In 6 Schritten zu „Schau" mich an

"Schau mich an" ist eine sehr hilfreiche Übung, die ihr eurem Hund relativ schnell und einfach beibringen könnt. Es wäre doch toll, wenn euch euer Hund auf ein Signalwort hin aufmerksam anschauen würde und alle anderen Verlockungen und Reize um euch herum ignorieren würde. Diese Grundübung könnt ihr eurem Hund einfach beibringen und sie in sehr vielen Situationen als einfache Impulskontrolle sehr gut nutzen.
Inhaltsübersicht
- Wann nutze ich "Schau mich an"?
- Kurze Übungseinheiten
- Das benötigst du für die Schau-Übung
- In 6 Schritten zum perfekten "Schau-mich-an"
- 1. Belohnung bei Ansehen (entspannte Umgebung)
- 2. Üben, üben, üben: Häufiges Wiederholen
- 3. Signal-Wort "Schau" einführen
- 4. Mit etwas mehr Ablenkung üben
- 5. Leckerlies ausschleichen
- 6. Übung in den Alltag einbauen
Super Situationen für "Schau mich an"
"Schau mich an" kann man in den folgenden Situationen sehr gut gebrauchen: Bei Hundebegegnungen an der Leine, bei Unaufmerksamkeit im Training oder bei anderen Ablenkungen, bei denen dein Hund nicht aufmerksam auf dich reagiert.
Insbesondere für Hunde, die schnell abgelenkt sind und auf Außenreize reagieren, kann es ein geniales Hilfsmittel sein. Wenn euer Hund "Schau mich an" sicher beherrscht, ist er schnell wieder bei euch und konzentriert sich auf euch.
Kurze Übungseinheiten
Du solltest am besten in sehr kurzen Übungseinheiten von max. 10 Minuten am Stück üben, damit dein Hund konzentriert bleibt. Diese Trainingseinheiten kannst du mehrmals täglich in Ruhe und spielerisch bei vielen Gelegenheiten wiederholen.
Je nachdem wie sehr es dein Hund gewohnt ist, konzentriert zu arbeiten, kann es nur wenige Tage dauern, bis die Übung bereits von eurem Hund verstanden wird oder aber 2-3 Wochen.
Das benötigst du für die Schau-Übung
Für die Schau-Übung benötigt ihr im Grund nicht viel. Besonders wichtig sind viel Ruhe und Konzentration und natürlich super Leckerlies für euren Hund und davon möglichst viele.
In 6 Schritten zum perfekten "Schau-mich-an"
"Schau" mich an ist eine sehr einfache Übung zur Impulskontrolle. Sie ist eine Grundübung für viele weitere Übungen, die ihr mit Geduld und Ausdauer und auf keinen Fall unter Druck üben solltet.
Ziel ist es, dass euer Hund einen Blickkontakt zu euch auf das Signalwort sicher herstellt.
1. Belohnung bei Ansehen in entspannter Umgebung
Ihr nehmt besonders spannende Leckerlies in beide Hände und haltet die Hände geschlossen und versteckt hinter eurem Rücken. Dein Hund sollte im besten Fall jetzt selbst herausfinden und ausprobieren, was Du von ihm möchtest. Das kann ein wenig dauern, prägt sich dann aber um so besser ein.
Sobald Dein Hund dich ansieht, gibst du ihm sofort lobend ein Leckerli. Wichtig ist, dass die Belohnung sofort erfolgt, damit dein Hund die Belohnung sauber damit verknüpfen kann, dass er dich ansieht.
Richtiges Verhalten sofort bestätigen: Lob, Clicker & Leckerlie
Da wir Menschen nicht immer so schnell mit dem Leckerlie bei der Hand sind, kannst Du bei der richtigen Reaktion erst ein Lobwort verwenden, dass du aber zuvor mit deinem Hund geübt haben solltet. Solltest du bereits mit dem Clicker arbeiten, so kannst du diesen immer einsetzen, sobald dein Hund dich ansieht und ihn dann mit dem Leckerlie belohnen.
Am Anfang solltest Du nicht übertreiben und Geduld haben. Wenn dein Hund es versteht und dich fünfmal angesehen hat und Leckerlis dafür kassiert hat, sollte die erste Übungseinheit beendet sein.
Wenn dein Hund dieses selbständige Arbeiten nicht gewohnt ist, wird er erst mal drei Fragezeichen im Gesicht haben, aber die meisten Hunde werden nach einer Weile versuchen herauszubekommen, was du von ihnen möchtest.
Sollte dein Hund so gar nicht darauf kommen, was du von ihm möchtest und es macht bei ihm nicht Click im Hirn, kannst Du ihn wie folgt unterstützen: Du nimmst die Leckerlies in eine Hand und ballst diese zur Faust und hältst sie auf Höhe deines Gesichtes bzw. deiner Augen. Dein Hund wird nun unweigerlich in Richtung deiner Augen blicken, allerdings zur Leckerlie-Faust. Jetzt lobst Du deinen Hund und gibst ihm das Leckerlie. Diese Übung wiederholst du dann entsprechend.
2. Üben, üben, üben: Häufiges Wiederholen
Diese Übung kannst du am besten täglich im Haus ohne große Ablenkung ein paar Mal für nur 5 Minuten üben. Wichtig sind häufige und kurze Wiederholungen, die deinem Hund Spaß bringen. Somit prägt sich die Übung immer mehr ein.
3. Signal-Wort "Schau" einführen
Sobald Dein Hund dich schnell und oft ansieht und Leckerlis erntet, beginnst Du, dein Signal-Wort für diese Übung zu verwenden. Der Hund schaut Dich an, du sagst das Signal-Wort und gibst Lob und Leckerlies.
Das Wort sollte kurz, prägnant und unverwechselbar sein, so wie beispielsweise: "Look", "Schau" oder "Guck". "Ansehen" wäre dagegen mit drei Silben ein zu langes Wort. Manche verwenden für diese Übung auch den Namen des Hundes, allerdings ist kann es sinnvoll sein, diesen separat zu üben, da ihr und eure Familie ihn einfach anders verwenden werden.
Immer wenn dein Hund dich jetzt auf das von dir Signalwort ansieht, könnt ihr Clickern und/oder ihn mit einem Leckerlie belohnen. Schaut er euch nicht an, gibt es natürlich kein Leckerlie.
Wichtig: Das Signalwort wird von euch nur einmal gesagt und nicht immer wiederholt. Reagiert euer Hund nicht, so erhält er keine Belohnung, also kein Leckerlie und ihr startet die Übung erneut oder macht eine Pause. Es muss für euren Hund klar erkennbar sein, dass er nur dann belohnt wird, wenn er sofort auf das Signalwort mit einem Blick in eure Augen reagiert.
4. Mit etwas mehr Ablenkung üben
Erst wenn diese Übung ohne Ablenkung in reizarmer Umgebung wie deiner Wohnung oder in deinem Garten oder auf einer einsamen Hundewiese sehr zuverlässig funktioniert, beginnst Du, sie auch in Situationen zu üben, die etwas mehr Ablenkung bieten.
Jetzt könnt ihr das Signal beispielsweise auf einem Spaziergang verwenden und immer wieder mal einbauen. Funktioniert dies gut, könnt ihr beginnen, in noch herausfordernderen Situationen zu üben.
Sollte eurer Hund nicht auf das Signalwort reagieren, wird er nicht belohnt und ihr müsst wieder einen Schritt zurückgehen und eine reizärmere Situation wählen.
5. Leckerlies ausschleichen
Wenn dies alles gut funktioniert, kannst du beginnen, deinen Hund nicht für jedes mal ein Leckerlie zu geben. Für das erste Signalwort ist es aber motivierend zunächst immer ein Leckerlie zu geben und danach es hin und wieder während einer Übungseinheit auszulassen.
So schleichst du die Leckerlies langsam aus und dein Hund bleibt konzentriert und strengt sich an. Gibst du ihm jedoch zu früh keine Belohnung mehr oder niemals eine Belohnung, wird seine Motivation nachlassen.
6. Übung in den Alltag einbauen
Nun könnt ihr die Schau-Übung m Alltag immer wieder üben und anwenden. Beispielsweise in diesen Situationen:
- Beim An- und Ableinen
- Vor dem Füttern
- Vor dem aus der Haustürgehen
- Vor dem Ableinen im Freilauf
- Vor jedem Training zur Steigerung der Aufmerksamkeit oder auch während des Trainings
- Bei Hundebegegnungen an der Leine
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Clickertraining für Hunde: Schnelle Bestätigung
Mit dem Clicker könnt ihr euren Hund schnell in seinem richtigen Verhalten bestätigen.In 6 Schritten zum "Schau" mich an
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