auslösen können. 

 

Lese-Tipp: Wenn ihr euch trotz Tier-Allergie für einen Hunde interessiert, empfehlen wir euch diesen Artikel: Hunde für Allergiker: Leben mit Hund trotz Allergie.

Sabbern

Belgische Schäferhunde neigen nicht zum Sabbern. 

Gesundheit & Pflege auf einen Blick

Gesundheit
Robustheit
Verträgt Hitze
Verträgt Kälte
Krankheiten
Allergiker geeignet
Pflege
Baden
Bürsten
Haaren
Schneiden
Sabbern

Ernährung

Natürliches und artgerechtes Futter

Wie bei allen Hunden trägt ein artgerechtes und möglichst natürliches Futter, das individuell auf Alter, Konstitution und Bedürfnisse des Hundes und seiner Lebensphase zugeschnitten ist, maßgeblich zur Gesundheit bei. Tervueren können sehr gut gebarft werden. 

Bei den leistungsstarken und bewegungsfreudigen Belgischen Schäferhunden solltet ihr auf ausreichend eiweißhaltige Kost achten. 

Aussehen

Elegante Robustheit des Gebrauchshundes

Belgische Schäferhunde haben einen sehr ausgewogenen und sportlichen Körperbau und sind zwischen 56-66cm hoch und wiegen zwischen 20-30kg. Sie sind etwas leichter und wendiger als der Deutsche Schäferhund. Sie haben aufrechte Stehohren und tragen ihren Kopf sehr aufrecht, was sie sehr aufmerksam und elegant erscheinen lässt. 

Die vier Varietäten des Belgischen Schäferhundes

Es gibt vier Varietäten des Belgischen Schäferhundes, wobei der Malinois die mit Abstand bekannteste Varietät ist. Sie unterscheiden sich äußerlich insbesondere in ihren Haarkleidern, die in Länge, Wuchs und Farbe variieren. 

Schwarzer Kohlenstaub auf den BS

Außer dem schwarzen Groenendael besitzen alle Belgischen Schäferhunde eine sogenannte schwarze Wolkung, die auch "Charbonnage" genannt wird. Damit ist die schwarze Färbung der Haarspitzen gemeint, was so aussieht, als wäre der Hund mit Kohlenstaub eingerieben worden. Denn "Charbonnage ist der französische Begriff für Kohlenbergbau. 

Malinois 

Kurzhaarig, falbfarben-schwarzgewolkt mit schwarzer Maske.

Groenendael

Langhaarig, schwarz

Tervueren

Langhaarig, falbfarben- oder grau-schwarzgewolkt mit schwarzer Maske

Laekenois

Rauhaarig, falbfarben mit leichter schwarzer Wolkung, gelegentlich grauhaarig

Augenfarbe

Der Belgische Schäferhund hat dunkelbraune Augen

Fell

Bei den Belgischen Schäferhunden ist sowohl die Länge, als auch das Aussehen und die Farbe des Haarkleides sehr unterschiedlich. Doch grundsätzlich haben die robusten Arbeitshunde ein dichtes und anliegendes Haarkleid mit einer dichten Unterwolle, die sie vor Wind und Wetter schützen kann. 

Die vier Varietäten des Belgischen Schäferhundes unterscheiden sich in Langhaar, Kurzhaar und Rauhaar. Langhaarig sind der Groenendael und der Tervueren. Kurzhaarig ist dagegen der Malinois, während der Laekenois als einziger belgischer Schäferhund rauhaarig ist. 

 

  • Laekenois

    • Rauhaarig mit Unterwolle, das Haar darf nicht zu fein oder seidig sein. 
  • Malinois

    • Kurzhaarig mit Unterwolle, es sollte weder zu lang noch zu kurz sein und keine rauen oder gewellten Haare enthalten. 
  • Tervueren

    • Langhaarig mit Unterwolle, das Haarkleid darf nicht wollig, gewellt oder gelockt sein. 
  • Groenendael

    • Langhaarig mit Unterwolle, das Haarkleid darf nicht wollig, gewellt oder gelockt sein. 

Farbe

Der langhaarige Tervueren und der kurzhaarige Malinois haben beide eine sehr ausgeprägte dunkle Maske und eine sogenannte schwarze Wolkung, womit gemeint ist, dass die eigentlich helleren Haare schwarze Spitzen haben und somit die hellere Grundfarbe dunkler aussehen lassen. Diese Wolkung ist beim langhaarigen Tervueren weniger stark als beim Malinois. 

Bei allen Varietäten ist etwas Weiß an der Brust oder an den Pfoten erlaubt. 

 

  • Laekenois

    • Falbfarben mit leicht schwarzen Haarspitzen (schwarze Wolkung) um das Maul und an der Rute.
  • Malinois

    • ausgeprägte dunkle Maske im Gesicht
    • beige mit schwarzen Haarspitzen (falbfarben-schwarzgewolkt)
  • Tervueren

    • ausgeprägte dunkle Maske im Gesicht
    • Haarkleid ist meistens beige mit schwarzen Haarspitzen (falbfarben-schwarzgewolkt) oder gelegentlich auch grau mit schwarzen Haarspitzen (grau-schwarzgewolkt)
  • Groenendael

    • Einfarbig Schwarz

Geschichte und Herkunft

Vom Arbeitshund zum Rassehund

FCI Norm

Nummer: 15

Herkunft

Belgien

Geschichte

Ende des 18.Jahrhunderts gab es in Belgien viele Hüte- und Treibhunde in unterschiedlichen Farben und Formen. Es kam ausschließlich auf das Wesen und die Leistung der Hunde an, weniger aber auf ein einheitliches äußeres Bild. Mit dem Jahr 1891 begannen sich Kynologen mit den Belgischen Schäferhunden zu beschäftigen. Zuvor waren sie Arbeitshunde der Bauern und Schäfer und ausgesprochen uneinheitlich in Farbe und Haarkleid, doch als Arbeitshunde sehr einheitlich. 

Begründer der Rasse: Professor Adolphe Reul

Das sollte sich – nicht immer zum Wohl der Rasse – ändern, als sich Kynologen von dem Dozenten an der veterinärmedizinischen Schule in Curegehm Professor A. Reul (1849-1907) beraten ließen. Die Rasse entstand zwischen 1891-1897. Es wurden 117 Belgische Schäferhunde in Curegehm gesichtet und daraus wurden ca. 40 Hunde zur Weiterzucht ausgewählt. Reul empfahl, nur die Hunde mit der gleichen Haarart untereinander zu verpaaren, die Farbe sollte dabei nicht berücksichtigt werden. Es wurden nur noch schwarz für Langhaarige, rotbraun für Kurzhaarige und grau für Rauhaarige erlaubt, was leider viele gute Hunde von der Zucht ausschloss. 

Strenge Selektion führte zu der Verwendung weniger und leider auch eng verwandter Zuchtrüden. Varietäten waren immer umstritten, Charakter und Wesen als Arbeitshund waren immer klar umrissen. Es wurden äußerlich einheitliche Hunde, die ihre Arbeitsfähigkeiten beibehielten.

Weltkriege bringen die Zucht zum Erliegen

Da Deutschland Belgien sowohl im 1. Weltkrieg (1914-1918) als auch im 2. Weltkrieg (1939-1945) besetzte, kam während der Kriege die Zucht völlig zum Erliegen. In der Zucht wurden deshalb nach den Kriegen auch Mischfarben erlaubt und Kreuzungen der Farben untereinander. Doch ab 1973 konzentrierte sich die Zucht wieder auf die Trennung der Farben. 

Meilensteine in der Zucht des Belgischen Schäferhundes

  • 1891 Gründung des "Club du Chien de berger belge" (Belgischer Schäferhundeklub) in Brüssel.
  • 1892 fand eine Spezialzuchtschau von Prof. A. Reul in Cureghem zur Bestandsaufnahme der besten Belgischen Schäferhunde statt.
  • 1892 Aufstellung des ersten Rassestandards. Eine Rasse mit drei Haarvarietäten.
  • 1898 Gründung des Klubs für kurzhaarige Belgische Schäferhunde in Malines
  • 1899 Beschluss langhaarige BSH schwarz, kurzhaarige rotbraun mit Maske & Wölkung und grau für den Laekenois - drei Varietäten werden geprägt. 
  • 1901 Offizielle Anerkennung der Rasse Belgischer Schäferhund, Eintragung der ersten belgischen Schäferhunde in das Zuchtbuch der Société Royale St. Hubert (L.O.S.H.).
  • 1903 Gründung des Königlichen Groenendael Clubs
  • 1958 Gründung des Deutschen Klubs für Belgische Schäferhunde (DKBS E.V.)
  • 1973 Verbot der Kreuzungen unter den Haarvarieäten und auch "andersfarbiger belgischer Schäferhunde
  • 1977 Gründung Belgische Schäferhunde Berlin e.V.
  • 1990 Zusammenschluss vom Königlichen Groenendael Club und Berger Belge Club zur Königlichen Union der Klubs für belgische Schäferhunde
  • 2008 Gründung des Belgischen Schäferhunde Deutschland e.V.

Belgischer Schäferhund im Überblick

Auflagen

Belgische Schäferhunde stehen in 2 Schweizer Kantonen auf Rasseliste

In der Schweiz ist die Haltung von Belgischen Schäferhunden in den beiden Kantonen Glarus und Tessin genehmigungspflichtig, da alle vier Varietäten (Malinois, Tervueren, Groenendael und Lakenois) als potentiell gefährliche Hunde gelten. 

Weder in Deutschland noch in Österreich stehen Belgische Schäferhunde auf der Rasseliste. (Stand: Juni 2022). 

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Belgische Schäferhunde

Es gibt vier Varietäten des Belgischen Schäferhundes. Am bekanntesten ist der kurzhaarige Malinois, aber es gibt noch die langhaarigen Tervueren, den schwarzen Groenendael und den sehr seltenen rauhaarigen Laekenois.

Belgischer Schäferhund

Sportlicher Arbeiter & intelligenter Bodyguard

Groenendael (Belgischer Schäferhund)

Sportlich-sensibler Workaholic für Hundekenner

Laekenois (Belgischer Schäferhund)

Sportlicher, rauhaariger Schäferhund für Hundekenner

Malinois (Belgischer Schäferhund)

Mutiger und athlethischer Arbeiter & intelligenter Bodyguard

Tervueren (Belgischer Schäferhund)

Sportlich-sensibler Workoholic für Hundekenner

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